Bayern 2 - Das Kalenderblatt


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4. August 1782 Mozart heiratet Constanze Weber

Sie hat ihm die Inspiration gegeben, die Mozart für seine Kompositionen brauchte, heißt es: Constanze Weber - Wolferls "Stanzerl" und "Weibchen". Mehrere Werke hat Mozart für sie geschrieben, darunter die Sopranpartie der Großen c-Moll-Messe. Nach Mozarts stand Constanze alleine mit den Kindern und den Schulden da.

Stand: 04.08.2022 | Archiv

04.08.1782: Mozart heiratet Constanze Weber

04 August

Donnerstag, 04. August 2022

Autor(in): Martin Trauner

Sprecher(in): Irina Wanka

Illustration: Tobias Kubald

Redaktion: Frank Halbach

Am 4. August 1782 heiratet im Wiener Stephansdom ein gewisser Johannes Chrysostomus Wolfgangus Theophilus Mozart. 26 Jahre alt. - Seine künftige Gattin: Maria Constanze Caecilia Johanna Aloisia Weber. 20 Jahre alt. -  Also kurz: Wolfgang Amadeus Mozart heiratet Constanze Weber. Nun, den "Wolferl", so nennt ihn seine künftige Ehefrau, den kennen wir alle. Aber sein "Stanzerl", sein "Weibchen", wie er sie umkost, über die weiß man eigentlich gar nicht viel. Und das lässt viel Raum für Spekulationen ...

"Die Webersche"

Wer war sie denn, die Constanze Weber? -  Sie war die dritte der vier Töchter des Musikers Fridolin Weber und seiner Frau Caecilia. Kennen gelernt hat Mozart die Familie in Mannheim, als er 21 alt war. Und er verliebt sich in die Tochter. Nein, nicht in Constanze, sondern in Aloysia, die ältere Schwester. Eine begnadete Sopranistin. Nur: die lässt Mozart abblitzen, heiratet einen anderen, auch einen Künstler ... Joseph Lange. Der ist ein Tausendsassa: Komponist, Schriftsteller, Schauspieler, Maler…

Joseph Lange, wohl nicht allzusehr mit Talenten gesegnet, malt das Stanzerl. Da sieht sie aber gar nicht hübsch aus, auf dem Porträt. Hat also Mozart, hier beginnen die Mutmaßungen, die kleine Schwester lediglich geheiratet, weil er Aloysia nicht kriegen konnte? Oder war Joseph Lange einfach nur ein schlechter Maler? -

Stanzerls Briefe an Mozart sind verschollen, von Mozart aber sind etliche Briefe überliefert. Etwa wie er seinem Vater Leopold, der übrigens gegen die Ehe war, die Vorzüge seiner Künftigen anpreist. Die Schwestern, die taugen alle nichts, aber die Constanze, die nähme sich um alles im Hause an. Sprich, sie wird wohl eine gute Hausfrau und gute Gattin ...

Nun, Constanze bringt ihm sechs Kinder zur Welt, von denen es zwei ins Erwachsenenalter schaffen. Aber ob sie eine so gute Hausfrau geworden ist, bleibt in der Mozartforschung umstritten. Im berühmten Film "Amadeus" präsentiert sie der Regisseur Milos Forman als durchtriebene Ehefrau, die selbst mit Mozarts Gegenspieler Salieri ins Bett hüpfen würde, um die Karriere ihres Mannes zu befördern. Alles Spekulation. Tatsächlich hat Constanze aber - nach dem frühen Tod Mozarts - viel für dessen Nachruhm getan. Zusammen mit ihrem zweiten Ehemann veranstaltet sie Gedenkkonzerte, arbeitet an einer Biographie Mozarts, und gibt - heute würde man sagen - Interviews. In denen sie ein bisserl Klatsch und Tratsch über Mozart erzählt. "Er mochte den Frühling ..."

Mozartkugel

Ob es eine gute oder schlechte Ehe war, können wir heute nicht mehr beurteilen. Einerseits schreibt ihr Mozart in seiner manchmal derben Sprache, dass sich sein "Büberl" auf ihr "Nest" freuen tät. Andererseits schreibt er ihr kurz vor seinem Tod, dass er ein gewisses Sehnen hat, dass nie befriedigt werde. Er empfinde eine "Leere in seinem Leben".

Heute kennt man Constanze Weber Mozart immer noch, zumindest diejenigen, die gerne naschen. Ihr Konterfei, übrigens nicht das unvorteilhafte, vom Schwager Joseph Lange gemalte, prangt auf einer der berühmt-berüchtigten Mozartkugeln. Doch während Wolferls Praline umhüllt ist von Vollmilch- und Zartbitterschokolade, ist ihre mit doppelter süßer Vollmilch umrandet. Selbst das ist irgendwie Spekulation ...


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