Neuerscheinungen der Woche Neue Alben von Vampire Weekend, The Libertines, Khruangbin u. a.
Die Neuheiten der Woche im kompakten Überblick. Mit Vampire Weekend, The Libertines, Khruangbin, The Black Keys, Mount Kimbie, Einstürzende Neubauten, Sinkane, Kettcar, Textor (Kinderzimmer Productions), Akua Naru und Ki!
THE LIBERTINES – All Quiet On The Eastern Esplanade
Seit gut 20 Jahren begleiten sie uns als Indie-Lieferanten aller Art – bzw. die Boulevard-Zeitungen die Band – um wieder einen Skandal bzw. Ausfall von Pete(r) Doherty hochzujazzen. Was in letzter Zeit schwieriger wurde, wie wir in der Kino-Doku „Stranger In My Own Skin“ von 2023 sehen konnten: Pete(r) scheint nach all den Drogenproblemen nun nüchtern zu leben. Er ist mit Katia deVida, Regisseurin des Films, verheiratet – sie leben in Frankreich und wurden 2023 Eltern einer Tochter. Das neue, vierte Album des Quartetts ist also das Erste mit „Papa Pete“. Um in Ruhe die Songs für „All Quiet on the Eastern Esplanade“ zu schreiben, flogen Peter Doherty und Carl Barat nach Jamaika. Mit dem Material fand die ganze Band „einen raren Moment der Ruhe“, so Peter Doherty, um die 11 Songs aufzunehmen. Von den vier Vorabstücken laufen „Run Run Run“ und „Night Of The Hunter“ am besten. Man darf gespannt sein, ob ihnen sie Hits vom Kaliber „Don´t Look Back Into The Sun“ oder „Can´t Stand Me Down“ werden, die inzwischen bei 100+ Millionen Streams liegen. Die Zahlen dürften das Blutsbrüder-Gespann Barat/Doherty nicht wirklich interessieren: „Alles, was ich schreibe, ist für Carl. Wenn ein Song fertig ist, frage ich mich, was Carl davon halten wird?“ The Libertines sind eine Band wie eine schwierige Freundschaft – am Ende zählt der Zusammenhalt. Nicht wie die Freundschaft nach aussen wirkt oder aussieht. (7,8 von 10 Punkten)
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Shiver
VAMPIRE WEEKEND – Only God Was Above Us
Selten, dass eine so freundliche Platte mit „Fuck The World“ beginnt. Es ist nach fünf Jahren Pause das fünfte Album der New Yorker Band um Ezra Koenig – dessen Musik so klingt, als sei es das Einfachste der Welt. Auch auf „Only God Was Above Us“ wieder. Die Songs, die Melodien, der Gesang gehen derart leicht über die Lippen bzw. ihm von der Hand, dass sie unverschämt ansteckend fröhlich wirken. Vampire Weekend zählen mit drei Nummer-1-Alben (in den USA) und über zwei Milliarden Streams zu den ganz großen „Indie-Bands“ – auch wenn sie inzwischen bei einem Major-Label gelandet sind. Die Grammy-Gewinner-Band bleibt ihrem Sound-Mix treu: z. T. jubilierender Indie, leichter Afro-Beat, dazu ausgeschmückter Barock-Pop der 60s. Erstmals tauchen verzerrte Sounds auf, wo VW doch sonst so sympathisch-adrett-glatt klingen konnten. Ezra Koenig, Sohn von in die USA ausgewanderter Siebenbürger Juden, schenkt sich und den Fans das Album zum Geburtstag – am 8.4. wird der inzwischen Papa einer Tochter gewordene Musiker 40 (er ist mit Rashida Jones liiert – Tochter von Produzenten-Legende Quincy Jones) und blickt zurück: Die Platte ist vom New York des 20. Jahrhunderts inspiriert, so Koenig, der über die menschliche Natur wenig schmeichelhaft sagt dass „jede Generation ihre eigene Entschuldigung vorbringt.“ Am Ende folgt mit dem achtminütigen „Hope“ das längste Stück der Band-Geschichte: gut platziert. Sie sind bis November in den USA auf Tour – in Europa sind sie im Dezember: am Nähesten sind für uns London, Paris und Amsterdam. (7,9 von 10 Punkten)
