Die soziale Republik
Geschichte | MS, RS, Gy |
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Im Jahre 1919 wird in Deutschland die erste republikanische und demokratische Verfassung erlassen. Die sogenannte Weimarer Verfassung enthält das anspruchsvolle Programm einer Demokratisierung des Staates.
Nach vier langen Jahren geht im November 1918 der Erste Weltkrieg zu Ende. Die Kampfhandlungen hinterlassen großes Elend in Deutschland. Zwei Millionen deutsche Soldaten sind im Krieg gefallen, über vier Millionen Menschen sind verletzt oder invalide. Es gibt unzählige Kriegswaisen und -witwen, deren soziale Not groß ist. Wer den Krieg überstanden hat findet häufig keine Arbeit mehr. Es fehlt an allem – an Wohnraum, an Essen und an Medikamenten. Die Niederlage Deutschlands im Ersten Weltkrieg führt auch zu tiefgreifenden politischen Veränderungen: Die adeligen Führungseliten werden entmachtet, anstelle des alten Obrigkeitsstaates entsteht zum ersten Mal in der deutschen Geschichte eine parlamentarische Republik. Im Sommer 1919 verabschiedet die in Weimar tagende Nationalversammlung eine Verfassung. Die Weimarer Verfassung legt den Grundstein für eine auf den Werten von Freiheit und Solidarität fußende Gesellschaft.