Quälgeist und treuer Gefährte Glossar
Personen | Werdegang |
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Goethe, Johann Wolfgang von
(28.8.1749-22.3.1832) | Deutscher Dichter, Kunstkritiker, Staatsmann, Jurist; seit 1775 in Weimar ansässig, enger Vertrauter des Herzogs Karl August von Sachsen-Weimar-Eisenach, mit wechselnden Regierungsämtern (Leiter der Kriegskommission, Direktor des Wege- und Bergbaus, Leiter der Finanzverwaltung etc.) betraut, Leiter des Weimarer Hoftheaters; gemeinsam mit Friedrich Schiller ein maßgeblicher Gestalter der literarischen Strömungen "Sturm und Drang" und "Weimarer Klassik". |
Linné, Carl von
(23.5.1707-10.1.1778) | Schwedischer Naturforscher, Hochschullehrer, Begründer der naturkundlichen Systematik; in seinen Hauptwerken Systema Naturæ (1735) und Species Plantarum (1753) führt er das Prinzip der binären Nomenklatur (zweistellige Namensgebung) ein. Sie setzt sich aus dem Gattungs- und Artnamen zusammen und wird bis heute in der Botanik und Zoologie verwendet. |
Spitzweg, Franz Carl
(5.2.1808-23.9.1885) | Deutscher Maler, Zeichner, Lyriker; nach einem Studium der Pharmazie kurzzeitig als Apotheker tätig, danach ab 1844 Mitarbeiter der "Fliegenden Blätter" und freier Künstler; malte in spätromantischem Stil neben Landschaften vor allem Szenen aus dem kleinbürgerlichen Alltag, hinter deren vordergründiger Idyllik feinsinniger Witz, Humor und Ironie durchscheinen ("Der arme Poet", "Der Bücherwurm", "Der abgefangene Liebesbrief"). |
Waggerl, Karl Heinrich
(10.10.1897-4.11.1973) | Österreichischer Schriftsteller und Lehrer; schrieb Romane, Erzählungen und Kurzgeschichten, die häufig im bäuerlichen (bewusst antimodern stilisierten) Umfeld seiner engeren Heimat spielen (Heimatdichtung); seit 1938 Mitglied der NSDAP, seit Mai 1939 Landesobmann der Reichsschrifttumskammer im NS-Gau Salzburg; heute noch bekannt wegen seiner viel gelesenen Weihnachtsgeschichten (gesammelt in "Und es begab sich", darin die Geschichte "Worüber das Christkind lächeln musste"). (Eine kritische Würdigung: http://www.zeit.de/1987/50/hl-waggerl-dichte-fuer-uns/komplettansicht). |
Widmann, Erasmus
(15.9.1572-31.10.1634) | Deutscher Organist, Komponist, Lehrer; 1602 bis 1610 Kapellmeister und Organist des Grafen Wolfgang von Hohenlohe-Langenburg (Weikersheim), ab 1613 Lehrer und Kantor am Gymnasium in Rothenburg ob der Tauber, verfasste Komödien, komponierte geistliche und weltliche Lieder, darunter "Erster Theil Neuer teutscher Gesänglein mit gantz neuen Possirigen und Kurtzweiligen Texten" (1606), "Die musikalische Kurtzweil" mit dem "Flohlied" (1611), "Musicalischer Tugendtspiegel gantz neuer Gesäng (Daentz und Gaillarden), Rothenburg (1613), starb an der Pest. |
Begriffe | Erklärung |
Aderlassen / Aderlass | Bereits in der Antike gebräuchliches Heilverfahren, bei dem eine Ader des Patienten geöffnet wird, damit But abfließen kann. Die Behandlungsform basiert auf der Idee, den Körper durch die Entfernung überschüssigen oder "schlechten" Blutes zu entlasten. Der noch bis ins 19. Jahrhundert vorgenommene Aderlass wurde in der Regel vom Bader durchgeführt. |