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Only God Was Above Us (Album Trailer)
KHRUANGBIN – Á La Sala
Das ruhigste Album der einflussreichen texanischen Thai-Funker – Bassistin Laura Lee war hochschwanger bei den Aufnahmen. „Á La Sala“ rief sie als kleines Mädchen, wenn sie die Familie versammelte – im Wohnzimmer („Á la Sala“ für „zum Zimmer“). Khruangbin trafen sich für neue Platte – wie am Anfang ihrer Karriere – in der Innenstadt von Houston, danach immer in einer Scheune ausserhalb der Stadt. „Khruangbin waren wie ein Kühlschrank – in dem kein Fleisch drin ist. Und so musst du eben ein Sandwich aus den Sachen zaubern, die sich im Kühlschrank befinden. So kann man es auch bei uns sehen. Wir haben es auch geschafft, 'unser Sandwich zu bereiten'“, sagt Bassistin Laura Lee rückblickend über die Stilfindung ihres gefeierten Trios. Der Rückbesinnung auf alte (instrumentale) Qualitäten fielen auch Vocals „zum Opfer“ – wir hören keine Gäste (wie Leon Bridges oder Ali Farka Touré) singen, nur Gitarrist Mark summt ab und an leise am Mikro. Um die Studioatmosphäre aufzubrechen und eine Art Wohnzimmer-Atmo zu erzeugen, wurden Field Recordings zur Musik gemischt – auf dass ein Klangraum entsteht, in dem man sich gern aufhält, so Drummer „DJ“. Das tanzbare „Pon Pón“ und das sich nach hinten hoch-schraubende „A Love International“ sollten die kommende Klassiker werden. Laura Lee freut sich schon auf Tour zu gehen – und hofft, dass ihre kleine Tochter backstage durchschläft. Derweil hört sie die Platte auf dem Kopfhörer, um die Details herauszufiltern – während sie durch die Stadt geht. Was sie liebt: wie Musik den Ort bzw die Stadt, durch die man geht, verändert. Khruangbin sind in diesem Sinne große Soundtrack-Künstler. Nicht nur für Stadt-Spaziergänge. „Geht“ auch auf dem Land. (8,0 von 10 Punkten)
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Khruangbin - A Love International (Official Video)
MOUNT KIMBIE – The Sunset Violent
Auch wenn man es vielleicht nicht hört: das britische Electronica-Duo hat nochmal ihre alten Gitarren-Lieblings-Bands-LPs aufgelegt: Strokes (00er), The Verve (90er) und Wedding Present (80er). Aufgenommen haben sie in einem kleinen kalifornischen Kaff – Dominic Maker wohnt seit einiger Zeit in den USA. Und arbeitete dort inzwischen mit ihrem ex-Band-Mitglied James Blake, sowie Rapper Travis Scott bzw. Arlo Parks. Maker ist also als Mit-Produkt/Mit-Komponist gefragter/bekannter als mit seinem eigenen Projekt. Auf „The Sunset Violent“ hören wir mehr Gesang als bisher – z. T. von der (vierköpfigen) Band selbst, King Krule singt zwei der neun Stücke. Das Ergebnis ist so etwas wie elektronischer Post-Punk von heute. Der einzige Deutschland-Termin ist der 28.4. in Berlin im Huxleys. (8,1 von 10 Punkten)
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Fishbrain
KETTCAR - Gute Laune Ungerecht Verteilt
