Download-Service Einsatz im Unterricht
Vorarbeit
Lernziele: Die Lust am Schrecken, am Schauder, am Gruseln ist ein uraltes und ausgesprochen zwiespältiges Phänomen. Sie konfrontiert uns mit Situationen, die einerseits Angst auslösen, zugleich aber auch großen Genuss bereiten. Woher rührt die Faszination am Grauen? Warum lieben wir Gespenster- und Schauergeschichten, Horrorfilme und Risikosportarten, die unsere Nerven bis zum Zerreißen spannen und den ganzen Körper in Alarmbereitschaft versetzen? Die Radiosendung spürt den psychologischen und physiologischen Mechanismen des Gänsehautgefühls nach und erkundet das Vergnügen am wohligen Schauer. Die Schülerinnen und Schüler
- begreifen Angst als vielschichtiges Phänomen, das sich aus Körperwahrnehmungen, Gefühlen und Gedanken zusammensetzt;
- verstehen, warum wir auf bedrohliche Situationen, die uns mit Ungewissheit und Gefahr konfrontieren, mit Angst reagieren;
- lernen, dass die körperliche Angstwahrnehmung durch die Ausschüttung des Stresshormons Adrenalin ausgelöst wird, das Energien für die Bewältigung einer Gefahrensituation mobilisiert;
- erkennen, dass die Lust am Gruseln aus zwei Komponenten besteht: Zum einen aus dem körperlichen Effekt des anregenden Adrenalinausstoßes und dem gleichzeitigen Bewusstsein der eigenen Sicherheit in einem nicht realen, rein fiktiven und absolut beherrschbaren Bedrohungsszenario;
- werden mit dem Begriff der "Angstlust" und seiner Bedeutung vertraut;
- streifen ältere ästhetische Konzepte, die Furcht und Schrecken als Instrumente der pädagogisch-moralischen Erziehung einsetzen;
- registrieren den deutlichen Funktionswandel des fiktiven Schreckens
- diskutieren mögliche Gründe für die zunehmende Brutalisierung des Horrorgenres im Film und im Internet;
- hinterfragen ihren eigenen Grusel- und Horror-Konsum.
Einsatz im Unterricht
Hinführung zum Thema: Als Einstieg in die Stunde kann die Lehrkraft die Schülerinnen und Schüler auffordern, eigene Erfahrungen mit Grusel-, Horror-, Gespenstergeschichten und -filmen zu berichten. Der Fokus sollte dabei auf den ausgelösten Gefühlen und Gedanken sowie dem Kontext des Konsums liegen. Denkbare Leitfragen: "Wie sieht das aus, wenn ihr Angst habt?", "Was macht euer Körper, wenn ihr Angst habt?", "Woran merkt ihr eigentlich, dass ihr Angst habt?", "Wie erlebt ihr Grusel- und Horrorfilme, bzw. -geschichten, was passiert mit euch, wenn ihr euch so etwas anschaut, wenn ihr so etwas lest?", "Wo schaut ihr euch solche Filme an?", "Macht ihr das lieber allein oder zusammen mit anderen?".
In einem zweiten Schritt kann die Lehrkraft das Spektrum auf nicht mediale Formen des freiwilligen, gesuchten Angsterlebens ausweiten: "Woher kennt ihr diese Lust am Nervenkitzel und an der Gänsehaut noch?", "Was ist der besondere Kick an Mutproben und anderen gefährlichen Wagnissen?", "Wie geht es euch, wenn eine Mutprobe vor euch liegt, und wie fühlt es sich an, wenn ihr sie bestanden habt?", "Welche Sportarten kennt ihr, in denen es ebenfalls darum geht, seine Angst zu überwinden?".
Am Ende der Hinführungsphase kann die Lehrkraft nochmals auf den Widerspruch zwischen Angstgefühlen und Lusterleben eingehen: "Eigentlich ist Angst ja etwas, das unangenehm und manchmal sogar schmerzhaft ist. Warum kann man dieses Gefühl trotzdem genießen, was ist so schön daran, sich zu gruseln?" Anschließend leitet die Lehrkraft auf das gemeinsame Hören des Beitrags über: "Warum wir den Nervenkitzel suchen, erfahren wir in einer Radiosendung, die wir uns jetzt miteinander anhören."
