Download-Service Einsatz im Unterricht
Vorarbeit
Tafelbild
Die Alltagssprache bedient sich gern des Wortes Instinkt: Jemand hat "ein sicheres Gespür" für etwas, jemand handelt "aus dem Bauch heraus". Instinkt als leben- und arterhaltender Mechanismus oder als bloße Metapher? Die Schüler erarbeiten assoziativ, was im Alltag gemeint ist, wenn von Instinkt die Rede ist, zum Beispiel sozialer, politischer, diplomatischer Instinkt, Macht-Instinkt, erotischer Instinkt. Eventuell wird zum Abschluss der Unterrichtseinheit noch einmal Bezug genommen auf diese Begriffssammlung und nachgefragt, inwieweit die Alltagssprache die Erkenntnisse der Evolutionspsychologie formuliert.
Einsatz im Unterricht
Hören
Vor dem Anhören des Beitrags wird das Arbeitsblatt 1 verteilt, das die Schüler unterstützen soll, die Inhalte festzuhalten und die Gliederung nachzuvollziehen. gemeinsam wird die Sendung angehört, gegebenenfalls kann der Beitrag an zwei Stellen unterbrochen werden:
Nacharbeit
Diskussion
Inwieweit arbeitet die moderne Werbung mit uralten menschlichen Instinkten? Denkbar wäre hier auch ein längerfristiges Projekt, das Werbeclips vorstellt, analysiert und auswertet, auch auf ihre manipulative Funktion hin.
Die Instinkttheorie hat sich in der Vergangenheit, vor allem seit den 1930er-Jahren, als sehr fruchtbar erwiesen und auch der Soziobiologie und der Verhaltensökologie den Weg bereitet. Dagegen vermeiden die heutige Psychologie und Verhaltensbiologie diesen Begriff weitgehend und ersetzen ihn durch "angeborenes Verhalten" oder "angeborenes Wissen". In Gruppenarbeit wird Arbeitsblatt 2 bearbeitet. Dabei dienen verschiedene Definitionen und Zitate, die die Entwicklung des Begriffes dokumentieren, als Diskussionsgrundlage:
Arbeitsblatt 3 stellt zwei aktuelle "Themen im Gespräch" vor, den "Mathe-Instinkt" und den "Sprach-Instinkt". Hier würde es sich anbieten, dass je ein Schüler bzw. eine Schülergruppe die wichtigsten Thesen und Beispiele vorstellt, die dann in der Klasse diskutiert werden:
Referate
- Kaspar Hauser
- Lockverhalten bei Mensch und Tier
- Imponier-, Droh-, Demutsverhalten
- Evolutionspsychologie (hierzu hilfreich das Kap. 2 von J. Archer, in Wolfgang Stroebe et al. (Hg.): Sozialpsychologie, Berlin 2002, ISBN 3-540-42063-0)
Rollenspiel
"Kooperationsbereitschaft ist geerbt, Vertrauen bekommen muss gelernt werden", heißt es im Beitrag. Die Schüler spielen Szenen, in denen Kooperationsbereitschaft enttäuscht und unterdrückt wird, und andere Szenen, in denen es gefördert wird und in eine vertrauensvolle zwischenmenschliche Beziehung mündet.
Fächerübergreifend zu Deutsch
Zur Lektüre bieten sich unter anderem folgende Bücher an:
- Kevin Brooks: Lucas
- Albert Camus: Der Fremde
- Robert Musil: Die Verwirrungen des Zöglings Törless
Lehrplanbezug
- Lehrplan für die bayerische Realschule: Biologie, 10. Jgst. Genetik. Die Rolle der Umwelt bei der Merkmalsausprägung, S. 530/31. Biologie, 10. Jgst. Verantwortliche Elternschaft, S. 531. Biologie, 10. Jgst. Biologische und kulturelle Evolution des Menschen, S. 531.
- Lehrplan für das bayerische Gymnasium: Biologie, 10. Jgst. Nachrichtenverarbeitung und biologische Regelung, S. 18f. Biologie, 13. Jgst. Verhalten bei Tier und Mensch, S. 32f.