Vor gut 20 Jahren landete die Hamburger Band mit „Landungsbrücken Raus“ ihren ersten Hit. Zusammen mit Thees Ulhmann gründeten sie das Label Grand Hotel Van Cleef, auf dem sie ihre eigenen und die Platten von befreundeten Bands – auch aus dem Ausland – veröffentlich(t)en: von Olli Schulz (& Der Hund Marie) bis Death Cab For Cutie (USA). Damit bestimm(t)en Kettcar also klar den Kurs bzw. Klang der Zeit nach der „Hamburger Schule“. Auf ihrem sechsten Studio-Album machen die Wiebusch-Brüder & Co weiter, wo sie mit „Ich vs Wir“ aufhörten: mit politisch eingefärbten Indie-Rock. „München“ war der Wellen-schlagende Vorabsong, der das Thema 'migrantische Herkunft' verhandelt. Kettcar unterstützten die Proteste gegen Rechtsextremismus nach dem dem Potsdamer-Rechten-Treffen vom November '23 – und spielten in Hamburg. Aus bayerischer Sicht ist auch der Song „Kanye In Bayreuth“ interessant: „dass Moral hier objektiv ist, das glaub ich kaum, gegen Wagner ist jedes Arschloch ein Pausenclown, das ist subjektiv meine Meinung, scheißegal, alle den grünen Hügel rauf“. Während die Singles der Bands komischerweise schon lange nicht mehr charten, landete jedes Album in den deutschen Top5. „Gute Laune Ungerecht Verteilt“ bestimmt auch wieder. (7,4 von 10 Punkten)
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Kettcar - Doug & Florence
THE BLACK KEYS – Ohio Players
Die mehrfachen Grammy-Preisträger machen das Dutzend voll: „Ohio Players“ ist das zwölfte Studio-Album von Dan Auerbach und Patrick Carney aus Akron/Ohio. Die Blues-Rocker mit dem Indie-Touch bleiben musikalisch auf Spur und haben mit Beck, Noel Gallagher, Leon Michels und Dan Nakamura (aka Dan The Automator/ex-Gorillaz) einige fein ausgesuchte Gäste. „Beautiful People (Stay High) ft Beck“ ist der Hit. Auf „I Forgot To Be Your Lover“ sampeln sie die R&B-/Soul-Legende Booker T & The MGs. Der Albumtitel ist eine Anspielung an die die gleichnamige R&B-, Soul- und Funk-Band aus Dayton/Ohio, die in den 70ern mit „Fire“ und „Lover Rollercoaster“ zwei Nummer-1-Hits in den USA landete. Auerbach als vielgefragter Produzent (u.a. für Lana Del Rey, Pretenders) macht einen fehlerlosen Job – die 14 neuen Stücke passen sowohl für Lo-Fi-Freunde als auch für Stadion-Konzert-Gänger. Wie schon bei ihren letzten Alben gilt auch für „Ohio Players“: die deutschen Top10 warten auf sie. Ab 27.4. sind die Black Keys auf Europa-Tour (aber nur in UK, F, NL). (7,3 von 10 Punkten)
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I Forgot To Be Your Lover
EINSTÜRZENDE NEUBAUTEN - Rampen (apm: alien pop music)
50 Jahre Zündfunk, 44 Jahre Neubauten. Und sie liefern auf ihrem neuen Doppel-Album gleich 15 neue Stücke – die aus „Rampen“ entstanden + sind, aus unfertigen Liedern, die erst noch wachsen, sich entwickeln. Die Platte beginnt aber mit einer Einschränkung: „Alles schon geschrieben, alles schon gesagt, das Innere der Zwiebel – Längsschnitt – ausgelesen“, singt Blixa Bargeld im Opener „Wie Lange Noch?