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Das Thema Napoleons Abstieg und Tod

Stand: 10.12.2012 | Archiv

Mittelteil des Völkerschlachtdenkmals in Leipzig | Bild: picture-alliance/dpa

Noch schneller als Napoleons Aufstieg ist sein Fall. Und mit Niederlagen umzugehen, hat er nicht gelernt. In der "Völkerschlacht" bei Leipzig drängen ihn im Oktober 1813 die vereinten Truppen von Russland, Österreich, Preußen und Schweden zurück. Fünf Monate später nimmt die Koalition Paris ein.

Die erste Verbannung

Blick auf einen Teil der Hauptstadt Portoferraio auf der Insel Elba im Tyrrhenischen Meer

Der Kaiser darf zunächst seinen Titel behalten, jedoch nicht sein Land. Gerade mal 10.000 Einwohner zählt sein Kaiserreich nun noch, denn er wird nach Elba verbannt - offiziell als souveräner Fürst; den Kaisertitel gibt er selber ab. Doch er gibt sich nicht geschlagen. Im Jahr darauf flieht er heimlich nach Frankreich und kontaktiert Truppen, die ihm nach wie vor treu ergeben sind oder sich zumindest einen Vorteil aus einem gemeinsamen Putsch erhoffen. Vom erneuten Ergreifen der Macht bis zur endgültigen Niederlage bei Waterloo in Belgien vergehen diesmal nur einhundert Tage.

Die zweite Verbannung

Das Longwood House, das Napoleon Bonaparte nach seiner Verbannung 1815 durch die Engländer als Wohnsitz diente, bei Jamestown.

Die siegreichen Briten gönnen ihm diesmal nicht die Sichtweite zur Heimat Korsika, die ihm bei gutem Wetter auf Elba noch zugestanden war. Auf St. Helena, einer nur noch halb so großen Insel, weit abgelegen im Südatlantik, wird er seine letzten Jahre in Anwesenheit weniger Diener verbringen. Ob sein Tod 1821 Folge von Magenkrebs oder einer Vergiftung war, wurde Gegenstand heftiger Debatten, die noch kein endgültiges Ende gefunden haben. Erst 1840 werden seine Überreste nach Frankreich überführt und sind seitdem im Pariser Invalidendom aufgebahrt.


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