Im Porträt
Geschichte | RS, Gy |
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Am 20. Juli 1944 führte er persönlich das erfolglose Attentat auf Hitler aus. Ein paar Stunden später scheiterte der Versuch, das nationalsozialistische Regime zu stürzen: Claus Schenk Graf von Stauffenberg war eine zentrale Figur des militärischen Widerstands gegen den Nationalsozialismus.
Geboren am 15. November 1907 als dritter Sohn des letzten Oberhofmarschalls des Königs von Württemberg und seiner aus baltischem Adel stammenden Frau, wurde Claus Graf Schenk von Stauffenberg in national-konservativer Gesinnung, aber frei von Standesdünkeln im katholischen Glauben erzogen. Nach dem Abitur 1926 schlug er trotz seiner schwachen Gesundheit die militärische Laufbahn ein. Beeinflusst vom "Reichsmystizismus" gehörte Claus mit seinen Brüdern Berthold und Alexander zum Kreis um Stefan George und verehrte den Dichter als wichtigsten Visionär seiner Zeit. Im "Dritten Reich" machte Stauffenberg zunächst Karriere: Nach den Progromen der "Reichskristallnacht" und der Besatzungspolitik im Osten bekam seine politische Überzeugung jedoch die ersten Risse. Die inkompetente Führung Hitlers als Oberbefehlshaber von Heer und Wehrmacht sowie das Bewusstsein der eigenen Mitschuld und -verantwortung an den Kriegsgräueln ließen in ihm die Überzeugung reifen, dass der Diktator entfernt werden müsse. Im April 1943 verlor Stauffenberg bei einem Tieffliegerangriff in Afrika das linke Auge, die rechte Hand und zwei Finger der linken Hand. Nach seiner Genesung wurde Stauffenberg neben Henning von Tresckow zur treibenden Kraft des militärischen Widerstands. Nach mehreren missglückten Versuchen entschloss sich Stauffenberg, während einer militärischen Lagebesprechung selbst einen Sprengstoffanschlag durchzuführen. Hitler überlebte das Attentat, der Staatsstreich misslang, Stauffenberg und seine Mitverschwörer wurden noch in der Nacht zum 21. Juli 1944 erschossen.