Hören
Die Schülerinnen und Schüler hören die Sendung ganz oder abschnittsweise. Die Audio-Ausschnitte können alternativ oder ergänzend zugespielt werden.
Nacharbeit
Nachbearbeitung: Die Arbeitsblätter und Arbeitsaufträge dienen der Festigung des im Radiobeitrag vermittelten Wissens und der Vertiefung aufgeworfener Fragen im Unterrichtsgespräch. Sie können entweder in Einzelarbeit, von Arbeitsgruppen oder im Klassenverband beantwortet oder als Hausaufgabe aufgetragen werden. Die Ergebnisse werden im Plenum ergänzt und korrigiert. Die Sendungsausschnitte können zur Motivation und thematischen Strukturierung des Unterrichtsgesprächs oder als Unterstützung für das Ausfüllen der Arbeitsblätter eingesetzt werden. Das Glossar erläutert zentrale Begriffe des Beitrags.
Arbeitsblatt 1: "Angst - Das warnende Kribbeln im Bauch". Das Arbeitsblatt sammelt Informationen zu den psychischen und physischen Komponenten der Angst. Die Schülerinnen und Schüler halten fest, dass Angst ein überlebenswichtiger und evolutionsbiologisch unverzichtbarer, natürlicher Schutzmechanismus ist. Hilfestellungen bei der Bearbeitung und ergänzende Informationen bietet Audio-Ausschnitt 1: "Angst - eine Grundemotion des Menschen". Arbeitsblatt 2: "Wohliges Gruseln - fiktive Gefahr und reale Geborgenheit". Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit den Unterschieden und Gemeinsamkeiten zwischen existenzieller Angst und gewolltem Gruseln auseinander: Der Genuss entsteht aus einem fiktiven Erleben angstauslösender Situationen bei gleichzeitigen Bewusstsein der eigenen Sicherheit. Hilfestellung bei der Bearbeitung und ergänzende Informationen bieten Audio-Ausschnitt 2: "Wohlige Schauer - fiktive Gefahr und reale Geborgenheit" und Audio-Ausschnitt 3: "Das Gruseln - der kleine Bruder existenzieller Angst". Arbeitsblatt 3: Lustvolles Spiel mit der Angst - Die Rezeptur eines anregenden Gefühlscocktails". Das Arbeitsblatt verankert den Begriff der "Angstlust" und seine Komponenten. Als wesentliches Merkmal dokumentieren sie das freiwillige Durchleben unterschiedlicher Angst auslösender Situationen, die jedoch stets als fiktiv erkennbar und somit beherrschbar bleiben. Hilfestellung bei der Bearbeitung und ergänzende Informationen bieten Audio-Ausschnitt 2: "Wohlige Schauer - fiktive Gefahr und reale Geborgenheit" und Audio-Ausschnitt 3: "Das Gruseln - der kleine Bruder existenzieller Angst". Arbeitsblatt 4: "Der pädagogische Schauder - Furcht und Schrecken als Läuterungswerkzeug". Die Schüler und Schülerinnen setzen sie mit dem Funktionswandel des fiktiven Schreckens auseinander. Sie halten fest, dass Furcht auslösende Darstellungen der moralisch-ethischen Erziehung dienten und dazu ermutigten, lebenshindernde Ängste im Vertrauen auf eigene Stärken zu überwinden. Arbeitsblatt 5: "Immer schriller, blutiger, brutaler - Wann ist die Grenze erreicht?". Das Arbeitsblatt thematisiert die zunehmende Brutalisierung des Horrorfilms und trägt mögliche Ursachen zusammen. Die Schülerinnen und Schüler werden angeregt, sich mit den Folgen dieser von Pädagogen und Psychologen kritisierten Entwicklung auseinanderzusetzen.
