BR-Magazin-Tipp: Wissen Ötzi beschäftigt die Forscher noch heute
Seit 25 Jahren gibt es immer wieder neue spannende Erkenntnisse über die Mumie aus dem Eis
Als ein deutsches Ehepaar bei einer Bergtour vor fast 25 Jahren auf dem Hauslabjoch eine Mumie fand, ahnte noch niemand, wie wertvoll diese Entdeckung war. Erst, als die Forscher die sterblichen Überreste des Mannes, den sie später „Ötzi“ nennen sollten, untersuchten, staunten sie: Bereits vor 5.300 Jahren hatte er gelebt und ist damit eine der ältesten Mumien weltweit.
Ötzi ist eine sogenannte „Feuchtmumie“, das heißt, sein Körpergewebe ist elastisch genug, um bestimmte Untersuchungen möglich zu machen, die Einblicke in seine Lebensumstände geben. Seine Kleidung und seine Ausrüstung waren noch erhalten. Zum ersten Mal konnten Forscher anhand der vielen Details das Leben der Kupferzeit genau erforschen. Ötzi war ein ranghohes Mitglied seiner Dorfgemeinschaft und litt bereits unter Beschwerden der Neuzeit: Borreliose durch einen Zeckenstich und Arterienverkalkung. Auch die Todesursache scheint festzustehen: Ötzi wurde ermordet – die Tatwaffe steckte noch in seiner Brust. Die Mumie kann heute im Südtiroler Archäologiemuseum von Bozen, in einem Kühlraum hinter Glas, bestaunt werden.
In der TV-Doku „Ötzi – Der Mann aus dem Eis“ wird gezeigt, wie die Menschen damals gelebt haben. Außerdem kommen Wissenschaftler zu Wort, die dank Ötzi ein neues Spezialgebiet entdecken durften: die Gletscherarchäologie. Auch Bayern 2 widmet sich dieser archäologischen Sensation in „radioWissen“. Seit 25 Jahren liefern die Forscher verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen spannende Ergebnisse, und doch darf man noch immer mit einigen Neuigkeiten über den Alten aus dem Eis rechnen.