21. Juli 2007 Siebter und letzter Harry Potter-Band veröffentlicht
Die Vorfreude der Fans ist groß auf den nächsten Harr Potter. Doch diesmal wird es der letzte sein, Band 7 der Reihe um den weltberühmten Zauberschüler. Das Ende von allem hat Autorin J.K. Rowling angekündigt. Trotzdem hoffen viele darauf, dass es nach dem Ende weitergeht. Autorin: Susi Weichselbaumer
21. Juli
Freitag, 21. Juli 2023
Autor(in): Susi Weichselbaumer
Sprecher(in): Irina Wanka
Redaktion: Frank Halbach
Ende gut, alles gut. Falls es nicht gut ist, ist es eben noch nicht das Ende. Und wenn, wäre es auch gut, denn: Jedem Ende wohnt ein Anfang inne. Blöd bloß, wenn es sich um einen typischen Fall handelt von: Lieber ein Ende mit Schrecken, als gar kein Ende. Zu diesem Schluss kommt mancher am 21. Juli 2007. Wer sein Herz längst an Hogwarts verloren hat, mit Harry Potter über Jahre Zaubersprüche gebüffelt, jedes Mal wieder gegen Dementoren, Basilisken, Drachen und Lord Voldemort mit angetreten ist - steht bereit. Mitten in der Nacht, wie zahllose andere Menschen vor den Buchgeschäften in Amerika, Europa, Rosenheim oder Mindelheim. Ausnahmsweise öffnen die Läden zum Verkaufsstart um Punkt Mitternacht jeweils Ortszeit. Das ist inzwischen so, wenn ein neuer Harry-Potter-Band rauskommt. Diesmal ist es trotzdem anders.
Irgendwann ist Schluss
„Harry Potter and the Deathly Hollows“, später auf Deutsch „Und die Heiligtümer des Todes“ – dieser Band 7, danach nichts mehr, hat Autorin J.K. Rowling angekündigt. Glauben will das in der Warteschlange keiner. Und wahrscheinlich hinterm Tresen auch niemand. Der Onlinehandel verzeichnet 1,6 Millionen Vorbestellungen für das Buch. Kaum sind die Türen um 0 Uhr offen, drängen Massen an die Kassen. Bis zu 15 Exemplare pro Sekunde verkaufen die Händler weltweit. Binnen eines Tages sind es 8,3 Millionen. Wie geht der epische Kampf aus zwischen Harry Potter und Lord Voldemort? Was wird aus Harrys Freunden, Hermine und Ron? Dobbie, dem Hauself? Überhaupt jedem und jeder und allem?
Ende vom Ende
Bis zum Tag der Veröffentlichung dringt nichts durch. Die Geschichte bleibt gehütet wie ein Staatsgeheimnis. In fest verschlossenen Kartons werden die Bücher in die Geschäfte gebracht. Und dann haben sie die Fans in der Hand. Je nach Ausgabe um die 760 Seiten. Ganz hinten steht „Epilog“. Offensichtlich hat die Autorin zwei Enden geschrieben, eines für die Geschichte in diesem Buch, und eines für alles und insgesamt. Das Ende vom Ende quasi. Das man aber erstmal verdrängt, denn: Nach endlosem Suchen, wilden Schlachten, großen Gefahren, herben Verlusten in Sachen Personal ist da der Showdown. Voldemort schleudert den Todesspruch „Avada Kedavra“ gen Harry. Der hat praktischerweise just jetzt den mächtigsten Zauberstab überhaupt in der Hand, den Elderstab. Harry kontert mit einem entwaffnenden „Expelliarmus“! Kurzschluss beim Avada Kedavra, der feuert zurück, damit ganz klar Harakiri Voldemort. Und als Ende groß. Dem könnte ein Anfang innewohnen. Mehr Magie, weitere Abenteuer, neue größere gruseligere Gegner!
Wäre da nicht der Epilog. Zwei Seiten. Überschrieben mit „19 Jahre später“. Will man das wissen? Wer ganz bieder wen brav geheiratet hat und wessen mittelgescheitelte Wonneproppen wie heißen? Besser ein Ende mit Schrecken als gar kein Ende? Oder erstmal nur das erste Ende nehmen, dem ein Anfang innewohnen könnte, solange man das zweite und vielleicht ganz beendende Ende noch nicht gelesen hat? Hatte Hermine nicht in Band 3 oder 4 so einen magischen Zeitumkehrer, um an mehreren Orten gleichzeitig zu sein? Vielleicht sollte man vor dem Ende alles nochmal von Anfang an lesen.