Bayern 2

     

Heuschnupfen Wenn Pollen krank machen

"Schneller, höher, weiter"… Auch Heuschnupfen ist nach diesem Motto auf dem Vormarsch, plagt Betroffene über einen immer längeren Zeitraum im Jahreslauf und provoziert häufiger Folgeerkrankungen. Denn der Klimawandel treibt die Beschleunigung dieser Pollenallergien voran.

Von: Sabine März-Lerch

Stand: 19.03.2024 | Archiv |Bildnachweis

Pärchen in einer Blumenwiese, beide tragen Mundschutz | Bild: Imago Stock

Pollenallergien: Sie verbergen sich hinter dem umgangssprachlichen Begriff "Heuschnupfen".

Expertin:

Prof. Dr. med. Claudia Traidl-Hoffmann, Direktorin der Umweltmedizin am Universitätsklinikum Augsburg und des Instituts für Umweltmedizin bei Helmholtz Munich

Die Augen tränen und brennen, und der Niesreiz will nicht mehr aufhören: Vor über 150 Jahren erkannte der Brite Charles Blackley, dass hinter diesem "Heuschnupfen" nicht eine Reizung der Schleimhäute durch Heu, wie man früher angenommen hatte, sondern durch Pflanzenpollen steckt.

"Da kommt es zu einer Entzündung der Schleimhäute, die dazu führt, dass Nervenendigungen gereizt werden. Und dies wiederum provoziert das typische Niesen, den Heuschnupfen. Wir verwenden den Fachbegriff 'Rhinitis allergica', also allergische Nasenentzündung. Haupt-Verursacher sind in Deutschland die Pollen. Es können aber auch Hausstaubmilben sein oder Tierschuppen, Hautschuppen… Dinge also, die irgendwie rumfliegen in den uns so wohlbekannten Aerosolen. Und die dann diesen Heuschnupfen, diesen allergischen Schnupfen verursachen."

Prof. Claudia Traidl-Hoffmann

Suchen Betroffene die Sprechstunde von Allergologen auf (das können Fachärztinnen und -ärzte verschiedener Disziplinen sein), gilt es erst einmal den allergischen Schnupfen von einem viralen Schnupfen abzugrenzen.

"Meistens fehlen hier die allgemeinen Krankheitsphänomene eines viralen Schnupfens. Also Fieber, allgemeines Abgeschlagenheitsgefühl. Die Menschen sind relativ fit. Aber ich sage ‚relativ‘, weil Heuschnupfen wahnsinnig müde machen und die Leistungsfähigkeit stark vermindern kann."

Prof. Claudia Traidl-Hoffmann

Kopfschmerzen, Konzentrationsschwierigkeiten und möglicherweise Beschwerden im Magen-Darm-Bereich begleiten den Heuschnupfen, also den allergischen Schnupfen.

"Heuschnupfen ist eine Unterform einer allergischen Reaktion."Prof. Claudia Traidl-Hoffmann