Psychologie der Dämonisierung Glossar
Personen | Erklärung |
---|---|
Chesterton, Gilbert Kieth
(1874-1936) | Englischer Schriftsteller, Bühnenautor und Journalist, der zahlreiche Biographien, Romane, Theaterstücke und Essays verfasste, heute aber vor allem durch seine Detektivgeschichten um "Father Brown" (Pater Brown) im Gedächtnis geblieben ist. |
Goebbels, Joseph
(1897-1945) | Deutscher Politiker, der dem innersten Führungszirkel des NSDAP angehörte, und von 1933 bis 1945 als Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda die Durchsetzung des Führerkults, die Steuerung sämtlicher Medien und der Kulturpolitik sowie die Gleichschaltungs- und Rassenhetze des faschistischen Regimes maßgeblich verantwortete. |
Laertius, Diogenes | Griechischer Schriftsteller und Philosophiehistoriker der ersten Hälfte des 3. Jahrhunderts nach Christus. Sein Hauptwerk ist eine um 220 n. Chr. entstandene Geschichte der antiken Philosophie in zehn Bänden ("Leben und Lehren bekannter Philosophen"). |
Richter, Hans-Peter
(1925-1933) | Deutscher Kinder- und Jugendschriftsteller. Sein 1961 erschienenes und überaus erfolgreiches Buch "Damals war es Friedrich" setzt sich mit der Judenverfolgung im Dritten Reich auseinander. Das Werk wurde rasch zum internationalen Bestseller und mit zahlreichen Auszeichnungen bedacht. |
Twain, Mark (eigentlich Samuel Longhorne Clemens)
(1835-1910) | Amerikanischer Romancier, Reiseschriftsteller und Journalist. Weltberühmt wurde er durch seine satirisch-scharfzüngigen Reiseberichte und vor allem durch seine Romane um "Tom Sawyer und Huckleberry Finn". |
Wilde, Oscar
(1854-1900) | Irischer Romancier, Essayist und Dramatiker. Zu seinen bekanntesten Werken zählen die Erzählung "Das Gespenst von Canterville", der Roman "Das Bildnis des Dorian Gray" und die Dramen "Salomé", "Ein idealer Gatte" sowie "Ernst sein ist alles". |
Begriff | Erklärung |
Apartheid | Seit den 1950er Jahren bis 1994 bestehende Politik strikter Rassentrennung in Südafrika. Die durch zahlreiche Gesetze verankerte Staatsdoktrin privilegierte die weiße Bevölkerung und entrechtete die schwarze bzw. "farbige" Bevölkerungsmehrheit. Das rassistische Regime erfasste sämtliche Lebensbereiche: Weiße und schwarze Wohngebiete waren strikt voneinander getrennt, Mischehen verboten, die Schulen entweder weiß oder schwarz, genauso wie die Restaurants, die Kinos, die Krankenhäuser, Theater und Bars. Nicht-Weiße hatten weder das aktive noch das passive Wahlrecht und waren von allen Führungsämter in Wirtschaft und Kultur ausgeschlossen. |
Deutsch-Französischer Freundschaftsvertrag (Élysée-Vertrag) | Am 22. Januar 1963 vom französischen Staatspräsidenten Charles de Gaulle und Bundeskanzler Konrad Adenauer im Pariser Élysée-Palast unterzeichneter Vertrag über die deutsch-französische Zusammenarbeit. Mit diesem Vertragswerk verpflichteten sich die einstigen Kriegsgegner zu dauerhafter Freundschaft und umfassender bilateraler Kooperation. Die Vertragspartner schrieben einen verbindlichen Konsultationsmechanismus fest, wonach sich Regierungsvertreter beider Staaten in regelmäßigen Abständen treffen sollten. Zudem wurden Absprachen zur Außen-, Europa- und Verteidigungspolitik vereinbart und eine enge Zusammenarbeit in der Kultur- und Jugendpolitik beschlossen. |
Ideologie | Ursprünglich nur die Lehre von den Ideen, das heißt von den Vorstellungen über Sinn und Zweck des Lebens. Im engeren Sinn bezeichnet der Begriff die Gesamtheit der (indoktrinären) Überzeugungen, Wertesysteme, Absichten, Interessen und Grundeinstellungen ("Weltanschauung") einer politischen Gruppierung oder Gesellschaftsgruppe. |
Jom Kippur | Nach dem wöchentlichen Schabbat der wichtigste jährliche Festtag im Judentum. Der Versöhnungstag beginnt bei Sonnenuntergang vor dem 10. Tag des Monats Tschiri (September / Oktober) und endet mit dem folgenden Sonnenuntergang. Zentrales Anliegen dieses strengen Fasttages ist die Versöhnung mit Gott und den Mitmenschen. Daher stehen die Bitte um Vergebung, die kollektive Reue und das gemeinsame Sündenbekenntnis im Mittelpunkt der ausgedehnten Gottesdienste. Da Gott den Menschen an Jom Kippur die Gnade der Sündenvergebung schenkt, hat dieser Tag trotz aller Fasten- und Enthaltsamkeitsgebote ein heiteres Gepräge. Die Tradition dieses Tages hat sich in der deutschen Redewendung vom Sündenbock niedergeschlagen: Das Wort geht darauf zurück, dass der der Hohepriester zur Zeit des Jerusalemer Tempels an Jom Kippur das Los über zwei Böcke warf. Einer wurde im Allerheiligsten geopfert, der andere, symbolisch mit den Verfehlungen des Volkes beladen, als Sündenbock in die Wüste gejagt. |
Mobbing | (von engl. "to mob" = anpöbeln, bedrängen) Der gegen Einzelpersonen oder Gruppen gerichtete, wiederholte und systematische "Psychoterror" durch gezielte seelische Verletzung und soziale Ausgrenzung am Arbeitsplatz, in der Schule oder in sozialen Netzwerken (Internet). Methoden des Mobbings sind u.a. Verleumdung, Diffamierung, Erniedrigung, überzogene, haltlose Kritik bis hin zu angedrohter oder tatsächlich verübter körperlicher Gewalt. |
Propaganda | (von lat. "propagare" = ausdehnen, verbreiten) Die gesteuerte, zweckbestimmte (im negativen Sinn auch indoktrinäre) Verbreitung politischer, religiöser und weltanschaulicher (ideologischer) Vorstellungen und Überzeugungen in Wort, Schrift und Bild durch Menschen oder Medien. |
Stalinismus | Ein von Josef Stalin (1879-1953) als Generalsekretär der KPdSU errichtetes, repressives und totalitäres Herrschaftssystem, das seinen Machterhalt durch innenpolitische Terrormaßnahmen, Säuberungswellen sowie Schauprozesse sicherte und zu einer Dogmatisierung der kommunistischen Ideologie, zu gewaltsamen Übergriffen gegen Andersdenkende sowie zur Verselbstständigung von Teilen des Terrorapparats führte. |