Bayern 2 - Notizbuch


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Hopfenbotschafterin Faszination des "grünen Goldes"

Der Betrieb der Familie von Elisabeth Stiglmaier baut in der sechsten Generation Hopfen an. An sich ist das in der Hallertau, dem größten zusammenhängenden Hopfenanbaugebiet der Welt, noch nichts Besonderes. Besonders ist die Zusatzausbildung von Elisabeth Stiglmaier: Sie ist Hopfenbotschafterin und führt Besucher in die Welt des "grünen Goldes" ein.

Stand: 25.09.2014

Hopfenernte | Bild: picture-alliance/dpa

Stiglmaiers bauen in der Hallertau, die auch Holledau genannt wird, auf zwanzig Hektar Fläche Hopfen an: sechs verschiedene Sorten - vor allem Aroma- und Bitterhopfen - und seit 2013 auch sogenannten "Flavour Hop", einen neu gezüchteten Hopfen mit besonders fruchtigen Noten. Das ist ein ziemlich neuer Trend in Deutschland, der über den Atlantik aus den USA zu uns geschwappt ist.

Besuch auf einem Hopfenerlebnishof

Elisabeth Stiglmaier bietet als Hopfenbotschafterin "Hopfenerlebnistouren" an. Da wird zum Beispiel ein Hopfengarten besichtigt, und die Besucher dürfen dabei gerne auch die Pflanzen anfassen und an ihnen riechen. In der Erntehalle schließlich steht 'Ernte live' auf dem Programm. Am Schluss der Führung, so verspricht die Hopfenbotschafterin, sind die Besucher im Stand, selber Hopfen zu pflanzen.

Kontakt
Hopfenerlebnishof Stiglmaier
84091 Attenhofen
hopfenfuehrung.de

Familie Stiglmaier setzt dabei auf die Sorte 'Hallertauer Blanc', die aber erst im dritten Jahr ausgewachsen, die Fachleute sagen "erwachsen", sein wird und dann auch erst erntereif ist. Stiglmaiers können heuer eine gute Ernte verzeichnen, auch wenn es während der Vegetationsperiode einiges an Unbill gab. In den Beständen waren unter anderem Mehltau und Peronospora, beides Pilze, und auch die Spinnmilbe. In der Hallertau 'liebäugeln' zudem Kartoffel- und Rüsselkäfer mit dem Hopfen und auch die Raupen der Markeule, eines Schmetterling. Auch der Erdfloh - noch vor rund zehn Jahren kein besonderes Problem - befällt immer häufiger die Hopfengärten der Hallertau.

Regen und warm - das mag der Hopfen

Hopfengarten in Steinbach-Mainburg

Doch alles in allem sind die Hopfenpflanzer heuer zufrieden, vor allem mit dem Wetter der vergangenen Wochen und Monate. Der Rest der Bevölkerung hätte sich vermutlich ein etwas anderes Sommerwetter gewünscht, aber der Hopfen liebt Nässe und Wärme, nicht aber Hitze und Trockenheit. Juni, Juli und August, das sind die entscheidenden Monate für den Hopfen. Und weil die feucht und nicht zu warm gewesen sind, hat das den eher schlechten Start in die Hopfensaison 2014 wieder ausgeglichen.

Warten auf größere Nachfrage

Amerika hat Durst auf Craft Beer: Auch US-Präsident Barack Obama scheint's zu mögen.

Zurzeit spekulieren einige Hopfenbauern auch in der Hallertau darauf, dass die so genannten Craft Brewers, sprich Kleinbrauer in den USA, die in ihren handwerklich produzierten Bieren das Zehnfache der üblichen Hopfenmenge vergären, deutlich mehr "Flavour-Hopfen" auf dem deutschen Markt nachfragen.

Hallertauer Hopfensorten - neue und traditionelle

Zu den zwanzig verschiedenen Hopfensorten, die in der Hallertau angebaut werden, zählen zum Beispiel Aromasorten wie 'Hallertauer Mittelfrüher', 'Hallertauer Tradition' und 'Perle', außerdem Bittersorten wie 'Herkules' und 'Hallertauer Magnum'.
Zu den neuen Flavour Hops, also jenen neuen Hopfensorten mit besonderen Aromanoten, gehören 'Hallertauer Blanc', 'Mandarina Bavaria', 'Cascada', 'Polaris' und 'Huell Melon'.


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