"Springen möcht' ich!" Glossar
Personen | Werdegang |
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Laßberg, Joseph von
(1770-1855) | Joseph Freiherr von Laßberg, der aus einem alten österreichischen Adelsgeschlecht stammte, war ein deutscher Germanist und Schriftsteller. Er studierte Jura und Politik und stand als Oberforstmeister in den Diensten der Fürsten von Fürstenberg. 1817 zog er sich auf sein Gut im Thurgau in der Schweiz zurück und machte sich einen Namen als Sammler von Literatur. 1834 heiratete er Jenny von Droste-Hülshoff, die ältere Schwester von Annette. 1838 zog die Familie in das Alte Schloss in Meersburg am Bodensee um, wo Annette von Droste-Hülshoff viel Zeit verbrachte und auch starb. Die Bibliothek von Joseph von Laßberg, die er von Levin Schücking katalogisieren ließ, umfasste mehr als 10.000 Bücher, Manuskripte und Handschriften. Er starb im Alter von 85 Jahren auf Schloss Meersburg. |
Schücking, Levin
(1814-1883) | Levin Schücking war ein deutscher Schriftsteller und Journalist des 19. Jahrhunderts. Er studierte Jura, brach seine juristische Laufbahn aber bald ab, um sich ganz der Literatur zu widmen. Annette von Droste-Hülshoff, eine Freundin seiner verstorbenen Mutter, führte ihn 1839 in die literarischen Kreise von Münster ein. 1841 wurde er durch die Vermittlung Droste-Hülshoffs Bibliothekar auf Schloss Meersburg am Bodensee. Seine Hochzeit wenig später entfremdete ihn von Droste-Hülshoff. Zum Bruch kam es 1845, als Schücking den Roman "Die Ritterbürtigen" veröffentlichte, in dem er ein wenig schmeichelhaftes Bild von ihr zeichnete. Seit 1843 arbeitete er als Redakteur für verschiedene Zeitungen. Im Alter von 68 Jahren starb Levin Schücking an Bauchspeicheldrüsenkrebs. Er hinterließ ein sehr umfangreiches Werk, das alle Gattungen umfasst und besonders in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts populär war. Nach dem Tod von Annette von Droste-Hülshoff, die auf sein literarisches Schaffen großen Einfluss hatte, gab er deren Werk heraus und schrieb die erste Biografie über die Dichterin. |
Begriff | Erklärung |
"Die Judenbuche" | Die Novelle "Die Judenbuche - Ein Sittengemälde aus dem gebirgigten Westfalen" erschien erstmal 1842 im "Morgenblatt für gebildete Leser". Annette von Droste-Hülshoff wurde von einer realen Geschichte inspiriert, die ihr Onkel August von Haxthausen aufgezeichnet und veröffentlicht hatte. Die Handlung spielt in dem entlegenen westfälischen "Dorf B." im 18. Jahrhundert, noch vor der Französischen Revolution. Im Zentrum der Novelle steht der Mord an einem jüdischen Händler. Droste-Hülshoff bereitet diesen literarisch auf und entwickelt dazu eine Vorgeschichte. "Die Judenbuche" ist vieles in einem: Milieustudie, Kriminalgeschichte und Moralerzählung. Eine Geschichte, die durch ihre Mehrdeutigkeit letztlich die Wahrnehmung von Wirklichkeit in Frage stellt. |
Schloss Meersburg | Das Alte Schloss in Meersburg am Bodensee wurde 1838 von Joseph Freiherr von Laßberg, dem Schwager von Annette von Droste-Hülshoff, vom Land Baden erworben und so vor dem Abriss bewahrt. Die Dichterin besuchte erstmals im Winter 1841/42 das Schloss Meersburg, wo sie eine literarische Schaffensphase hatte. Insgesamt besuchte Annette von Droste-Hülshoff das Schloss noch drei weitere Male. Beim dritten Besuch 1846 war sie bereits schwer krank und durfte sich kaum noch bewegen. Sie starb auf Schloss Meersburg am 28. Mai 1848. Das Schloss gilt heute als "älteste, vollständig erhaltene und bewohnte Burg Deutschlands" und kann besichtigt werden. Auf dem Rundgang werden auch die Wohnräume und das Sterbezimmer von Annette von Droste-Hülshoff gezeigt. |