Zeit für Bayern Akustische Reisen durch Bayerns Regionen
Sonntag, 15.05.2016
12:05
bis 13:00 Uhr
- Als Podcast verfügbar
BAYERN 2
Historisches Erbe und touristischer Road-Trip - Entlang der Goldenen Straße
Von Thomas Viewegh
Wassermacht und Wasserpracht
Augsburg auf dem Weg zum Weltkulturerbe
Von Annemarie Ruf
Als Podcast verfügbar
Wassermacht und Wasserpracht
Augsburg auf dem Weg zum Weltkulturerbe
Von Annemarie Ruf
Augsburg hat Großes vor. Die älteste Stadt in Bayern will Weltkulturerbe werden. Dabei geht sie mit ihrem einzigartigen Ensemble der Wasserkunst ins Rennen. Die Augsburger Wassertechnologie gilt als ausgeklügeltes Meisterwerk. Schon die alten Römer nutzten die Lage zwischen Lech, Wertach und Singold und versorgten die Stadt über eine offene Wasserleitung. Hier steht das älteste Wasserwerk Deutschlands. Hier wurden schon im 15. Jahrhundert Bauten für ein Trinkwassersystem errichtet, das bis heute funktioniert. Hier prägen historische Wassertürme und prächtige Brunnen das Stadtbild. Beim Aufstieg zum Handelszentrum und bei der Industrialisierung war Wasser die treibende Kraft.
Augsburg rechnet sich mit seiner Bewerbung zum UNESCO-Weltkulturerbe gute Chancen aus. Die Denkmäler von "Wasserbau und Wasserkraft, Trinkwasser und Brunnenkunst" belegen nach Ansicht der Stadt die komplexe Entwicklung der Technik und Nutzung. Die Mühlen der UNESCO mahlen aber langsam. Eine Entscheidung wird nicht vor 2018 erwartet. Die Autorin Annemarie Ruf folgt in ihrem Feature "Wassermacht und Wasserpracht" den Spuren dieses einmaligen Systems und fragt nach Hoffnungen und Erwartungen.
Historisches Erbe und touristischer Road-Trip - Entlang der Goldenen Straße
von Thomas Viewegh
Für seine Zeitgenossen war der deutsch-römische Kaiser und böhmische König Karl IV. (1316 - 1378) ein zweiter „Karl der Große“. Moderne Historiker nennen ihn einen Herrscher von europäischem Format. Jetzt jährt sich sein Geburtstag zum 700sten Mal. Geschickte Diplomatie, kluge Friedenspolitik und die Förderung des Handels zeichneten den Herrscher aus dem Hause Luxemburg aus.
Der gebürtige Prager hatte ein eminentes Interesse daran, die „goldene“ Stadt an der Moldau mit Nürnberg und damit Handel und Politik im Reich besser zu verbinden. Als Karl und seine zweite Frau, Anna von der Pfalz, als Heiratsgut viele Gebiete der heutigen Oberpfalz und Mittelfrankens erhielten, nutzte der Herrscher die Gunst der Stunde und dehnte seine böhmische Hausmacht auf den neuen Landbesitz aus. Spätere Geschichtsschreiber gaben diesen Ländereien den Namen „Neuböhmen“.
Immer mehr Handelszüge nutzten den vergleichsweise sicheren Wegenetz-Korridor zwischen Ost und West. Schließlich legte Karl IV. den Verlauf der Route per Gesetz fest und verfügte außerdem, dass der böhmische König nur noch auf der Goldenen Straße auf böhmischem Boden reisen sollte.
Seit der EU-Osterweiterung entdecken Historiker aus beiden Ländern aber auch die Tourismusbranche und Kommunalpolitiker die uralte Route neu - und damit die sie umgebende Kulturregion voller Baudenkmäler und mittelalterlicher Ortskerne. Aus Anlass der bayerisch-tschechischen Landesausstellung „700 Jahre Karl IV.“ hat Thomas Viewegh das ehemalige „Neuböhmen“ entlang der alten Handelsroute erkundet und dabei festgestellt: alle goldenen Straßen führen nach Prag.
Akustische Reisen durch Bayerns Regionen
Zeit für Bayern zeigt das Land im Herzen Europas in seiner ganzen Vielfalt. Eine unterhaltsame Heimatkunde für alle, ob alteingesessen oder neuzugezogen, ob aus Kempten oder Köln, Nürnberg oder Neapel, Berlin, Bagdad oder Berchtesgaden. Denn Heimat ist da, wo man sich kennt und auskennt. Zeit für Bayern bietet die Gelegenheit, die Landstriche und die Menschen Altbayerns, Frankens und Schwabens näher kennen zu lernen und neu zu erfahren - bayerisches Leben und bayerisches Lebensgefühl abseits aller Klischees.
"Zeit für Bayern" ... sollte jeder haben!