Loeb Strauss, so war sein Geburtsname, wuchs im fränkischen Buttenheim bei Bamberg als Sohn jüdischer Eltern auf. Sein Vater, ein armer Hausierer, starb, als Loeb 16 Jahre alt war. Zwei Jahre später, 1847, wanderte seine Mutter Rebecca mit Loeb und seinen zwei Schwestern nach Amerika aus, zunächst zu den beiden ältesten Strauss-Brüdern nach New York. Dort nannte sich Loeb dann Levi und arbeitete im Textilgeschäft seiner Brüder.

1853 zog er mit seinen beiden Brüdern und seinem Schwager von New York nach San Francisco, als sich Nachrichten von Goldfunden an der Westküste verbreiteten. Sie gründeten dort einen Handel mit Kurzwaren und Stoffen.

Levi Strauss fand heraus, dass die Goldgräber in der Sierra Nevada strapazierfähige Hosen brauchten. Er ging mit seiner Ware von Ort zu Ort und ließ die ersten Hosen für 6 Dollar aus den mitgebrachten Zelten anfertigen. "Those pants of Levi's" waren bald beliebte Kleidungsstücke unter den Goldgräbern.

Die ersten Hosen waren noch braun und aus Zeltplane und grob zusammengeschneidert. Bald stieg Strauss auf Denim um, einem mit Indigoblau gefärbten Baumwollstoff. 1873 erhielt Levi Strauss zusammen mit dem Schneider Jacob Davis aus Reno ein Patent auf vernietete Latzhosenjeans, die Waist Overalls. Bis zum Jahresende waren fast 6000 Hosen und Mäntel aus Denim davon verkauft worden.

Bereits 1853. Dreißig Jahre später waren bereits 535 Angestellte für sein Unternehmen tätig. Heute, noch im Familienbesitz von Levi Strauss, sind es fast 11.000.

Levi Strauss wurde zu einem der reichsten Männer der USA. Er wohnte um 1890 in einer Villengegend in San Francisco, der elegante Hauptsitz seiner Firma war in 14 – 16 Battery Street. Er war Millionär, Großgrundbesitzer, Aufsichtsrat der Liverpool London and Globe Insurance Company, Stifter eines Lehrstuhls für jüdische Geschichte und Gönner der Waisenhäuser, also ein überaus angesehener Bürger, der es mit seiner Idee zu Reichtum, Ruhm und Anerkennung gebracht hat. 1902 verstarb Levi Strauss plötzlich. Die Firma hinterließ er seinen vier Neffen, da er selbst keine Familie hatte.

In den 1930er Jahren wurde es chic für Ostküstler, Ferien in der Natur an der Westküste zu machen. So kauften sich die Sommerfrischler dort oft Levi's Jeans und brachten sie zurück an die Ostküste. Sie wurde nun auch in der Freizeit, beim Fischen, Segeln und Campen getragen.

Zur Rebellion der Jugend gegen das Establishment der amerikanischen Gesellschaft, die weiterhin graues Flanell trugen. James Dean als Kultfigur trug z.B. Jeans in dem Film "Denn sie wissen nicht was sie tun", Elvis Presley sang in ihr und schwenkte die Hüften, Marlon Brando spielte in ihr im Film "The Wild One".