Unser Fähnelein ist weiß und blau Glossar
Personen | Werdegang |
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Bogen, Grafen von | Die Grafen von Bogen waren im Hochmittelalter ein bedeutendes Adelsgeschlecht in Niederbayern im östlichen Donaugau. Sitz der Grafen von Bogen war der Bogenberg bei Straubing. Durch Rodungen nördlich der Donau, durch Erbschaften und Lehensübertragungen bauten sie ein beachtliches Territorium auf. Mit den Bischöfen von Passau und den Grafen von Ortenburg wetteiferten sie um die Vorherrschaft im bayerischen Donauraum. Enge Beziehungen unterhielten die Grafen von Bogen zu den Adelsgeschlechtern in Böhmen. So heiratete Graf Albert III. von Bogen 1184 Prinzessin Ludmilla von Böhmen. Mit ihrem Sohn, Graf Albert IV., starben die Grafen von Bogen 1242 aus. Ihre Besitzungen und ihr Wappen fielen an die Herzöge von Bayern. |
Ludmilla von Böhmen
(um 1170 - 1240) | Ludmilla kam um 1170 als Tochter des Herzogs Friedrich von Böhmen aus dem Geschlecht der Přemysliden zur Welt. Ihre Mutter war Elisabeth von Ungarn, Tochter des Königs Géza II. von Ungarn aus dem Geschlecht der Arpaden. Im Alter von 14 Jahren heiratete sie Graf Albert III. von Bogen, mit dem sie drei Söhne hatte. Seit 1197 verwitwet heiratete sie 1204 in zweiter Ehe Herzog Ludwig I. von Bayern. Mit ihm hatte sie einen Sohn, den späteren Herzog Otto II. von Bayern. Ihren zweiten Gemahl überlebte sie um neun Jahre. Nach dem Tod von Herzog Ludwig I. gründete sie 1232 in Landshut das Kloster Seligenthal als Grablege der Wittelsbacher. Hier liegt sie auch begraben. |
Ludwig I., Herzog von Bayern
(1173 - 1231) | Ludwig gehörte der Dynastie der Wittelsbacher an und wurde 1183 nach dem Tod seines Vaters als zweites Mitglied dieser Adelsfamilie Herzog von Bayern. Durch seine tatkräftige Politik erweiterte er kontinuierlich seine Machtgrundlage und legte so den Grundstein zum Aufstieg der Wittelsbacher zu einem der einflussreichsten Herrschergeschlechter im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation. 1204 heiratete er die Witwe des Grafen von Bogen, Ludmilla von Böhmen. Im Alter von 57 Jahren fiel er 1231 einem Mordanschlag in Kelheim zum Opfer. Die Hintergründe dieses Attentats sind bis heute unklar. Durch den Ort seiner Ermordung ging er als Ludwig der Kelheimer in die Geschichte ein. |
Otto II., Herzog von Bayern
(1206 - 1253) | Einziger Sohn von Herzog Ludwig I. von Bayern und dessen Gemahlin Ludmilla von Böhmen, verwitwete Gräfin von Bogen. Otto regierte ab 1228 die Pfalzgrafschaft bei Rhein, die er durch Heirat erworben hatte. 1231 wurde er nach dem Tod seines Vaters auch Herzog von Bayern. Durch sein Bündnis mit den Staufern wurde Otto II. mit dem Kirchenbann belegt, von dem er sich zu Lebzeiten nicht mehr lösen konnte. Nach dem Tod seines älteren Stiefbruders Graf Albert IV. von Bogen (1242) trat er dessen reiche Erbschaft an. Durch diese Gebietserweiterung gehörte er zu den entscheidenden Baumeistern des bayerischen Landesfürstentums. Von den Grafen von Bogen übernahm Otto auch deren heraldisches Zeichen, die Rauten. Herzog Otto II. von Bayern starb im Jahre 1253 im Alter von 47 Jahren. |