Das Frauenbild der Philosophen Glossar
Begriff | Erklärung |
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Aufklärung | Bewegung, die die Gesellschaft im 17. und 18. Jh. von den Autoritätsansprüchen von Kirche und absolutistischem Staat zu emanzipieren suchte und sich vom traditionellen christlichen Weltbild trennen wollte. Die menschliche Vernunft soll einzige und letzte Instanz sein und über Wahrheit und Irrtum ebenso entscheiden wie über Normen und Moral des ethischen, politischen und sozialen Handelns. Mit dem Glauben an die Vernunft verband sich der Glaube an den unbegrenzten Fortschritt, so führt die Aufklärung auf fast allen Bereichen der Wissenschaften zu bedeutenden Neuansätzen. Wichtige Vertreter sind u.a.: Voltaire, Wieland und Lessing. |
Dualismus | Der Begriff stammt aus dem Lateinischen und bezeichnet allgemein eine Gegensätzlichkeit oder Polarität. Er wird in vielen Bereichen verwendet (Politik, Naturwissenschaften, Religion). Im philosophischen Sprachgebrauch bezeichnet er die Aussage, dass die Basis aller Dinge das Nebeneinander zweier gegensätzlichre Prinzipien ist, wie z. B. Leib-Seele oder Materie-Geist. |
Variabilität | Veränderlichkeit. In der Biologie versteht man darunter das Phänomen, dass Lebewesen in ihrem Erscheinungsbild von der Norm abweichen können. |
Personen
Name | Werdegang |
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Agrippa von Nettesheim (1486 - 1535) | Dt. Theologe, Astrologe, Arzt und Philosoph. Agrippa sah in der Beherrschung magischer Fähigkeiten eine Möglichkeit die Natur zu beherrschen. Damit machte er sich bei der Kirche unbeliebt und musste z.T. widerrufen. Sein abenteuerliches Leben, seine Gelehrtheit und seine Beschäftigung mit spiritistischen Künsten machten ihn zum Vorbild für Goethes "Faust". |
Aristoteles (384 - 322 v. Chr.)
Griechischer Philosoph und Naturwissenschaftler, Mitglied der Akademie Platons, der auch sein Lehrer war, und Erzieher des späteren Alexander des Großen. Im Jahr 335 gründete er eine eigene Schule ("Peripatos"), ein naturwissenschaftliches Museum und eine Bibliothek. Aristoteles versucht in seiner Philosophie die Welt des Alltags und die Vielfalt ihrer "Phänomene" (Erscheinungen) zu verstehen und zu erklären. Er gilt neben Platon als der bedeutendste Philosoph der Antike. Dazu entwickelte er die formale Logik. Zentraler Begriff seiner Lehre ist die "Syllogistik" (Lehre, die aus bestimmten Voraussetzungen allgemeine Schlüsse zieht) . Weiter schuf er eine Einteilung der Wissenschaften, setzte Maßstäbe für die Gestaltungsprinzipien der Literatur fest und beschäftigte sich mit ethischen Grundsätzen für den Einzelnen und die Gemeinschaft (Politik).
Fichte, Gottlieb (1762 - 1814)
Dt. Philosoph, der als wichtigster Vertreter des deutschen Idealismus neben Schelling und Hegel gilt. Fichte selbst nannte seine Philosophie "Wissenslehre". In ihr ist das "Ich" von zentraler Bedeutung. Dieses "Ich" ist ein spontanes und selbstreflexives Prinzip im Menschen, Schöpfer seiner selbst und der Materie ("Nicht-Ich"). Der Mensch hat die Aufgaben die Welt schöpferisch zu formen. Zur Sicherung der menschlichen Freiheit schlägt Fichte eine vernünftige Gesellschaftsordnung ohne Privateigentum vor.
