Zum 100. Todestag von Ludwig Thoma radioTexte am Donnerstag Ludwig Thoma: Der Ruepp (1/4)
Donnerstag, 19.08.2021
21:05
bis 22:00 Uhr
- Als Podcast verfügbar
BAYERN 2
Geschichte vom selbstgemachten Verhängnis eines Bauern aus dem Dachauer Land
Wolf Euba liest Ludwig Thomas letzten Roman
Zum 100. Todestag des bayerischen Schriftstellers
Moderation: Kirsten Böttcher
Redaktion: Judith Heitkamp
Kürzer im Radio: Vier Folgen am 19. August, 2., 9. und 16. September 2021, Bayern 2, radioTexte am Donnerstag, die klassische Lesung, 21.05 - 22.00 Uhr
Länger im Podcast: Sieben Folgen ab dem 19. August 2021 im BR PodcastCenter und in der ARD Audiothek
Siehe auch Samstag und Sonntag, 21. und 22. August 2021, jeweils 15.05 Uhr
Ludwig Thoma: Vor 1914 ist er ein liberaler Bayer, manche sagen ein linker Satiriker, hochgelobt von Tucholsky. Nach dem ersten Weltkrieg wird er zum ultrarechten Polemiker. Er liebt eine Jüdin und befeuert antisemitisches Denken. Und er legt Wert darauf, dass seine Tiraden anonym erscheinen … Thoma bleibt ein schwieriger Autor. Sein letzter Roman, "Der Ruepp", erzählt von einem phrasendreschenden, charakterschwachen Bauern, der Haus und Hof herunterwirtschaftet und die Familie in die Armut treibt. Eigentlich hätte der Sohn Michael, der nicht Priester werden will, aber soll, von der alten Loni erben sollen. Aber sein Vater erschleicht sich die Erbschaft, verspielt sie, wird schließlich meineidig. Thoma schrieb den Ruepp 1921, in nur vier Monaten, kurz vor seinem Tod. Das Buch spiegelt die politische Misere, als die er die krisengeschüttelte Weimarer Republik empfindet, und gleichzeitig seine private Verbitterung. Mit der Kraft und der bayerischen Sprachgewalt, die so typisch Thoma sind.
Als Lesung mit Wolf Euba zum 100. Todestag des bayerischen Schriftstellers, donnerstags in Bayern 2 und ab dem 19. August 2021 komplett im BR Podcast. Moderation: Kirsten Böttcher. Redaktion: Judith Heitkamp.