Zündfunk Generator Gespräch über Farbenblindheit und Rassismus
Sonntag, 05.05.2019
22:05
bis 23:00 Uhr
BAYERN 2
Check deine Privilegien - ein Gespräch über Farbenblindheit, Rassismus und die Mitte der Gesellschaft
Von Laura Freisberg
Diese Sendung zum Nachhören unter: www.bayern2.de/zuendfunk
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar
Unsere Gesellschaft hat ein Problem - und das heißt Rassismus. Nicht nur der extreme, offensichtliche Rassismus. Auch nicht der als „Heimatschutz“ dürftig versteckte. Sondern der strukturelle Rassismus, der so selbstverständlich daherkommt, dass er vielen Menschen gar nicht auffällt. Der von Leuten ausgeübt wird, die sich selbst bestimmt nicht als Rassisten wahrnehmen würden.
Der Zündfunk-Generator fordert heute: „Check deine Privilegien“ und lässt dazu drei prominente schwarze Stimmen zu Wort kommen: die britische Journalistin Reni Eddo-Lodge, die mit ihrem Buch „Warum ich nicht mehr mit Weißen über Hautfarbe spreche“ in Großbritannien eine große Debatte angestoßen hat und mittlerweile auch in Deutschland auf der Bestsellerliste angekommen ist; der bayerische Rapper, Moderator, Produzent und Autor David Mayonga - auch bekannt als Roger Rekless - der in seinem Buch „Ein Neger darf nicht neben mir sitzen“ zeigt, wie kontinuierlich die rassistischen Verletzungen sein können für ein schwarzes Kind, das in einem Münchner Vorort aufwächst; Und der US-amerikanische Geschichtsprofessor Ibram X Kendi, der in seinem großen Werk „Gebrandmarkt - die wahre Geschichte des Rassismus in Amerika“ analysiert, wie sehr Vorstellungen aus der Zeit der Versklavung über die Rassentrennung bis heute fortbestehen und in der US-amerikanischen Gesellschaft immer noch wirkmächtig sind.
Eine Sendung, die erklärt, warum vermeintliche „Farbenblindheit“ nicht funktioniert - selbst wenn sie gut gemeint ist und die zeigt, dass das Konzept einer post-rassistischen Gesellschaft, in der alle die gleichen Chancen haben, an der Realität vorbeigeht und Rassismus nur verfestigt. „Check deine Privilegien“ ist ein Gesprächsangebot, selbst wenn das Gespräch nicht immer angenehm ist.