Lehrplanbezug
Lehrplan für die bayerische Mittelschule
7. Jahrgangsstufe
Deutsch, 7.2.4 Jugendbücher kennen lernen, lesen und vorstellen. 7.2.5 Medien und Medienerfahrung untersuchen
Ethik, 7.1.1 Der Einzelne vor dem eigenen Urteil: Eigene Stärken und Schwächen; Eigenschaften, die bei der Bewältigung des Alltage helfen: Verborgene Kräfte entdecken
Evangelische Religionslehre, 7.1 So möchte ich sein - Leitbilder für das Leben. 7.1.2 Wie Leitbilder mich beeinflussen können: Sich mit Vorbildern und Trends auseinander setzen, z.B. Sportler, Formel-1-Fahrer, gewalttätige "Supermänner"
Katholische Religionslehre, 7.5 Wer bin ich, wie will ich werden? - Auf der Suche nach sich selbst. 7.5.1 Menschen, die mir gefallen - meine Lebenswünsche und -ideale
8. Jahrgangsstufe
Deutsch, 8.2.4 Jugendbücher kennen lernen, lesen und vorstellen. 8.2.5 Medien und Medienerfahrung untersuchen
Ethik, 8.2.2 Bewusste Lebensplanung - eine Herausforderung: Einstellungen, die hilfreich sind und stark machen, z.B. richtige Selbst- bzw. Fremdeinschätzung, Herausforderungen annehmen, offen für Neues sein
Evangelische Religionslehre, 8.2.1 Was Jugendlichen wichtig ist: Über Lebensstile nachdenken, z.B. Musik, Mode, Sprache, Symbole, Freizeitgestaltung; Probleme des Heranwachsens, z.B. Unsicherheit, Enttäuschungen und Zukunftsängste. 8.2.2 Auf dem Markt der Sinnangebote: Motive des Sinnsuche, z.B. Neugier auf das Außergewöhnliche, Reiz des Extremen. 8.4.1 Zeit haben - fremdbestimmte und verfügbare Zeit: Hobbys und Sport
Katholische Religionslehre, 8.1.1 Die Sehnsucht ist groß - was Jugendlichen wichtig ist: Lebensformen Jugendlicher und ihre Sehnsüchte. 8.1.2 Auf der Suche nach Heil - Achtung Sackgasse: Wenn Sucht Menschen fesselt
9. Jahrgangsstufe
Deutsch, 9.2.4 Jugendbücher kennen lernen, lesen und vorstellen. 9.2.5 Medien und Medienerfahrung untersuchen
Deutsch, Ethik, 9.2.2 Sinnvoller Umgang mit der Freizeit: Über das eigene Freizeitverhalten berichten. 9.5.1 Menschen in Grenzsituationen: Menschen erfahren Grenzen; Gefühle und Reaktionen in Grenzsituationen, z.B. Angst, Wut, Hass, Selbstmitleid; Menschen suchen Grenzen: Formen und Gründe, z.B. Mutproben, Extremsportarten, Alkohol und Drogen, Lebenskrise, Übermut, Wunsch nach Anerkennung, Selbstüberwindung. 9,5,3 Verantwortung für das Leben: Vielfältige Bedrohung des eigenen Lebens und das der Mitmenschen, Verantwortlicher Umgang mit eigenem und fremdem Leben
Evangelische Religionslehre, 9.4.3 Bedrohtes Leben - anvertrautes Leben: Verantwortlicher Umgang mit den eigenen und mit fremdem Leben: Mutproben, Verkehr (Rasen, Discounfälle), Gesundheit (Sucht), Sport, ggf. Todessehnsüchte und Suizid. 9.6.1 Leben in Grenzen: Schranken, die uns gesetzt sind, von uns selbst, von anderen (Gewohnheiten) Bequemlichkeiten, Scheu vor Risiken
Katholische Religionslehre, 9.4.1 Scheinbar grenzenlose Möglichkeiten - ein Leben voller Grenzen: Verlierer sind nicht gefragt!? Menschen erfahren Grenzen und eigene Begrenzungen; wie Menschen mit Grenzen leben
Lehrplan für die bayerische Realschule
7. Jahrgangsstufe
Biologie, 7.2 Kommunikation und Informationsverarbeitung: Zusammenarbeit von Sinnesorgan, Muskulatur und Gehirn; Beteiligung von Hormonen; Reflex: Begriff, Reflexbogen, Bedeutung; Stress
Deutsch, 7.4 Mit Texten und Medien umgehen: Altersgemäße literarische Texte, möglichst auch zum pädagogischen Leitthema, lesen und sich mit ihnen auseinander setzen; ein Jugendbuch als Klassenlektüre lesen; auf interessante Bücher hinweisen; Inhalt und wesentliche Merkmale von Texten erschließen: Textgestaltung funktional beschreiben, den Inhalt zusammenfassend wiedergeben, wichtige Textaussagen erläutern, Textsorte an typischen Merkmalen erkennen, Sprache und Stilmittel untersuchen und in ihrer Wirkung beschreiben, ggf. Informationen zur Entstehungszeit zum Textverständnis heranziehen; Die Rolle der Massenmedien untersuchen und bewerten
