Bayern 2

     

Zeit für Bayern Medizingeschichte

Friedrich von Hessing | Bild: Hessing Stiftung

Samstag, 20.08.2022
12:05 bis 13:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Ohne Zustimmung geht gar nichts
75 Jahre nach dem Nürnberger Ärzteprozess
Von Stephan Kolb

Schreiner, Wunderdoktor und Bäderfürst
Friedrich von Hessing - eine fränkisch-schwäbische Karriere
Von Andreas Höfig

Wiederholung um 21.05 Uhr
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Ohne Zustimmung geht gar nichts
75 Jahre nach dem Nürnberger Ärzteprozess
Von Stephan Kolb

Die informierte Zustimmung ist heute eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass Patientinnen und Patienten überhaupt untersucht und behandelt werden dürfen. Ob Blutentnahme oder Blasenspiegelung, Blinddarmoperation oder Bronchoskopie: Alles bedarf einer wissenden Einwilligung derjenigen, an denen gehandelt wird. Zu groß ist ansonsten die Gefahr von Manipulation oder Fremdbestimmung.
Mit dem Prinzip der informierten Zustimmung wirkt in Medizin und Forschung ein Ereignis der unmittelbaren Nachkriegszeit nach, das der Aufarbeitung und Verurteilung der Verbrechen gegen die Menschlichkeit im Bereich der Medizin gedient hatte: der Nürnberger Ärzteprozess. Vom Oktober 1946 bis zur Urteilsverkündung im August 1947 waren vor einem amerikanischen Militärtribunal die grausamen und tausendfach tödlichen Experimente an Gefangenen und die hunderttausendfache Tötung geisteskranker und behinderter Menschen angeklagt worden. Das damalige Urteil legte nicht nur die Strafen der Verurteilten fest, sondern definierte auch den sogenannten "Nürnberger Kodex" - ein wegweisendes Regelwerk für den Schutz des Einzelnen, insbesondere bei Forschungsvorhaben. Stephan Kolb geht der Frage nach, welche Folgen seine konsequente Beachtung bis heute hat, etwa in der Transplantationsmedizin oder bei der Behandlung von Kindern.

Schreiner, Wunderdoktor und Bäderfürst
Friedrich von Hessing - eine fränkisch-schwäbische Karriere
Von Andreas Höfig

Die Geschichte des Friedrich vonHessing reicht bis in die Gegenwart und findet ihren Niederschlag in Medizin, Baukunst, Wirtschaft und Kultur.
Noch immer gibt es in Göggingen südlich von Augsburg die Hessing-Kliniken als Kompetenzzentrum für Orthopädie, betrieben von der 1918 gegründeten Hessing-Stiftung. Sie sind benannt nach eben jenem Friedrich Ritter von Hessing, der 1838 in Rothenburg ob der Tauber auf die Welt kam und 1918 hochgeehrt und dekoriert starb. Er liegt auf dem Friedhof in Göggingen begraben.
Hessing war ein Pionier auf dem Gebiet der Orthopädietechnik und erfand zum Beispiel das "Hessingkorsett" für Wirbelsäulenverkrümmungen und den Schienenhülsenapparat. Letzterer ist bis heute - von der Funktionalität her kaum verändert - in Gebrauch.
1886 ließ Hessing in Göggingen für die Patienten seiner Klinik ein prächtiges Theater bauen. Die Glas- und Gusseisenkonstruktion ist ein Prachtexemplar der Gründerzeitarchitektur. Ende des 19. Jahrhunderts kommt die "Kuranlage Wildbad Rothenburg" in Rothenburg ob der Tauber hinzu. Ab Oktober 1900 war Hessing auch Badpächter in Bad Kissingen und Bad Bocklet.
Friedrich von Hessing: Eine fränkisch-schwäbische Karriere, die noch nicht zu Ende ist.
Wiederholung vom 27. Oktober 2013

Akustische Reisen durch Bayerns Regionen

Zeit für Bayern zeigt das Land im Herzen Europas in seiner ganzen Vielfalt. Eine unterhaltsame Heimatkunde für alle, ob alteingesessen oder neuzugezogen, ob aus Kempten oder Köln, Nürnberg oder Neapel, Berlin, Bagdad oder Berchtesgaden. Denn Heimat ist da, wo man sich kennt und auskennt. Zeit für Bayern bietet die Gelegenheit, die Landstriche und die Menschen Altbayerns, Frankens und Schwabens näher kennen zu lernen und neu zu erfahren - bayerisches Leben und bayerisches Lebensgefühl abseits aller Klischees.

"Zeit für Bayern" ... sollte jeder haben!