Weimar Die Weimarer Vefassung
Die Entstehung der Weimarer Verfassung ist nicht der Sieg einer demokratischen Verfassungsbewegung, sondern ist zurückzuführen auf die Niederlage Deutschlands im Ersten Weltkrieg und der darauf folgenden Revolution. In der Stunde des Zusammenbruchs fällt es der Nation schwer, sich eine neue Ordnung zu geben. Die Weimarer Verfassung ist ein Spiegelbild dieser konfliktreichen Situation.
Spannungsvolles Gebilde
Die Weimarer Verfassung besteht aus zwei Hauptteilen. Während sich der erste Teil mit »Aufbau und Aufgabe des Reichs« beschäftigt, ist der zweite Hauptteil überschrieben mit »Grundrechte und Grundpflichten der Deutschen«. Dieser enthält die Grundelemente einer Sozialordnung, die auf den Werten von Gleichheit, Freiheit und Solidarität aufbaut und ansatzweise ökonomische, soziale und politische Gerechtigkeit verwirklichen soll. Die Weimarer Verfassung ist ein Kompromiss zwischen den sehr unterschiedlichen politischen Kräften, die in der Nationalversammlung vertreten sind.
Grundrechte und Grundpflichten
Zu den Grundrechten der Weimarer Verfassung zählt die Gleichheit aller Deutschen vor dem Gesetz. Männer und Frauen haben die gleichen staatsbürgerlichen Rechte und Pflichten, Vorrechte oder Nachteile durch Geburt oder Stand werden aufgehoben. Außerdem garantiert die Weimarer Verfassung unter anderem die Meinungsfreiheit, die Versammlungsfreiheit, menschenwürdige Arbeit, die Unverletzlichkeit der Wohnung sowie Glaubens- und Gewissensfreiheit. Allerdings haben die Individuen auch Pflichten gegenüber der Gemeinschaft, wie den Erhalt der Arbeitskraft. Die Weimarer Verfassung möchte die Menschen befähigen, eine neue Gesellschaftsordnung zu schaffen. Nur wie genau diese aussehen soll, darüber sind sich die verschiedenen politischen Strömungen in Deutschland nicht einig.