Bader | Ursprünglich Betreiber einer Badestube oder eines Badehauses; seit dem Spätmittelalter auch Bezeichnung für nicht akademisch ausgebildete Heilpraktiker, die meist im Umfeld eines Badehauses eine Reihe einfacherer ärztlicher Tätigkeiten (Aderlass, Zahnbehandlungen, Wundversorgung, Schröpfen) ausübten. |
Bionik | Interdisziplinäre Wissenschaft, die biologische Prinzipien, Strukturen und Prozesse als Vorbild für die Lösung technischer Fragestellungen nutzt. |
Chitin | Hauptbestandteil des Außenskeletts (Panzer) von Gliedertieren (Insekten, Krebstiere, Spinnen) und der Zellwand von Pilzen; chemisch betrachtet ist Chitin ein farbloses, stickstoffhaltiges Polysaccharid (Mehrfachzucker). |
Cupido | Gott der leidenschaftlichen Liebe (lat. "cupido" = Begierde), in der römischen Mythologie auch Amor und in der griechischen Mythologie Eros genannt, Sohn des Ares (griech. Mythologie) /Mars (röm. Mythologie) und der Aphrodite / Venus; dargestellt als geflügelter, übermütiger Knabe mit Bogen und Köcher, dessen ins Herz abgeschossene Pfeile die Liebe erwecken. |
Hectopsylla narium | Im Jahr 2007 entdeckte Flohart der Gattung Hectopsylla, lebt in der Nasenhöhle und unter der Zunge von Küken des Kleinen Felsenpapageis an der patagonischen Steilküste Argentiniens (https://www.mpg.de/543182/pressemitteilung20070424). |
Madrigal | Meist vier-, aber auch fünf- oder sechsstimmiges Gesangsstück mit weltlichen Themen, wichtigste weltliche Musikform der Renaissance und des Frühbarock. |
Mount Everest | Im nepalesischen Himalayagebirge gelegener höchster Berg der Welt (8848 Meter). |
Parasiten | Lebewesen (Tiere und Pflanzen), die sich Nährstoffe (in der Regel Körperflüssigkeiten, Gewebsflüssigkeiten, Blut) durch den Befall meist größerer Organismen (Wirte) verschaffen. Außenparasiten (Ektoparasitien), wie etwa Läuse, Zecken, Flöhe, Stechmücken oder Wanzen, dringen nur mit den Nahrungswerkzeugen in den Wirtsorganismus ein; Innenparasiten (Endo- oder Entoparasiten) wie etwa Bandwürmer oder Pilze leben im Inneren eines Wirtes. Die meisten Parasiten sind auf nur wenige oder einzelne Wirtsarten spezialisiert, die Wirte werden gewöhnlich nicht unmittelbar lebensbedrohlich geschädigt. |
Renaissance | Durch die Wiederentdeckung (von ital. "Rinascimento" = Wiedergeburt) der antiken Kunst, Philosophie und Wissenschaft geprägte kulturgeschichtliche Epoche, die von Italien ausgehend im 15. und 16. Jahrhundert ein neues Menschenbild und Kulturideal in ganz Europa etabliert. |
Venusberg | Sagenhafter Aufenthaltsort der Göttin Venus, die zusammen mit ihrem Gefolge aus Nymphen und Nixen im Inneren eines Berges Hof hält. Sie trachtet danach, Männer durch ihre erotische Ausstrahlung in den Berg zu locken, wo sie ihre Seele verlieren und der Verdammnis anheimfallen; die im Mittelalter aufkommende Allegorie weiblicher Verführungskünste, sexueller Ausschweifung und drohender Sündenstrafe (Tannhäuser-Sage) wird in der Romantik erneut aktiviert (Tieck: "Der getreue Eckart", "Tannhäuser"). Anatomisch bezeichnet das Wort Venusberg (auch Venushügel, Schamberg, Schamhügel, lat. "mons pubis") die leichte Erhebung über dem weiblichen Schambein oberhalb der Vulva. |