Fluch der Menschheit? Glossar
Personen | Werdegang |
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Augustus Gaius Octavius
(23.9.63 v. Chr.-19.8.14 n. Chr.) | Römischer Feldherr, Senator, Konsul und Kaiser; 44 v. Chr. von Gaius Iulius Caesar adoptiert; beendet mit dem Sieg über Antonius 31 v. Chr. (Seeschlacht von Actium) den Bürgerkrieg und wird Alleinherrscher; führt seit 27 v. Chr. den vom Senat verliehenen Ehrentitel Augustus ("der Erhabene") und errichtet die Kaiserherrschaft (Prinzipat). |
Bingen, Hildegard von
(1098-1179) | Benediktiner-Äbtissin, Klostergründerin, Dichterin, Komponistin, Heilkundige; gilt aufgrund ihrer theologisch-visionären Schriften als wichtige Vertreterin der deutschen Mystik des Mittelalters. 1147-1750 gründet sie ein Kloster auf dem Rupertsberg bei Bingen, 1165 ein Tochterkloster in Einbingen bei Rüdesheim. Hildegard verfasst zahlreiche mystische und naturkundliche Schriften sowie geistliche Lieder, liturgische Gesänge und geistliche Spiele, zu denen sie eigene Melodien komponiert. Ihr heilkundliches Werk "Causae et curae" beschreibt Krankheiten und geeignete Arzneimittel, behandelt Fragen der Ernährung und Verdauung, geht auf Gemütsbewegungen sowie Aspekte der menschlichen Bewegungen ein. Ihre Anweisungen zur gesunden Lebensführung und die von ihr empfohlenen Naturheilmittel stehen als "Hildegard-Medizin" im Interesse ganzheitlicher Gesundheitskonzepte der Gegenwart. 2012 wird sie von Papst Benedikt XVI. zur Kirchenlehrerin erhoben. |
Begriffe | Erklärung |
Azteken | Südamerikanisches Indianervolk, das um 1300 im Hochtal von Mexiko einwandert und in den folgenden zweihundert Jahren eine politische und militärische Vorherrschaft über umliegende Städte und Völker errichtet. Um 1500 beherrschen die Azteken ein lockeres Gebilde unterworfener und zu Tributzahlungen verpflichteter Nachbarstaaten in Zentralmexiko. Ihr Reich und ihre Kultur werden im Zuge der spanischen Eroberung unter Hernán Cortés (1485-1547) in den Jahren von 1519 bis 1521 vernichtet. |
Eldorado | Legendäres Goldland, (von spanisch "el pais dorado" = Goldland), das Europäer seit dem 16. Jahrhundert an verschiedenen Orten in Südamerika vermuten und suchen. Die Vorstellung eines unermesslich wohlhabenen Königreichs mit buchstäblich goldenen Städten basiert auf falsch beziehungsweise naiv wörtlich interpretierten kolumbianischen Erzählungen über indianische Königsriten. Die Suche nach den Goldschätzen von Eldorado war ein wesentlicher Antrieb der Erkundung und Eroberung Südamerikas durch die Spanier. |
Erdaltertum | Ältestes Erdzeitalter (Paläozoikum), umfasst den Zeitraum von etwa 541 Millionen bis etwa 252,2 Millionen Jahre vor unserer Zeit. |
Firste | Bergmännischer Fachbegriff, bezeichnet entweder die Decke eines Hohlraums untertage oder den Abbaubereich zwischen zwei Stockwerken im Berg (Sohlen) insgesamt. |
Grütze | Grob zerkleinerte Getreidekörner als Grundlage für Breie und Suppen, die mit Wasser, Milch oder Brühe zubereitet werden. |
