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Elmar Brok, CDU "Russland trägt als Kriegspartei in Syrien Verantwortung"

Russland setze eindeutig auf eine militärische Lösung in Syrien und nehme eine ganze Region in den Griff, meint der Europaabgeordnete Elmar Brok im Interview mit der radioWelt auf Bayern 2. Er denkt über Sanktionen nach.

Stand: 20.10.2016

Elmar Brok | Bild: picture-alliance/dpa

Der Vorsitzende des auswärtigen Ausschusses im EU-Parlament, Elmar Brok (CDU), gibt sich nach dem Treffen zwischen Angela Merkel und Russlands Präsident Putin wenig optimistisch. Gerade in der Syrien-Frage sei man nicht weitergekommen, so Brok im Interview mit der radioWelt auf Bayern 2.

"Russland hat sich durch die Zusage, (den Waffenstillstand) zu verlängern, ein bisschen Zeit gekauft, aber wir müssen feststellen, dass Russland dort inzwischen nicht mehr Vermittler ist, sondern Kriegspartei."

Elmar Brok

Weitere Sanktionen gegen Russland nicht ausschließen

In dieser Funktion als Kriegspartei setze Putin auf eine militärische Lösung. Darauf müsse der Westen reagieren, meinte Brok. Er schloss in diesem Zusammenhang weiter Sanktionen gegen Moskau nicht aus.

"Ich meine damit nicht Sanktionen gegen Personen, sondern ich glaube, dass man besonders Sanktionen nehmen sollte, die für die Waffenproduktion notwendig sind, für Öl und Gas, also Hochtechnologien, das tut am meisten weh, so auch bei Finanzdienstleistungen."

Elmar Brok

Russland habe, einen militärischen Erfolg in Syrien vorausgesetzt, eine ganze Region in den Griff genommen, sei aber nicht in der Lage, dieses Land wieder aufzubauen. Das werde der Westen, vor allem die Europäische Union übernehmen müssen, genauso wie die Lösung der Flüchtlingsfrage.

Ein militärisches Eingreifen Europas in Syrien schloss Brok im Interview mit der radioWelt allerdings kategorisch aus.


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