Beck, Ludwig (1880-1944) | Deutscher Generaloberst, der bereits 1938 Mitverschwörer aus der Generalität gegen Hitlers Machtanspruch auf Tschechien suchte. Nach seiner Entlassung aus der Wehrmacht im Oktober 1938 engagierte sich Beck zusammen mit Carl Friedrich Goerdeler im Widerstand gegen Hitler. Im Fall des geglückten Ausgangs des Attentats war Beck als Staatsoberhaupt vorgesehen. Nach dem Scheitern der "Operation Walküre" wurde Beck die Möglichkeit zur Selbsttötung gegeben. |
Brauchitscht, Manfred von (1905-2003) | Deutscher Rennfahrer und Autosportlegende. |
Fromm, Friedrich (1888-1945) | Offizier und als Generaloberst Befehlshaber des Ersatzheeres. Fromm billigte zwar die Umsturzpläne, war aber nicht bereit, am 20. Juli 1944 den Befehl zur "Operation Walküre" auszulösen. Fromm hatte bereits Nachricht vom Überleben Hitlers und wurde später von den Verschwörern in seinem Zimmer eingeschlossen. Obwohl Fromm nach seiner Befreiung gegen die Widerstandsgruppe vorging und Stauffenberg, Haeften, Mertz von Quirnheim und Olbricht noch in der Nacht erschießen ließ, wurde seine Mitwisserschaft aufgedeckt. Im März 1945 wurde Fromm hingerichtet. |
George, Stefan (1868-1933) | Dichter und Lyriker des Symbolismus und der Neoromantik. George, ein Meister der Verrätselung und Selbstinszenierung, scharte eine Reihe von Anhängern um sich, die ihm wie Jünger ergeben waren. In visionären, expressionistischen Gedichten nahm er die Schrecken des Ersten Weltkriegs vorweg. Während der Weimarer Republik war George das Idol der jungen Generation, die sich in einer Bandbreite von republikanisch bis nationalistisch für seine Ideen einer geistig-seelischen Aristokratie begeisterten. |
Gneisenau, August Graf Neidhardt von (1760-1831) | Preußischer Generalfeldmarschall und Heeresreformer, wichtiger Stratege und Heerführer im Sieg gegen Napoleon bei der Schlacht von Waterloo. Urgroßvater von Claus von Stauffenberg. |
Haeften, Hans Bernd von (1905-1944) | Der ältere Bruder von Werner von Haeften war Jurist und Leiter der kulturpolitischen Abteilung des Auswärtigen Amtes. Als Mitglied der Bekennenden Kirche verurteilte er das Attentat am 20. Juli zwar aus religiös-moralischen Gründen, er unterstützte aber den Umsturz und war für eine Funktion im Außenministerium vorgesehen. Hans-Bernd von Haeften wurde am 15. August 1944 hingerichtet. |
Haeften, Werner von (1908-1944) | Der Jurist und Offizier diente nach einer in Russland erlittenen Verwundung ab 1943 als Adjutant von Stauffenberg im Generalstab des Befehlshabers des Ersatzheeres. Von Haeften war an den Vorbereitungen und an der Durchführung des Anschlags maßgeblich beteiligt: Er begleitete Stauffenberg in die Wolfsschanze und kehrte mit ihm nach Berlin zurück. Bei der standrechtlichen Erschießung in der Nacht zum 21. Juli soll er sich schützend vor Stauffenberg geworfen haben. |
Kleist-Schmenzin, Ewald-Heinrich von (*1922) | Einer der wenigen und einer der letzten Überlebenden des 20. Juli. In einem früheren Attentatsplan Stauffenbergs sollte der Wehrmachtsoffizier von Kleist-Schmenzin bei einer Uniform-Vorführung 1943 vor Hitler eine Bombe zünden. Angeblich riet der Vater Ewald von Kleist-Schmenzin (1890-1945) seinem Sohn zu, sich zur Verfügung zu stellen – weil Hitler immer wieder den Termin verschob, kam es nicht zu einem Zusammentreffen. Während der Vater zum Tode verurteilt und kurz vor Kriegsende in Plötzensee hingerichtet wurde, konnte der junge von Kleist-Schmenzin seine Beteiligung vertuschen und überlebte. |
Kluge, Günther von (1882-1944) | Seit 1940 Generalfeldmarschall und als Oberbefehlshaber der 4. Armee die Schlüsselfigur im Westen. Obwohl als ehemaliger Chef von Henning von Tresckow Mitwisser des Attentats, zog von Kluge nicht mit, nachdem er vom Scheitern des Anschlags gehört hatte. Hitler war unzufrieden mit Kluges Leistungen und entschloss sich im August 1944 den Befehlshaber abzusetzen. Kluge nahm daraufhin Zyankali. |