“ Als ob die Tage der einstigen Industrial-Pioniere gezählt wären. Bzw. ein Hinweis auf sein Kulinarik-Hobby – siehe sein Tour-Restaurant-Buch „Europa Kreuzweise“. Doch die Neubauten treten die Flucht nach vorn an und geben dem Kind einen neuen Namen: „alien pop music“. Wie sagt uns Blixa Bargeld im Popcast April von Goethe Institut und Zündfunk/Bayern2: „Ich dachte, es ist vielleicht mal wieder an der Zeit, nach 'Geniale Dilletanten' Anfang der 80er Jahre, ein neues Genre zu kreieren. Und hab dann gedacht, die Musikgenres haben ja immer diese Vorliebe für die drei Buchstaben-Abkürzung wie APM – Alien Pop Music. Dann gibt es sozusagen Pop-Musik oder populäre Kultur, die sehr oft und an vielen Enden an Populismus grenzt. Und dann gibt es diese Außerirdischen, die hier auf der Erde leben, diese anderen, diese seltsamen, die haben eben auch eine Pop Music und das ist Alien Pop Musik. Und in einem Paralleluniversum sind wir nicht nur so berühmt wie die Beatles, wir sind die Beatles. Und weil es in diesem Paralleluniversum eine Dimension mehr gibt, sind wir fünf.“ Wie stellt Angie Portmann im Popcast fest: Hatte das Vorgängeralbum „Alles in allem“ noch Berlin zum Thema, geht es nun um Veränderung, Utopien und den Versuch dem binären System zu entkommen. Zum Beispiel mit Hilfe eines versteinerten Trilobiten, der aus einer Zeit stammt, bevor es Geschlechter gab. Und dem Blixa Bargeld einen ganzen Song widmet. Denn „Ich bin jemand, der denkt, durch Musik Erkenntnisse zu gewinnen,“ sagt er und fügt hinzu: „Das ist alles verankert in meinem Leben. Das hat alles einen Sinn. Aber was ich letztendlich mache und warum ich überhaupt musiziere ist: Ich denke mit Hilfe von Musik, und ich denke vor allen Dingen mit Hilfe einer Band. Das ist für mich das Beste, was ich aus Musik rausziehen kann.“ Ein Leben für die Musik, Lernen durch Musik, Existieren dank Musik. (7,5 von 10 Punkten)
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Ist Ist
TEXTOR – So Tun Als Ob
Die Stimme von Kinderzimmer Productions solo: Textor mit seinem Rap-Not-Rap. Der KiZi-MC Hendrik von Holthum hat in den 90ern mit seinem Ulmer Duo deutsche HipHop-Geschichte geschrieben: als die ersten Indie-Rapper im Lande – die dann auch gleich noch ihr Debüt einstampfen mussten – wegen eines ungeklärtes (Stranglers-)Sample. Seit Jahren arbeitet von Holthum solo in seiner Wahlheimat Berlin – unter seinem MC Namen Textor. Weit entfernt vom BlingBling des Strassen-Raps beschäftigt sich auch das neue Solo-Album mit meist Rap-Genre-fernen Themen, wobei man sagen muss, dass seine Stream-of-Consciousness-Texte ohnehin nur schwer zu dechiffrieren sind. Man hangelt sich beim Hören von Zeile zu Zeile, um dann im Refrain wieder auf eine ganz andere Bedeutungsmöglichkeit zu stoßen. Bei einigen Stücken wirken FreundInnen mit: Quendolin Fender, Steffi Frech („Kein Gefühl“, eine Anspielung an Ideals NDW-Klassiker „Blaue Augen“), Fama M´Boup („Es Dreht Sich“) und Kenchi & The Sun („Klickediclick“). Gleich zwei Mal zitiert er Nena: („Alle deine Freunde sind eine Kommentarfunktion, 99 Ballons, weil du keine Luft bekommst“/„Panik“) und „Was ist das Gegenteil von Heilbronn? Wissen, dass das N-Wort nicht Nena ist“ / „So Muss Es Sein“. Und im Stück „Macht Dir Das Was Aus?“ bleibt dieser Satz hängen: „Ich lecke deine Selbstmitleid, lutsch mein Privileg“. Es ist ein Privileg, diese Gedanken hören zu dürfen. (7,7 von 10 Punkten)
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Textor - AUDIO / VIDEO / IKUZO (official video)
AKUA NARU – All About Love: New Visions
