Erste Erde Epos: Hörspiele / Erste Erde Forum: Gespräche
"Nie zuvor gab es so viel an Wissen über den Menschen und das Universum – doch je mehr Daten und Details angehäuft werden, desto weniger verstehen wir im Grunde. Wir wissen zwar, dass die alten Mythen nicht mehr stimmig sind – eine andere Geschichte, die uns und die Welt erklärt, gibt es jedoch nicht."
Raoul Schrott
Die humane Tragweite unseres Wissens
ERSTE ERDE EPOS ist der Versuch eines modernen Epos in einer Zeit, in der aufgrund immenser Wissensbestände, unzähliger Forschungsdisziplinen und des Verlusts klarer religiöser Ankerpunkte die Gattung "Epos" unmöglich scheint. Während das Modell zentraler europäischer Weltschöpfungsmythen von einer Dramaturgie geprägt ist, in der der Mensch sich im Gegenüber zu seinen Göttern situiert, und innerhalb derer alles festgehalten wurde, was über die Welt gesagt werden konnte, geht es Raoul Schrott darum, die Frage nach der humanen Tragweite unseres Wissens von der Welt und ihrer Entstehung zu stellen. Dabei können Poesie und Bilderreichtum der Dichtung das anschaulich und emotional erfahrbar machen, wovon die Wissenschaft in abstrakter Terminologie redet.
Poesie und Wissenschaft
In dem groß angelegten Epos soll die Verbindung von alten Mythen, Diskurs der Naturwissenschaften, Dialogen mit Wissenschaftlern und subjektiven Reisebeschreibungen des Autors ein vielschichtiges Netz aus Perspektiven auf die Erde und unser Wissen von ihr ergeben. Die poetische Spracharbeit wird dabei zum Mittel für die Stiftung von besonderen Weltbeziehungen.
Raoul Schrott: ERSTE ERDE EPOS
Stimmen: Kathrin Angerer, Bibiana Beglau, Katja Bürkle, Gabriele Blum, Sibylle Canonica, Samuel Finzi, Patrick Güldenberg, Jens Harzer, Irm Hermann, Sophie von Kessel, Tobias Lelle, Felix von Manteuffel, Florian von Manteuffel, Dagmar Manzel, Axel Milberg, Ulrich Noethen, Anne Ratte-Polle, Raoul Schrott, Vera Teltz, Martin Umbach, Hanns Zischler
Komposition für die Teile IV, V, VI und XVIII: Saam Schlammiger
Regie: Michael Farin
BR 2011–2016
Gefördert von der Kulturstiftung des Bundes
Als Hörbuchedition beim Hörverlag erschienen.
Raoul Schrott, geb. 1964, Autor und Übersetzer. Werke u.a. Hotels (Gedichte, 1995), Finis Terrae (1995), Tristan da Cunha (2003). Übersetzung u.a. Ilias von Homer (2008). BR-Hörspiele u.a. Hotels – Ein akustisches Tryptichon (gemeinsam mit Klaus Buhlert, 1995, Hörspiel des Jahres), Gilgamesh (2001), Tristan da Cunha (2003).