Evangelische Religionslehre, 7.4 Ich werde erwachsen: Den eigenen Weg finden: Ich wäre gern wie: Wünsche und Vorbilder; an Grenzen stoßen, Defizite spüren, Pubertätsprobleme, Auseinandersetzung mit den Geschlechtsrollen; individuelle Talente und Begabungen wahrnehmen und entfalten, z. B. Vorstellung der Hobbys und Fähigkeiten; stark bleiben und die eigene Person schützen können; Mut, Vertrauen und Selbstvertrauen für das Leben gewinnen
8. Jahrgangsstufe
Deutsch, 8.4 Mit Texten und Medien umgehen: Altersgemäße literarische Texte, möglichst auch zum pädagogischen Leitthema, lesen und sich mit ihnen auseinander setzen; ein Jugendbuch als Klassenlektüre lesen; auf interessante Bücher hinweisen
Ethik, 8.1 Erwachsen werden: Jugendliche zwischen Wunsch und Wirklichkeit: Bewusstmachen von persönlichen Fähigkeiten, Wünschen, Träumen, Zweifeln und Ängsten als Voraussetzung vernünftiger Selbsteinschätzung
Evangelische Religionslehre, 9.4 Meine Lebenswünsche und Ziele: Gestaltung der Freizeit: z. B. Mediennutzung, Freizeitindustrie; meine Wünsche, Träume, Ängste
9. Jahrgangstufe
Deutsch, 9.4 Mit Texten und Medien umgehen; die Rolle der Massenmedien untersuchen und hinterfragen: Merkmale einer Vorabendserie untersuchen und bewerten; Einflüsse der Medien auf den Einzelnen erkennen und hinterfragen
Ethik, 9.2 Sinn des Lebens: Verschiedene Antworten auf die Frage nach dem Sinn des Lebens: verschiedene Antworten auf die Frage nach dem Lebenssinn in modernen Medien; Ursachen einer verfehlten Sinnorientierung, z. B. Maßlosigkeit, übersteigerte Ansprüche an sich und andere, mangelndes Selbstvertrauen. 9.3 Arbeit und Leistung in Schule und Beruf: Bedeutung von Arbeit und Leistung, Erfolg und Versagen in Schule und Ausbildung; Bewältigungsstrategien bei Unlust, Versagensängsten und Leistungsverweigerung
10. Jahrgangsstufe
Deutsch, 10.4 Mit Texten und Medien umgehen: Zeitgenössische Bestseller, auch von ausländischen Autorinnen und Autoren, vorstellen, den literarischen Markt und seine Mechanismen hinterfragen und über Gründe für Erfolge sprechen; die Rolle der Massenmedien untersuchen und hinterfragen; Einflüsse der Medien auf den Einzelnen und die Gesellschaft erkennen
Lehrplan für das bayerische Gymnasium
7. Jahrgangsstufe
Deutsch, 7.4 Sich mit Literatur und Sachtexten auseinandersetzen: Erschließen klassischer und moderner Jugendbücher: Problemgehalt und Thematik erfassen, Leseanregungen gewinnen. 7.5 Medien nutzen und reflektieren, Reflektieren der Mediennutzung: Zwischen Wirklichkeit und Gestaltung in den Medien unterscheiden
Ethik, 7.1 Erwachsen werden: Der veränderte Blick auf sich selbst: Stärken und Schwächen der eigenen Person erkennen; Entwicklung einer eigenen Identität durch selbstverantwortliche Lebensgestaltung; Gefährdungen der persönlichen Freiheit durch äußere Einflüsse (z. B. Werbung und Medien, Drogen und andere Suchtmittel; Gruppenzwang); Bedeutung der Peergroup (z. B. Normenbildung, Ideale, Idole
Evangelische Religionslehre, 7.4 Wunschträume, Ängste, Gebet: Impulsen des Glaubens für den Umgang mit Wunschträumen und Ängsten nachspüren; Erfahrungen und problematische Umgangsweisen mit Wunschträumen und Ängsten im Blick auf Erfahrungen wie Erfolg, Versagen, Einsamkeit, Verlust, Bedrohung; Auswirkungen von Träumen und Ängsten auf die Lebensgestaltung, wie z. B. Wirklichkeitsverdrängung durch Tagträume, Machtphantasien, Computerspiele, Aberglauben, Drogen