Goldenes Vlies | Mythologisches Motiv, gemeint ist das Fell eines goldenen Widders, das der griechische Held Jason und seine Begleiter (Argonauten) auf ihrer Abenteuerfahrt mit dem Schiff Argo in Kolchis am Schwarzen Meer rauben. Das seit dem 16. Jahrhundert bezeugte Wort "Vlies" (von lat. "vellus" = Wolle) geht auf das mittelhochdeutsche Wort "vlus", auch "vlius" zurück und bedeutet Schaf-/Lammfell. Realer Hintergrund des Mythos vom Goldenen Vlies ist vermutlich die an der südlichen Schwarzmeerküste gebräuchliche Verwendung von Fellen zum Auswaschen des Goldstaubs aus Flüssen. |
Goldkronach | Stadt im oberfränkischen Landkreis Bayreuth am Fuß des Fichtelgebirges, seit dem 13. Jahrhundert ein ertragreiches Zentrum des Bergbaus (Zinn, Silber, Eisen und vor allem Gold). Aufgrund sinkender Erträge schwindet die Bedeutung des Goldbergbaus seit dem 19. Jahrhundert, nach erfolglosen Wiederbelebungsversuchen wird er in den 1920er Jahren endgültig eingestellt. Ein 2004 eröffnetes Goldbergbaumuseum mit zwei Besucherbergwerken dokumentiert die Geschichte und Methoden der Erzgewinnung. |
Goldseifen | Bergmännischer Ausdruck für die Anhäufung von Gold in fließenden Gewässern; als "Seifen" werden geologisch generell alle an der Erdoberfläche gelegenen Mineralanreicherungen in Sedimenten wie Sand oder Kies bezeichnet. |
Inka | Südamerikanisches Indianervolk der Hochanden, das ab etwa 1000 zunächst im Bereich der Stadt Cusco siedelt und sein Kerngebiet ab 1200 durch Eroberungszüge beständig ausweitet. Der Name Inka leitet sich von der Bezeichnung der adligen Oberschicht und des gleichnamigen, göttlichen Herrschers ab. Zur Zeit der spanischen Eroberung (ab 1532) umfasst ihr hoch zivilisiertes Großreich Peru, Teile Ecuadors, Boliviens, Brasiliens, Kolumbiens und Chiles. Das riesige Staatsgebiet wird zentral verwaltet, ist durch befestigte Straßen erschlossen und durch ein gut funktionierendes Militärwesen gesichert. Mit der Hinrichtung des letzten Inka Tupac Amaru im September 1572 ist das Inkareich erloschen. Die erbeuteten goldenen Kunstschätze werden eingeschmolzen und als Barrengold nach Spanien gebracht. |
Karthago | Im 9. Jahrhundert v. Chr. von phönizischen Siedlern auf einer Halbinsel östlich von Tunis gegründeter Stadtstaat. Seit dem 6. Jahrhundert durch Kolonien auf Sizilien, Sardinien, Korsika, den Balearen, an der nordafrikanischen Küste und an der südlichen Mittelmeerküste Spaniens erweitert, steigt Karthago im 4. und 3. Jahrhundert v. Chr. zur reichsten und militärisch vorherrschenden Handels- und Seemacht des Mittelmeerraums auf. Seit dem 3. Jahrhundert v. Chr. ist Karthago in drei Hegemonialkriege mit den Römern verstrickt (punische Kriege). 146 v. Christus wird Karthago durch römische Truppen völlig zerstört und der römischen Provinz Afrika einverleibt; 29 n. Chr. durch Augustus neu gegründet, ab dem 2. Jahrhundert das Zentrum des frühen Christentums in Nordafrika und neben Rom der wichtigste Bischofssitz in der westlichen Reichshälfte; 439 n. Chr. vom Vandalenkönig Geiserich erobert, 698 durch die Araber zerstört. |
Katalysator | Chemischer Fachbegriff, bezeichnet Stoffe, die den Ablauf chemischer Prozesse beschleunigen und beeinflussen. |
