Bayern 2

     

Zeit für Bayern Landleben

Turbinen und Generatoren der Wendelsteinbahn | Bild: BR / Andreas Höfig

Samstag, 12.02.2022
12:05 bis 13:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Wie der Strom aufs Land kam
Von Andreas Höfig

Aussteigen und Ankommen
Freiwillige Arbeit auf dem Biohof
Von Tanja Oppelt

Wiederholung um 21.05 Uhr
Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App und ist als Podcast verfügbar.

Wie der Strom aufs Land kam
Von Andreas Höfig

Elektrische Beleuchtung in den Straßen und zuhause, das war früher um 1900 in den Haupt- und Residenzstätten ein "must have"! Wo so viele Abnehmer dicht an dicht wohnen, war es auch ein gutes Geschäft für die Stromversorger. Anders sah das auf dem Land aus, wo die Gehöfte oft weit verstreut lagen. Doch auch dort wollte man nicht auf die Vorteile der neuen Energiequelle verzichten.
Im Museum Glentleiten steht eine Mühle aus Bad Tölz, die bereits 1916 an die Welle des Mühlrades auch einen Generator anschloss und damit Haus und Stall mit Licht versorgte, zur reinen Selbstversorgung. Erst 1960 kam der Anschluss ans öffentliche Netz.
Doch schon vorher waren die Visionäre von der neuen Energie "elektrisiert". Otto von Steinbeiß hatte die Idee, den Wendelstein und die dortige erste dauerhaft bewirtschaftete Übernachtungshütte in den Alpen mit einer elektrischen Zahnradbahn zu erschließen. Dafür musste ein Kraftwerk her, das seit 1912 bis heute in Betrieb ist.
Oskar von Miller wiederum dachte in noch größeren Dimensionen. Er wollte Strom für ganz Bayern liefern. Als Pilotprojekt überzeugte er seinen Onkel Johann Baptist Miller, den Bürgermeister der Gemeinde Fürstenfeldbruck, von den Vorzügen einer Stromversorgung. Bereits 1892 gingen hier die Lichter an und die 150 ansässigen Handwerksbetriebe erkannten bald das Potential für ihre Werkstätten.
Strom auf dem Lande - und Strom vom Lande. Auch hier war Oscar von Miller mit dem Walchenseekraftwerk Vordenker und Erbauer, auch gegen Widerstände im Landtag: "Wohin dann mit der ganzen elektrischen Energie?" Miller behielt Recht. Seit 1924 liefert die imposante Anlage bei Kochel grünen Bahn- und Haushaltsstrom, und ist bis heute das größte Hochdruckspeicherkraftwerk in Deutschland.

Aussteigen und Ankommen
Freiwillige Arbeit auf dem Biohof
Von Tanja Oppelt

Ob Odysseus oder Hape Kerkeling - unterwegs sein, aussteigen auf Zeit, das hatte schon immer Konjunktur. Man muss ja nicht gleich 20 Jahre wegbleiben oder mehrere 100 Kilometer zu Fuß gehen. Und man kann bei der eigenen Selbstverwirklichung vielleicht sogar etwas Nützliches tun. Weltweite Arbeitsgelegenheiten auf Bio-Bauernhöfen - das verspricht die Internet-Plattform Wwoof (world wide opportunities on organic farms). Biobetriebe bieten freiwilligen Helferinnen und Helfern für einige Wochen oder Monate Kost und Logis. Dafür arbeiten diese unentgeltlich im Betrieb mit. Neben der ökologischen Arbeit geht es denjenigen, die mitmachen, um Gemeinschaft, Solidarität und den non-profit-Gedanken. Viele „Wwoofer“ nutzen die Wochen auf dem Biohof für eine Auszeit vom Alltag. Manchmal verändert sich ihr ganzes Leben dadurch. Tanja Oppelt hat einige von ihnen besucht.
Für Christoph zum Beispiel wurde die Erfahrung mit Wwoof zu einem Wendepunkt in seinem Leben. Der Unternehmensberater und Ingenieur nahm sich eine Mini-Auszeit und arbeitete einige Wochen in einer Bio-Bäckerei in Stöckelsberg bei Neumarkt in der Oberpfalz. Danach entschloss er sich, sein Leben umzukrempeln.

Akustische Reisen durch Bayerns Regionen

Zeit für Bayern zeigt das Land im Herzen Europas in seiner ganzen Vielfalt. Eine unterhaltsame Heimatkunde für alle, ob alteingesessen oder neuzugezogen, ob aus Kempten oder Köln, Nürnberg oder Neapel, Berlin, Bagdad oder Berchtesgaden. Denn Heimat ist da, wo man sich kennt und auskennt. Zeit für Bayern bietet die Gelegenheit, die Landstriche und die Menschen Altbayerns, Frankens und Schwabens näher kennen zu lernen und neu zu erfahren - bayerisches Leben und bayerisches Lebensgefühl abseits aller Klischees.

"Zeit für Bayern" ... sollte jeder haben!