Name | Werdegang |
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Fourier, Charles (1772 - 1837) | Frz. Sozialphilosoph, der ein ausführliches System des utopischen Sozialismus entwickelte und damit Einfluss auf Marx und Engels ausübte. In diesem von Glück, Einheit und Harmonie geprägten Gesellschaftsentwurf herrschen die Prinzipien Freiheit und Gleichheit. |
Hegel, Georg Wilhelm Friedrich (1770 - 1831) | Dt. Philosoph, Vertreter des Idealismus, der eines der bedeutendsten Systeme der europäisch-abendländischen Philosophie schuf. Im Zentrum seiner Philosophie steht das Absolute (Gott), das sich als subjektiver Geist im menschlichen Individuum, als objektiver Geist in Familie, Gesellschaft, Staat, als absoluter Geist in Kunst, Religion und Philosophie wieder spiegelt. Dabei sieht Hegel die Weltgeschichte als fortschreitenden Prozess des absoluten Geistes. Werke: Phänomenologie des Geistes (1807), Wissenschaft der Logik (1812-16), Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften (1817), Grundlinien der Philosophie des Rechts oder Naturrecht und Rechtswissenschaft im Grundrisse (1821). |
Kierkegaard, Sören (1813 - 1855) | Dänischer Schriftsteller und Philosoph, der durch sein umfangreiches (6.000 Seiten) Werk besonders die moderne Existenzphilosophie auf den Weg brachte. Zentraler Begriff in seiner Philosophie ist die Existenz. Die menschliche Entwicklung sieht Kirkegaard als lebenslangen und stufenweise verlaufenden Prozess. |
Klages, Ludwig (1872 - 1956) | Dt. Philosoph und Psychologe, der die wissenschaftliche Grafologie begründete. Dabei geht er davon aus, dass die äußere Erscheinung eines Menschen und seine Schrift Informationen über seine seelische Verfassung vermitteln. Außerdem widmete er sich der Ausdrucks- und Charakterkunde. Ludwig Klages verfasste u. a. "Der Geist als Widersacher der Seele" (1929-33). |
Mill, John Stuart (1806 - 1873) | Englischer Philosoph und Nationalökonom, der als Gründer des englischen Positivismus und als einer der Hauptvertreter des Utilitarismus gilt. Nach diesem wird der Wert einer Handlung an ihren Folgen gemessen. |
Nietzsche, Friedrich (1844 - 1900) | Dt. Philosoph und Philologe. Sein Werk erfuhr auf Grund seiner sozialdarwinistischen Tendenzen in der Nazizeit eine fatale Auslegung. Auch Nietzsche betonte in seiner Philosophie die Bedeutung des Willens. Er kritisierte einerseits die christlichen Prinzipien der Nächstenliebe und Mitleid als Zeichen von Schwäche, warnte aber andererseits vor einem totalen Wertenihilismus. |
Paulus (gest. zw. 63 u. 67 n. Chr.) | Apostel und Theologe, der ursprünglich jüdischen Glaubens war und später zum christlichen Glauben fand (33 oder 34 n. Chr. ). Wichtigste Quelle zur Erforschung seines Lebens sind seine Briefe an verschiedene Gemeinden, die sog. Paulusbriefe. Paulus unternahm drei große Missionsreisen nach Makedonien, Griechenland und Kleinasien. In Jerusalem wurde er von den Römern gefangen genommen, nach Rom gebracht und mit dem Schwert hingerichtet. |
Rousseau, Jean-Jacques (1712-1778)
Französischer Schriftsteller, Philosoph, Pädagoge, Staatsrechtler. Hauptvertreter der französischen Aufklärung. Prägte schon früh die Erkenntnis, dass der Mensch von Natur aus gut ist und nur durch die Gesellschaft verdorben wird (s. "Emile oder über die Erziehung").
Scheler, Max (1874 - 1928)
Dt. Philosoph, Anhänger der Phänomenologie Edmund Husserls und (Neu-) Gründer der philosophischen Anthropologie. Scheler war neben N. Hartmann und M. Heidegger einer der wichtigsten Vertreter der katholischen Philosophie des 20. Jh.
Schopenhauer, Arthur (1788 - 1860)
Dt. Philosoph. Zentraler Begriff seiner philosophischen Lehre ist der "Wille", wie sich das schon in seinem Hauptwerk deutlich ausdrückt: "Die Welt als Wille und Vorstellung" (1819). Schopenhauer lehnte den christlichen Glauben als unphilosophisch ab und wendete sich stattdessen dem Buddhismus zu.
Shakespeare, William (1564-1616)
Der englische Dichter gehört zu den größten Dramatikern der Weltliteratur und war Autor und Schauspieler einer berühmten Londoner Schauspieltruppe, für die er seine Dramen hauptsächlich schrieb. In ihnen mischen sich Elemente der römischen Komödie mit Teilen der mittelalterlichen Mysterien- und Gaukelspiele und volkstümlicher Farcen und Possen. Die Ambivalenz der menschlichen Seele, ja des gesamten Daseins, die Hintergründigkeit von Tragischem und Komischem steht für die Originalität seiner Dramen. Wichtige Werke: "Romeo und Julia", "Ein Sommernachtstraum", "Viel Lärm um Nichts", "Wie es euch gefällt", "Was ihr wollt", "Hamlet", "Othello", "King Lear", "Macbeth", "Der Sturm". Bedeutendste deutsche Übersetzung von A. W. Schlegel, Ludwig und Dorothea Tieck und Graf W. H. von Baudissin.
Spinoza, Baruch Benedictus (1632 - 1677)
Niederländischer Philosoph. Seine Gleichsetzung der Begriffe Gott und Natur (Ineinanderfließen von Gott und Welt) rief seinerzeit noch tiefe Empörung hervor, leugnete er damit doch die Vorstellung eines allmächtigen, über allem stehenden Gottwesen. Er ging davon aus, dass alles aus einer Notwendigkeit heraus geschehe (Determinismus). Spinoza wird den philosophischen Richtungen "Pantheismus" und "Rationalismus" zugerechnet.
Weininger, Otto (1880 - 1903)
Österreichischer Schriftsteller, der mit seinen Veröffentlichungen eine radikale Diskriminierung der Frau vollzog. Er sah in der Frau den Inbegriff des Instinkthaften und Chaotischen. Ihr Einfluss kann schädigende Wirkung auf den Mann haben, als einzigen Schutz davor sieht er den völligen Abbruch aller Beziehungen zum weiblichen Geschlecht.