radioWissen Aus der Steinzeit
Montag, 19.09.2016
09:05
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BAYERN 2
Ötzi
Die Gletschermumie vom Similaun
Mumien in Europa
Unerhörte Zeitzeugen im Labor
Das Kalenderblatt
19.9.1982
Scott E. Faltmann grübelt über Humor im Netz
Von Martin Schramm
Als Podcast verfügbar
Ötzi - Die Gletschermumie vom Similaun
Autor: Thomas Grasberger / Regie: Martin Trauner
Der 19. September 1991 war ein Glückstag für die Wissenschaft. An jenem Tag wanderte ein Nürnberger Ehepaar in den Ötztaler Alpen und verließ den markierten Weg, um eine Abkürzung zu nehmen. Auf 3210 Meter Seehöhe, im Bereich des Tisenjochs, entdeckten sie die Leiche eines Mannes, von dem zunächst auch die Behörden annahmen, es handle sich um einen verunglückten Bergsteiger. Einige Tage später war jedoch klar: Der Fund ist eine archäologische Sensation, denn der Tote vom Tisenjoch hat vor über 5000 Jahren gelebt - er ist somit eine der ältesten Mumien weltweit. Bald bekam der Mann vom Similaun einen etwas griffigeren Namen: als "Ötzi" kann das Original heute im Südtiroler Archäologiemuseum von Bozen, in einem Kühlraum hinter Glas, bestaunt werden. Ötzi ist eine sogenannte "Feuchtmumie". Das heißt, sein Körpergewebe ist elastisch genug, um bestimmte Untersuchungen möglich zu machen, die uns heute Einblicke in die Lebensumstände eines Menschen aus der Kupferzeit geben. Seit 25 Jahren liefern die Forscher verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen spannende Ergebnisse: Wo stammt er her? Wie war der Gesundheitszustand des 45-Jährigen? Und wie kam er ums Leben? Wir wissen heute viel über Ötzi, und doch dürfen wir immer noch mit einigen Neuigkeiten über den Alten aus dem Eis rechnen.
Mumien in Europa - Unerhörte Zeitzeugen im Labor
Autorin und Aufnahmeleiterin: Prisca Straub
Sie ist die bekannteste Kindermumie Siziliens und gilt als schönste Mumie der Welt: Rosalia Lombardo. Die makellose Zweijährige aus der Gruft des Kapuzinerklosters in Palermo ist ein Publikumsmagnet. Seit 90 Jahren sieht es so aus, als würde sie friedlich schlafen - pausbäckig, die Augen halb geschlossen, eine Schleife im blonden Haar. Die größte Mumiensammlung Europas umfasst über 1.000 Tote. Doch kein Körper ist so perfekt konserviert wie Rosalia. Mumien sind kein rein ägyptisches Phänomen. Man findet sie auch in Europa - in Schlössern, Kirchen und Klöstern. Die Techniken, mit denen die Leichen präpariert wurden, sind dabei durchaus unterschiedlich. Zahlreiche Rezepturen existieren, nach denen Tote einbalsamiert wurden. Doch nicht nur Menschenhände, auch die Natur hat mitunter Leichen vor dem Zerfall gerettet: Es gibt sogenannte Trockenmumien, aber auch Mumien, die in Mooren oder im Eis konserviert wurden - wie die über 5.000 Jahre alte Gletschermumie "Ötzi", die 1991 in den österreichischen Zentralalpen gefunden wurde. Mumien haben Menschen schon immer erschreckt, aber auch fasziniert. Und Forscher versuchen, die toten Körper mit modernen wissenschaftlichen Methoden zum Sprechen zu bringen.
Moderation: Michael Zametzer
Redaktion: Thomas Morawetz
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