Kaukasus | Hochgebirgslandschaft zwischen Kaspischem und Schwarzem Meer, bedeutende Erz- und Goldregion der Antike (damals "Kolchis" genannt). Die seit dem 3. Jahrtausend vor Christus betriebene Mine von Sakdrissi (ca. 50 km südwestlich von Tiflis) zählt zu den ältesten bekannten Goldbergwerken der Menschheit. |
Legierung | Meist durch Verschmelzen erzeugte Verbindung von Metallen mit anderen metallischen oder nichtmetallischen Stoffen zur Verbesserung der Werkstoffeigenschaften (beispielsweise Bronze als Legierung aus Kupfer und Zinn). |
Reicherzzone | Durch Verwitterung und Grundwasserzuflüsse geprägter Bereich von Erzgängen, in denen sich wertvolle Erze stark anreichern. |
Seifengold | Von Fließwasser (Flussgeschiebe) aus verwittertem Gestein abtransportierte Goldpartikel, die sich an Stellen mit verminderter Fließgeschwindigkeit (Goldseifen) ansammeln und von Goldsuchern ausgewaschen (ausgesiebt) werden; allgemein: in Flüssen oder Bächen gefundenes Gold im Unterschied zum "Berggold", das untertage gefördert wird. |
Sohle | Bergmännischer Fachbegriff, bezeichnet die untere Begrenzung (Boden) eines untertägigen Hohlraums (Grubenraums) oder die Gesamtheit der etwa auf gleichem Tiefenniveau gelegenen Bergwerkabschnitte ("Stockwerk" im Grubenfeld). |
Staublunge (Silikose) | Berufskrankheit der Bergleute (med. "Silikose" von lat. "silex" = Kiesel) entsteht durch die Einlagerung von eingeatmetem Feinstaub in der Lunge, der dort Entzündungen und Vernarbungen auslöst. Weil sich die Oberfläche der Lunge verkleinert, können Erkrankte nicht mehr genügend Sauerstoff aufnehmen und leiden unter quälender Atemnot. Spätfolgen der unheilbaren Staublunge sind häufig Lungenkrebs und Tuberkulose. |
Stein der Weisen | Von der Spätantike bis zur Aufklärung gängige Bezeichnung für eine durch geheime, langwierige und vielstufige alchimistische (hermetische) Prozesse herstellbare feste oder flüssige Substanz (lapis philosophorum) mit der Kraft, unedle in edle Metalle (vorzüglich Blei und Quecksilber in Gold und Silber) umzuwandeln (Transmutation). Eine weitere Vorstellung schreibt dem Stein der Weisen die Fähigkeit zu, eine alle Krankheiten heilende Universalmedizin bzw. ein unsterblich machendes Lebenselixier erzeugen zu können. |
Tagebau | Bergmännischer Fachbegriff für den oberflächennahen (offenen) Abbau von Bodenschätzen in Gruben, der ohne Schächte oder Stollen auskommt. Im bergmännischen Jargon meint "Tag" allgemein die Erdoberfläche, davon leiten sich zahlreiche Ausdrücke wie "untertage" oder "Zutage fördern" ab. |
Quarz | Zweithäufigstes Mineral der Erdkruste, wichtiger Baustoff (Sand) und Rohstoff für die Zement-, Keramik-, Glas- und Halbleiterindustrie. |
Quecksilber | Bereits bei Zimmertemperatur flüssiges, silberfarbenes Schwermetall; der Name bedeutet lebendiges Silber (von mittelhochdeutsch "quec" = beweglich, lebendig). Aufgrund seiner hohen Giftigkeit ist die technische und medizinische Verwendung mittlerweile stark eingeschränkt, teilweise auch vollständig verboten. In der Goldgewinnung wird Quecksilber verwendet, um Goldstaub aus dem Gestein zu lösen. Die dabei freigesetzten Quecksilbermengen gelten als ökologisch äußerst problematisch. |
Wangen | Bergmännischer Fachbegriff, bezeichnet die Seitenwände eines Stollens. |