Katholische Religionslehre, 7.1 "Ich bin doch kein Kind mehr!" - Fragen des Jugendalters: Sich in seiner Individualität und Geschlechtlichkeit wahrnehmen: Gespür für charakterliche und körperliche Stärken und Schwächen entwickeln, Diskrepanzen zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung erkennen; Fremdbestimmungen aufdecken: Vereinnahmung, z. B. durch Werbung, Cliquen; Gefährdungen durch unerfüllte Sehn-Süchte, z. B. Essstörungen; Formen der Abhängigkeit von Alltagsdrogen, z. B. Rauchen; Chancen ergreifen: Interessen und Begabungen entdecken; Ich-Stärke und Selbstbewusstsein fördern: die eigene Meinung vertreten, mit anderen Verantwortung übernehmen. 7.2 Mit dem Evangelisten Markus von einer "besseren Welt" erzählen: Erfahrungen von Unheil und Träume von einer besseren Welt: Ängste und Hoffnungen der Schüler, Beispiele aus Film, Literatur, Musik oder Kunst
8. Jahrgangsstufe
Deutsch, 8.5 Medien nutzen und reflektieren, Reflektieren der Mediennutzung
Ethik, 8.1 Wege zur Sinnfindung im Alltag: konventionelle Antworten auf die Sinnfrage wie Wohlstand, Vergnügen ("Erlebnisgesellschaft"); Funktionen und Risiken jugendlicher Gegenwelten. 8.2 Verantwortung für sich und andere: Umgang mit Erwartungen anderer (Eltern, Gleichaltrige, Schule); Verantwortung für den eigenen Körper
9. Jahrgangsstufe
Deutsch, 9.4 Sich mit Literatur und Sachtexten auseinandersetzen: Lesen und Verstehen exemplarischer Texte der Literatur vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart in ausgewählten Themenkreisen; Erweitern der Leseerfahrungen und Erschließungskategorien bei der Lektüre von poetischen Texten: Thema, Problemgehalt sowie Formen des Aufbaus und deren Funktion untersuchen; sprachliche Gestaltung und deren Wirkung anhand stilistischer Figuren und grammatischer Kategorien erfassen, Zeitbezug und biographische Informationen berücksichtigen; Handlungen, Verhaltensweisen und Verhaltensmotive bewerten; Berücksichtigen von Gattungsmerkmalen und gattungsspezifischen Gestaltungsmitteln beim Erschließen: Erzählverhalten und seine Funktion herausarbeiten; Novelle und Kurzgeschichte unterscheiden; den Konflikt und seine dramatische Gestaltung untersuchen; Figuren, Figurenkonstellation und Redeformen analysieren; die inhaltliche und formale Gestaltung von Lyrik und ihre Funktion erkennen: 9.5 Medien nutzen und reflektieren: Untersuchen und Beurteilen von Fernsehsendungen: Thesen erkennen, Strategien und Präsentation von Argumentationen beobachten, diskutieren; Reflektieren des Mediengebrauchs: Umgang mit dem Informationsangebot erörtern, Intentionen und Wirkungen erkennen und bewerten
Ethik, 9.4 Arbeit: verschiedene Auffassungen von Arbeit heute (Schule, Job, Berufung, Selbstverwirklichung) und von sinnvoller Freizeitgestaltung; Wert und Grenzen des Leistungsprinzips
10. Jahrgangsstufe
Deutsch, 10.4 Sich mit Literatur und Sachtexten auseinandersetzen: Anwenden allgemeiner Erschließungskategorien für poetische Texte: Problemstellung, Zeitbezug, leitende Ideen, epochentypische Merkmale sowie biographische Bezüge erarbeiten und für das Textverständnis fruchtbar machen; Kennen und Anwenden gattungsspezifischer Gestaltungsmittel für die Erschließung: Dialogführung, Konzeption, Darstellung und Funktion der Figuren, Raum- und Zeitgestaltung sowie Erzähltechnik; längere Erzählung und Roman unterscheiden. 10.5 Medien nutzen und reflektieren: Untersuchen medienspezifischer Mittel: Verhältnis von Bild, Ton und Wort analysieren und bewerten; Reflektieren medialer Darstellungen: Vermittlung und Inszenierung von Wirklichkeit in Medien erörtern
Katholische Religionslehre, 10.4 Zur inneren Mitte finden - Sinnerfahrung und christliches Handeln: Erlebnis, Leistung, Konsum - reicht das? Sehnsucht nach Geborgenheit und Glück, Erfahrungen wie Langeweile, Orientierungslosigkeit, Angst; daraus sich ergebende Fragen nach dem Sinn des Daseins
11. Jahrgangsstufe
Deutsch, 11.5 Medien nutzen und reflektieren: Untersuchen und Diskutieren von Problemen der Mediengesellschaft
Ethik 11.2 Freiheit und Determination, 11.2.1 Psychologie und Soziologie, 11.2.2 Naturwissenschaften: Biologie und Physik: Neurobiologie und die Steuerung des Verhaltens.