Die in Köln lebende Afro-Amerikanerin mit ihrem sanften Mix aus Poetry, Soul, R'n'B und Rap. Mit dieser avancierten, z. T. auf Trompeten gebetteten Black-Consciousness-Mischung steht sie hierzulande wohl vermutlich alleine da. Und auch beruflich ist sie breit aufgestellt: Sie ist Künstlerin, Aktivistin, Produzentin und Wissenschaftlerin. Der Album-Titel „All About Love: New Visions“ ist eine Hommage an das 2000er Buch von Bell Hooks, der im vergangenen Jahr verstorbenen US-Autorin/Literatur-Wissenschaftlerin – eine wichtige feministische, antirassistische und kapitalismus-kritische Stimme. Bells Buch beschäftigt sich mit der romantischen Liebe in der modernen Gesellschaft. Ab 9. April ist Akua mit ihrer musikalischen Verbeugung, die an 90er US-R'n'B / Neo-Soul erinnert, auf Tour – am 10.4. spielt sie in Münchens Technikum. (8,2 von 10 Punkten)
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Poetry: How Does It Feel ??? (All About Love Version)
SINKANE – We Belong
Der vielseitige Sudan-stämmige Musiker, der über England in die USA kam: die früheren Krautrock-Einflüsse sind fast vollständig verschwunden. Funk / Soul / Afro / Disco bestimmen die neue Platte von Sinkane. „How Sweet Is Your Love“ sollte der Hit seines siebten Albums werden, das wieder beim Berliner CitySlang-Label erscheint. Auch „Come Together“ – sein Liebeslied an Afrika bleibt im Ohr – und das Video, das auf den Kapverdischen Inseln gedreht wurde, im Gedächtnis. Inhaltlich geht es um die ganz großen Fragen des Lebens, so Abdel Gallab: „'We Belong' handelt von der nie endenden Suche nach Gemeinschaft und Zuflucht in unserer größten Ressource: einander. Ich schrieb den Text nach der Lektüre von Alexander Popes Gedicht 'An Essay on Criticism'. Insbesondere nach der Lektüre der Zeile: 'Irren ist menschlich, vergeben göttlich.' Wie schön ist das? ´Errare Humane Est.' Das Stück selbst ist eine funky Gospel-Ode an die Endlosschleife, die wir 'harte Zeiten' nennen.“ Ein Album für die Endlosschleife. (7,6 von 10 Punkten)
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Sinkane - We Belong (Lyric Video)
Ki! - Yong-Gwanglo Part One
Mit seinem Debüt war er 2022 gleich Album der Woche bei uns geworden. Ki! ist der in Kopenhagen lebende Koreaner Christan Ki Dall. Er wuchs in einem Waisenhaus in Südkorea auf, wurde adoptiert und kam nach Dänemark. Musik wurde sein Ding. Er lernte Instrumente und produzieren: Die auch bei uns bekannte Retro-Soul-Band D/troit lässt sich von ihm aufnehmen. Ki!s eigener Sound ist wie ein globales Mixtape: ein eklektischer Ritt durch die Genres Soul, HipHop, Surf, Vong Co – nostalgische vietnamesische Musik. Zusammengehalten und geleitet von seiner Gitarre. Der Titel des Zweitlings verrät es schon: „Yong-Gwanglo“ meint im Koreanischen „Melting Pot“ – auch die neuen Songs kommen wieder daher wie ein Schmelztiegel. Geholfen hat eine ganze Reihe dänischer MusikerInnen: u. a. Sune Rose Wagner (The Raveonettes), Junior Senior oder John Guldberg von Laid Back. Mein Favorit ist „Jimma“, das wie eine neu entdeckte Nummer vom Ethio-Jazz-Pionier Mulatu Astatke klingt. „Discoman“ hat was von Khruangbin-goes-Disco und „Chingu“ (das koreanische Wort für „Freund“) erinnert an einen hypnagogischen Traum aus Kis Heimat. Teil 2 des Albums wird noch 2024 kommen. Es ist diese Art von Melting Pop, der die Musik voranbringt. (7,4 von 10 Punkten)
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Elko