Mertz von Quirnheim, Albrecht Ritter (1905-1944) | Bereits seit 1925 mit Claus von Stauffenberg befreundet, gehörte der Berufsoffizier Mertz von Quirnheim zum engsten Kreis der Widerstandskämpfer. Zunächst stand er dem Nationalsozialismus positiv gegenüber, geriet jedoch über die unmenschliche Behandlung der Bevölkerung in den besetzten Ostgebieten in Konflikt mit dem Reichsminister Rosenberg. Im Juni 1944 trat Mertz von Quirnheim die Nachfolge Stauffenbergs als Chef des Stabes im Allgemeinen Heeresamt an. Er war die treibende Kraft im Bendlerblock, vor Stauffenbergs Rückkehr aus der Wolfsschanze die Operation Walküre durchzusetzen. Er wurde in der Nacht zum 21. Juli 1944 erschossen. |
Olbricht, Friedrich (1888-1944) | Als Hauptmann aus dem Ersten Weltkrieg entlassen, diente Olbricht in Reichswehr und Wehrmacht und wurde nach dem Polenfeldzug zum General der Infanterie ernannt. Als Leiter des Wehrersatzamtes forderte er 1943 den von seiner schweren Verwundung genesenen Stauffenberg an und weihte ihn in seine mit Beck, von Tresckow und Goerdeler entworfenen Umsturzpläne ein. Am 20. Juli gibt Olbricht mit Mertz von Quirnheim den Befehl zur Operation Walküre und wird noch in der Nacht erschossen. |
Stauffenberg, Alexander von (1905-1964) | Nach dem Studium der Altertumswissenschaften machte der ältere Bruder Claus von Stauffenbergs an der Universität Karriere und habilitierte sich bereits 1931. Im Zweiten Weltkrieg leistete er Kriegsdienst an der Ostfront und in Athen und wurde nach dem Attentat in Sippenhaftung genommen. Nach dem Krieg übernahm er bis zu seinem Tod 1964 den Lehrstuhl für Alte Geschichte an der Universität München. |
Stauffenberg, Berthold von (1905-1944) | Der Jurist und Diplomat arbeitete er zunächst als Referent am Kaiser-Wilhelm-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht in Berlin, dann zwischenzeitlich am Internationalen Gerichtshof in Den Haag und ab 1934 erneut in Berlin als Abteilungsleiter für Völkerrecht. Dort lernte er Helmuth Graf von Moltke und weitere Mitglieder des Widerstandes kennen. Im Zweiten Weltkrieg wurde Berthold von Stauffenberg als Militärbeamter eingesetzt, er sammelte Material gegen Kriegsverbrecher und hatte Kontakt zum Kreisauer Kreis. Seine Wohnung in der Tristanstraße wurde ein Treffpunkt der Widerstandskämpfer. Am 20. Juli hielt sich Berthold von Stauffenberg in der Bendlerstraße auf und kümmerte sich um die Verbindung zum Oberkommando der Marine. Inhaftiert am 21. Juli wurde er am 10. August in Plötzensee hingerichtet. |
Stauffenberg, Nina von (1913-2006) | Geboren als Elisabeth Magdalena von Lerchenfeld lernte Nina den jungen Reichswehroffizier Claus von Stauffenberg Ende der 20er Jahre kennen und verlobt sich 1930 mit ihm. Nach der Heirat drei Jahre später haben sie fünf Kinder, das jüngste kommt ein halbes Jahr nach dem Anschlag in der Haft zur Welt. Die Kinder der Stauffenbergs wurden nach Bad Sachsa in ein Heim verschleppt und sollten zur Adoption freigegeben werden. Im Juni 1945 in Lautlingen wieder vereint, leben sie später in Ninas Heimatstadt Bamberg. |
Tresckow, Henning von (1901-1944) | Aus dem Ersten Weltkrieg als einer der jüngsten Leutnants entlassen, sympathisierte von Tresckow zunächst mit den Nationalsozialisten, ging aber nach der Ermordung von Ernst Röhm 1934 auf Distanz. Er lehnte den Zweiten Weltkrieg ab und versuchte verschiedene ranghohe Militärs wie Günther von Kluge, Erich von Manstein und Heinz Guderian zum Staatsstreich zu überreden. Seit 1942 plante von Tresckow mehrere Anschläge gegen Hitler, darunter ein Bombenanschlag auf dessen Flugzeug. Im Januar 1944 zum Generalmajor ernannt, war von Tresckows Wort, ein Attentat müsse erfolgen um zu beweisen, "dass die deutsche Widerstandsbewegung vor der Welt und vor der Geschichte den entscheidenden Wurf gewagt hat" zum wichtigen Leitfaden Stauffenbergs. Nach dem Scheitern des Anschlags beging von Tresckow an der Front bei Ostrow Selbstmord. |