Evangelische Religionslehre, 11.2 Wer bin ich? - Das christliche Verständnis vom Menschen: Das Spezifikum des Menschen an einer übergeordneten Fragestellung herausarbeiten, z. B. freier Wille, Sprache, Bewusstsein, Unterschied von Mensch und Tier; ein Beitrag aus Biologie oder Psychologie oder Philosophie zur gewählten Fragestellung. 11.4 Gesund und heil? - Das Leben angesichts der Unvollkommenheit: Im Themenfeld Gesundheit menschliche Sehnsüchte, gesellschaftliche Ideale und ihre Brüchigkeit wahrnehmen und die damit verbundenen Vorstellungen vom perfekten Leben hinterfragen; Streben nach dem perfekten Körper: Phänomene und ihre Motive (z. B. Schönheitsoperationen, Fitnesskult, Styling; evtl. damit zusammenhängende Suchtprobleme wie Essstörungen und angemessene Hilfen im Umgang damit); Umgang mit Gesundheit und Krankheit; irdisches Leben als fragmentarisches Leben in Begrenzung durch Körperlichkeit, Endlichkeit, Eingebundenheit in die Zeit usw.; Leben mit persönlichen Einschränkungen
Katholische Religionslehre, 11.4 Der Mensch im Horizont des Gottesglaubens: christliches Menschenbild, Lebensstile und Sinnoptionen in der Gesellschaft: Ausdruck von Grundaspekten des Menschseins und seiner Ambivalenz, z. B. Liebe und Aggressivität, freier Wille und Determination, Glück, Gelingen und Schuld; Deutung des Menschseins in der Moderne: Philosophie, z. B. A. Camus, E. Fromm, E. Lévinas, oder Psychologie, z. B. S. Freud, C. G. Jung, V. E. Frankl, oder Naturwissenschaft, z. B. menschliche Freiheit aus der Sicht der Hirnforschung; persönliche Sinnfindung und Identität als biographische Aufgabe: Sinndimensionen und Weichenstellungen des eigenen Lebens überdenken
12. Jahrgangsstufe
Deutsch: 12.5 Medien nutzen und reflektieren: Vertiefen einer reflektierten Haltung zu den Medien; Diskutieren von Fragen der ästhetischen Wertung medialer Darstellungen
Biologie, 12.3 Verhaltensbiologie: Vollständig und überwiegend genetisch bedingte Verhaltensweisen: Unbedingte Reflexe; Erweiterung einfacher Verhaltensweisen durch Lerneinflüsse: Prinzip der Konditionierung: Erlernen der Bedeutung eines Reizmusters (bedingter Reiz) bzw. einer Handlung (je ein Beispiel); Verhalten mit höherer Plastizität: Spielverhalten, Nachahmung und Tradition, kognitives Lernen
Ethik, 12.2 Sinnorientierung und Lebensgestaltung, 12.2.1 Glücksvorstellungen: Wesentliche philosophische Glücksvorstellungen aus der Antike und Ergebnisse der neueren empirischen Glücksforschung im Vergleich, Glück und Lust in unterschiedliche Konzepten. 12.2.2 Personale Sinnentscheidungen und Sinnfindung im Spannungsfeld von Ich und Anderen: Sinnsetzung als aktiver Prozess