Die Tabakpflanze Vom Rohtabak zum gebrauchsfertigen Tabak
Von wirtschaftlicher Bedeutung bei der Produktion von Tabak sind heute vor allem zwei Arten. Zum einen der Virginische Tabak (Nicotiana tabacum), die wirtschaftlich bedeutendste Art in der Tabakindustrie, die in vielen verschiedenen Sorten angebaut wird. Zum anderen der Bauern-Tabak (Nicotiana rustica), der allerdings nur noch in Russland und einigen osteuropäischen Staaten eine größere Rolle spielt. Kennzeichnend für den Bauern-Tabak ist der äußerst hohe Nikotin-Anteil in den Blättern, weshalb er auch nicht in den Ländern der Europäischen Union vertrieben werden darf.
Anbau und Ernte
Der Anbau von Tabak erfordert viel Pflege. Denn die Pflanze verträgt keine Staunässe, fordert aber reichlich Niederschläge. Ist es zu feucht, droht der Befall durch Schädlinge wie dem Blauschimmel oder dem Tabakmosaik-Virus. Außerdem müssen die Pflanzen mit Stickstoff gedüngt werden. Auch die Ernte des Tabaks ist sehr zeitintensiv. Üblicherweise werden die einzelnen Blätter je nach Reifezustand geerntet. Die Ernte beginnt mit den unteren Blättern der Pflanze. Danach erfolgt im Abstand von jeweils fünf bis sieben Tagen die Ernte von zwei weiteren Blättern. In einigen Gebieten wird auch die ganze Pflanze geerntet.
Trocknung und Fermentation
Nach der Ernte muss der Tabak getrocknet werden. Die einzelnen Blätter werden auf Schnüren aufgefädelt und in abgedunkelten Schuppen mehrere Wochen lang getrocknet. Wird die ganze Pflanze geerntet, hängt man sie zur Trocknung umgekehrt in überdachten Räumen auf. Nach der Austrocknung der Blätter werden diese geerntet und der Strunk als Brennmaterial verwendet. Anschließend wird aus den getrockneten Blättern durch Fermentieren, einem Gärungsprozess, gebrauchsfertiger Tabak hergestellt. Bei diesem Vorgang wird der Nikotingehalt vermindert und unerwünschte Eiweiße und Reste von Pflanzenschutzmitteln abgebaut.