Bayern 2

     

radioTexte am Dienstag Glück oder die Meeresstille der Seele

Schweine mit Kleeblatt im Mund als Glücksbringer  | Bild: picture-alliance/dpa

Dienstag, 08.01.2019
21:05 bis 22:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

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Der Weg zum Glück führt über die Vernunft. Der Mensch ist glücklich, wenn er seine Triebe und unerfüllbare Bedürfnisse unter Kontrolle hält.

Philosophie des Glücks, dies hat sich weltweit und in allen Epochen meist anders dargestellt als „Pursuit of happiness“, das zu den Grundprinzipien der amerikanischen Verfassung zählt und heute zunehmend das Verhältnis des Einzelnen zur Gesellschaft bestimmt. In den antiken Schulen dominierte die Suche nach einem glücklichen Leben den öffentlichen Diskurs. Für den griechischen Philosophen Epikur bedeutete Glück die Abwesenheit von Schmerz, die durch vernünftige Lebensführung ermöglicht wird und in die "Meeresstille der Seele" mündet. Als Vertreter der stoischen Richtung strebte Epiktet einen ähnlichen Endzustand des Gleichmuts durch Freiheit von Leidenschaften und Selbstgefälligkeit an. Das Ende der Antike schließlich mündet in das frühchristliche Weltbild von Augustinus. In seinem Protokoll „De vita beata“ (Vom glücklichen Leben) lässt Augustinus, den unermüdlichen Gottsucher, mehrere Gesprächspartner zu Wort kommen, für die Gott ewig und unveränderlich sei und deshalb nur Gott das höchste Glück darstelle.