Bismarck, Graf Otto von (1.4.1815-30.7.1898) | Deutscher Staatsmann, Diplomat und Politiker, zunächst Gesandter in Petersburg (1859-1862), Paris (1862), am 8.10.1862 Ernennung zum Preußischen Ministerpräsidenten, am 14.7.1867 Ernennung zum Kanzler des Norddeutschen Bundes und am 21.3.1871 Ernennung zum ersten Reichskanzler des Deutschen Reichs (Reform der Wirtschafts- und Sozialgesetzgebung, Bekämpfung der Sozialdemokratie), am 20.3.1890 von Wilhelm II. aus dem Amt entlassen. |
Brehm, Alfred Edmund (2.2.1829-11.11.1884) | Deutscher Zoologe und Schriftsteller, Verfasser viel gelesener Reiseschilderungen und Tierbeschreibungen, in denen er die Eindrücke zahlreicher Expeditionen (Nordafrika, Skandinavien, Abessinien, Sibirien) populärwissenschaftlich verarbeitete. 1863–1869 veröffentlichte Brehm die ersten sechs Bände der zoologische Enzyklopädie "Illustrirtes Thierleben", die später in erweiterter Fassung als "Brehms Thierleben" mehrfach nachgedruckt und in viele Sprachen übersetzt wurde. |
Magnus, Olaus (1490-1557) | Schwedischer Geograf, Kartograf und Erzbischof von Uppsala, der 1539 die erste Landkarte Nordeuropas unter dem Titel Carta marina et descriptio septemtrionalium terrarum ac mirabilium rerum in eis … ("Seekarte und Beschreibung der nordischen Länder und deren Wunder…) herausgab. 1555 erschien unter dem Titel "Historia de gentibus septentrionalibus" ("Geschichte der nördlichen Völker") ein ausführlicher, reich illustrierter Kommentar zur Carta marina. Eine Übersetzung ins Deutsche wurde bereits 1567 unter dem Titel: " Olai Magni Historien der Mittnachtigen Länder" gedruckt. |
Teschke, Holger (geb. 1958) | Deutscher Dramaturg, Regisseur und Autor (Lyrik, Dramatik, Prosa, Hörspiele); das Buch "Heringe. Ein Portrait" erschien 2014. |
Begriff | Erklärung |
Aquakultur | Gezielte Aufzucht von Wassertieren und -pflanzen (Fische, Muscheln, Krebse, Algen) zur Nahrungsmittelproduktion. Die Süßwasseraufzucht erfolgt in Teichen sowie in künstlichen Becken oder Kanälen; die Aufzucht im Meer verwendet Netzgehege oder spezielle Gerüste im freien Meer oder in Buchten (Fischfarmen). Trotz erheblicher Vorteile ist die industrielle Aquakultur aufgrund der hohen Krankheitsanfälligkeit der Zuchttiere und der Verschmutzung des Wassers durch Fäkalien, Futterreste, Fischkadaver und Antibiotika umstritten. |
Fischmehl | Getrocknete und gemahlene Fische oder Fischabfällen als Beimischung zu Futtermitteln für die Aquakultur und Tiermast (Hühner- und Schweinehaltung). Hauptlieferanten für Fischmehl sind Chile, Peru (weltgrößter Produzent), Dänemark, Norwegen, Panama. Die extensive Gewinnung von Fischmehl und fehlende ökologische Standards führen häufig zu erheblichen Umweltbelastungen. Problematisch ist überdies der Trend, dass bestimmte Fischarten wie etwa der Hering nur noch zur Fischmehlgewinnung gefangen und so der menschlichen Ernährung entzogen werden. Zuletzt geriet das Verfüttern von Fischmehl im Zuge der BSE-Problematik in die Kritik. |
Hanse | Um die Mitte des 13. Jahrhunderts im Nord- und Ostseeraum entstandener, genossenschaftlicher Bund (von althochdeutsch hansa = Schar, Gruppe) von Kaufleuten, dem sich ab Mitte des 14. Jahrhunderts nach und nach etwa 200 Städte anschlossen. Das Bündnis bezweckte den Ausbau und Schutz gemeinschaftlicher wirtschaftlicher Interessen durch Privilegien, Verträge, Zollfreiheit und Handelsniederlassungen. Den Zenit ihrer rasch wachsenden wirtschaftlichen und politischen Macht erreichte die Hanse im 14. Jahrhundert. Ihr Einflussgenbiet reichte von den Niederlanden bis zum Baltikum und von Schweden bis nach Polen. Im 16 Jahrhundert war die Hanse von Portugal bis Russland und von Skandinavien bis nach Italien präsent. Seine Ziele setzte der Kaufmanns- und Städtebund durch seine wirtschaftliche Bedeutung und Monopole, bisweilen aber auch mit Blockaden oder sogar Kriegen durch. Ab Mitte des 17. Jahrhunderts sank mit der wirtschaftlichen auch die politische Bedeutung rapide. |
Hering (Clupeidae) | Eine 57 Arten zählende Familie von Schwarmfischen, die in allen Weltmeeren im Übergangsgebiet zwischen nördlicher, gemäßigter und polarer Zone sowie in den Tropen vorkommen. Bekannteste Vertreter sind der Atlantische Hering (Clupea harengus) und die Sardine (Sardina pilchardus). Heringe können bis zu 45 Zentimeter lang, etwa 25 Jahre alt und rund ein Kilo schwer werden. Typische Kennzeichen sind der in allen Farben von gelbgrün über blauschwarz bis blaugrün schimmernde Rücken, der weiße Bauch und die silbrig glänzenden Flanken. |
Jungsteinzeit | Vorgeschichtliche Menschheitsepoche, die in Mitteleuropa von etwa 5.500 bis 2.2000 vor Christus dauerte. In diesen Zeittraum fällt der Übergang von einer nomadischen Jäger-und Sammlerkultur zum sesshaften, arbeitsteiligen Bauerntum mit Ackerbau und Viehhaltung. |
Monopol | Exklusives Recht eines Anbieters oder Produzenten, bestimmte Güter, Waren und Dienstleistungen auf einem Markt allein zu verkaufen (altgr. monos =allein und polein = verkaufen). |