radioWissen Alles meins!?

Geiz
Das Gift der Menschlichkeit
Autor: Rolf Cantzen / Regie: Irene Schuck

Sich verschwenden …
Der Zauber der Großzügigkeit
Autorin und Regie: Anja Mösing

Das Kalenderblatt
18.2.1895
John Sholto Douglas verleumdet Oscar Wilde
Autorin: Prisca Straub

Als Podcast verfügbar

Die Dichter und Denker der Antike lassen daran keinen Zweifel: Geiz macht unglücklich, ist sozial unverträglich und verdirbt den Charakter. Theologen des frühen Christentums schlossen sich diesem Urteil an und erklärten die Habgier und den Geiz zu einer Todsünde. Der Reichtum selbst galt als suspekt, vor allem der, der ohne eigene Arbeit sich selbst vermehrt. Geldverleih gegen Zinsen galt als sündhaft und war verboten. Doch mit zunehmender Etablierung des Christentums wurden die Verurteilungen moderater. Und heute? Geiz und Gier sind wohl noch immer eine der große 'Versuchungen' des Menschen und eine Gefahr für den sozialen Frieden - weltweit. Da ist es an der Zeit, wieder über einen nur scheinbar 'altmodischen' Begriff nachzudenken: den der Großzügigkeit. Hat sie noch einen Platz in unserer sachlichen, durchrationalisierten, von unzähligen Regeln geordneten Welt? Fortuna, die Großzügigkeit!? In alter Zeit war sie als 'Gnade' ein göttliches Vorrecht, dann ein herrschaftliches der Könige. In der christlichen Religion hat sie als 'Güte' einen Platz bekommen. Schon die Begriffe 'Gnade', 'Güte', 'Großzügigkeit' muten heute merkwürdig verstaubt an, trotzdem ist gerade das 'unverdiente' und unvorhergesehene Glück wichtig für das menschliche Miteinander!

Redaktion: Bernhard Kastner
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