Kleinste Einheit des Organismus Glossar
Personen | Werdegang |
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Hooke, Robert
(1635-1703) | Robert Hooke war ein englischer Universalgelehrter des 17. Jahrhunderts. Er stammte von der Isle of Wight und wurde an der Westminster School in London ausgebildet. 1662 ernannte ihn die kurz zuvor gegründete "Royal Society" zu ihrem Kurator für Experimente. Mit Hilfe eines der ersten Mikroskope begann er, Untersuchungen anzustellen. Die Mitglieder der Royal Society ließen sich regelmäßig seine Erkenntnisse präsentieren und veröffentlichten diese schließlich unter dem Titel "Micrographia" (1665). Zum ersten Mal erhielten die Leser damit Einblicke in die bisher unbekannte Welt des Mikrokosmos. Unter anderem untersuchte Hooke auch Kork unter seinem Mikroskop und bezeichnete die von ihm gefundenen Hohlräume als "Zellen" ("cells"). Hooke war sehr vielseitig interessiert und betätigte sich als Astronom, Uhrenbauer, Architekt, Geologe, Physiologe und Naturphilosoph. Daher wird er gerne als "Englands Leonardo" bezeichnet. So war Hooke auch nach dem Großbrand von London 1666 als Architekt maßgeblich am Wiederaufbau der Stadt beteiligt. |
Miller, Stanley
(1930-2007) | Stanley Miller war ein US-amerikanischer Chemiker und Biologe. Er studierte an der Universität von Kalifornien in Berkley und an der Universität von Chicago. An letzterer unternahm er noch als Student zusammen mit dem Nobelpreisträger für Chemie Harold Urey (1893-1981) ein Experiment, das ihn berühmt machte, und das als Miller-Experiment oder auch Miller-Urey-Experiment (1953) in die Geschichte eingegangen ist. In diesem Experiment wurde eine hypothetische frühe Erdatmosphäre nachgebildet. Dazu mischten sie einfache chemische Substanzen (Wasser, Methan, Ammoniak, Wasserstoff, Kohlenmonoxid) und setzten diese Mischung elektrischen Ladungen aus, welche die Energiezufuhr durch Blitze nachahmen sollte. Dabei entstanden nach einer gewissen Zeit komplexe organische Moleküle. Stanley Miller wurde damit zum Pionier auf der Suche nach dem Ursprung des Lebens. |
Begriffe | Erklärung |
Endoplasmatisches Reticulum | Das Endoplasmatische Reticulum ist ein Bestandteil ("Organelle") der Zelle. Es handelt sich dabei um ein reich verzweigtes Kanalsystem flächiger Hohlräume, das von einer Membran umschlossen ist. In der Zelle übernimmt es die Aufgabe eines schnellen Transportsystems für chemische Stoffe. Das Endoplasmatische Reticulum hängt eng zusammen mit dem sogenannten Golgi-Apparat. Im Golgi-Apparat werden Proteine - der Baustoff, aus dem die Zellen sind - modifiziert, sortiert und an den Bestimmungsort transportiert. Defekte Proteine werden abgebaut und aussortiert. |
Lysosomen | Lysosomen sind winzige, von einer Membran umschlossene Zellorganellen. Produziert werden sie vom Golgi-Apparat. Ihre Aufgabe ist es, Zellabfälle zu entsorgen. Dazu werden die Zellabfälle von den runden Lysosomen eingeschlossen und durch spezielle Verdauungsenzyme, die in den Lysosomen enthalten sind, in ihre Grundbestandteile gespalten. So kann die Zelle diese wieder zum Aufbau neuer Moleküle verwenden. |
Mitochondrien | Die Mitochondrien gehören zu den Organellen und werden gerne als Energiekraftwerke der Zelle bezeichnet. In ihnen findet die Oxidation organischer Stoffe mit molekularem Sauerstoff statt, wobei Energie freigesetzt und in Form von chemischer Energie (ATP) abgespeichert wird. Diese Umwandlung wird als "Zellatmung" bezeichnet. In Zellen mit überdurchschnittlich hohem Energieverbrauch (zum Beispiel Muskelzellen) ist der Anteil von Mitochondrien weitaus höher als in Zellen mit niedrigem Energieverbrauch. |
Ribosomen | Die Ribosomen sind Komplexe aus Proteinen und Ribonukleinsäuren (RNA). Hier werden die einzelnen Aminosäuren in der Reihenfolge, die die Gene vorschreiben, zu Proteinen zusammengesetzt. Daher bezeichnet man sie auch als die "Proteinfabriken" der Zellen. Die sogenannte Proteinbiosynthese ist von zentraler Bedeutung für die Zellen, weshalb es sehr viele Ribosomen pro Zelle gibt, zum Teil hunderte bis tausende pro Zelle. |
Zellkern | Der kugelförmige Zellkern ("Nukleus") ist die Steuerzentrale der Zelle. Er ist eingebettet in das Zellplasma, von dem ihn eine doppelte Membran, die Zellhülle, trennt. Die äußere Membran der Zellhülle steht mit dem Endoplasmatischen Reticulum in Verbindung. Im Zellkern befindet sich die gesamte Erbinformation in Form von Chromosomen. Er beinhaltet also den kompletten Bauplan für sämtliche Körperzellen. Aufgabe des Zellkerns ist es, die Erbinformation zu schützen und gegebenenfalls zu reparieren. |