Kleinste Einheit des Organismus
Mensch, Natur und Umwelt | MS, RS, Gy |
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Sie ist der Grundbaustein sämtlicher Organismen und damit Ausgangspunkt jedes Lebewesens auf dem Planeten Erde: die Zelle. Diese kleinste, selbstständig lebende Einheit bewältigt tagtäglich Aufgaben von immenser Komplexität.
Die Entdeckung der Zelle
Die Entdeckung der Zelle haben wir Robert Hooke zu verdanken, einem englischen Universalgelehrten des 17. Jahrhunderts. Er hat mit Hilfe eines der ersten Mikroskope unter anderem das Gewebe eines Flaschenkorkens untersucht. Die wabenähnlichen Kammern, die er entdeckte, hielt er für das Transportsystem von Pflanzensäften und prägte dafür den Begriff "Zelle", abgeleitet vom lateinischen "cellula" für "kleine Kammer". Doch was Hooke unter seinem Mikroskop entdeckt hatte, war nichts weniger als die kleinste Einheit des Lebens - es waren die Zellwände des Korks.
Die Zelle als Baustein des menschlichen Körpers
Die Zelle spielt von Anfang an im Leben eines jeden Menschen eine zentrale Rolle – denn eine befruchtete Eizelle ist Ausgangspunkt jedes Individuums. Der ausgewachsene menschliche Körper setzt sich aus rund 75 Billionen Zellen zusammen. Eine durchschnittliche menschliche Zelle hat einen Durchmesser von in etwa 25 Mikrometern und ist damit für das bloße menschliche Auge nicht sichtbar. Eine Ausnahme bildet die größte der menschlichen Zellen, die Eizelle. Sie misst einen Zehntel-Millimeter und ist damit für das geübte Auge gerade noch zu erkennen. Insgesamt unterscheidet man zwischen mehr als 200 verschiedenen Zelltypen im menschlichen Körper, die alle denselben Grundbauplan haben, die sich aber - je nach Aufgabe - wesentlich voneinander unterscheiden. So gibt es beispielsweise Nervenzellen, Blutzellen, Muskelzellen, Gehirnzellen, Drüsenzellen und so weiter.
Aufbau und Bestandteile einer menschlichen Körperzelle
Eine Zelle ähnelt im Aufbau - grob gesagt - dem einer Kirsche. Wie auch die Kirsche ist die Zelle von einer Haut umgeben, der sogenannten Zellmembran. Diese schirmt das Zellinnere nach außen ab und kontrolliert, welche Stoffe in die Zelle hinein- und hinausgelangen. Das Innere einer Zelle hat viele verschiedene Bestandteile, die auf unvorstellbar kleinem Raum eng miteinander zusammenarbeiten. Das Herzstück einer jeden Zelle bildet der Zellkern, hier befindet sich die Schaltzentrale und auch der wertvollste Inhalt der Zelle, das menschliche Erbgut. Der Zellkern ist eingebettet in eine gallertartige Masse, das Zellplasma. Damit die Zelle arbeiten kann, benötigt sie Energie, und die wird wiederum in den sogenannten Mitochondrien erzeugt. Zellen, die besonders viel Energie verbrauchen, wie etwa Herzmuskelzellen, verfügen dabei über besonders viele Mitochondrien. Die erzeugte Energie wird auch in den Ribosomen benötigt, wo aus Aminosäuren Proteine hergestellt werden. Die Proteine sind von zentraler Bedeutung, denn sie bilden den Baustoff, aus dem die Zellen bestehen. Die Aufgabe, die hergestellten Proteine durch die Zelle an ihren Bestimmungsort zu transportieren, übernehmen das Endoplasmatische Reticulum und der Golgi-Apparat. Eine weitere wichtige Funktion erfüllen die sogenannten Lysosomen, die als Müllabfuhr in den Zellen fungieren, indem sie nicht mehr benötigtes Material sammeln, abbauen und wieder verwertbar machen.