Affekt | Zustand starker Erregung, der Sammelbegriff für Emotion, Stimmung und Motivation |
antisemitisch | judenfeindlich |
Determinismus | die Annahme, dass alle Ereignisse nach feststehenden Gesetzen ablaufen |
Elektrotherapie | therapeutische Anwendung mit elektrischem Strom |
Freies Assoziieren | ohne eine Selbstzensur zu üben, soll der Patient während der Psychoanalyse seinen Gedanken freien Lauf lassen |
Genius Loci | die einzigartige Atmosphäre eines besonderen Ortes |
halluzinatorisch | Träumerisch, eine Sinneswahrnehmung ohne äußeren Reiz |
Hypnose | durch bestimmte Reize herbeigeführte Trance |
Hysterie | Wegen seiner abwertenden Bedeutung ein heute nicht mehr verwendeter Begriff für 1. eine Persönlichkeitsstörung und 2. "dissoziative" Störungen wie Erinnerungslosigkeit, seelisch-körperliche Erstarrung, Störungen der Sinnesempfindungen. |
improvisieren | etwas aus dem Stegreif tun oder mit einfachen Mitteln herstellen |
Inspiration | (künstlerische) Eingebung |
Interaktion | die Wechselbeziehung zwischen Personen und ihr aufeinander bezogenes Handeln |
Lebenselixier | Der "Zaubertrank", im übertragenen Sinne die Aufgabe oder Beschäftigung, aus der der Mensch Freude und Kraft gewinnt. |
Neurose | psychische Störung, die sich aus dem Konflikt zwischen Es, Ich und Über-Ich entwickelt |
pathetisch | feierlich, überzogen |
Primus | Klassenbester |
privilegiert | bevorzugt |
Psychoanalyse | Die Wissenschaft von unbewussten Vorgängen im Seelenleben sowie die psychotherapeutische Behandlungsmethode neurotischer Störungen. Psychoanalyse bezeichnet auch die aus der Behandlung gewonnene psychologische Theorie, sie beinhaltet also theoretische, methodische und therapeutische Aspekte. |
Suggestion | die Beeinflussung von Fühlen, Denken und Handeln - im Falle der Hypnose: unmittelbar wirkende Eingebungen durch den Hypnotisierenden |
Symptom | Kennzeichen einer Krankheit |
Zoologie | Zweig der Biologie: Tierkunde |
Personen
Bonaparte, Marie (1882-1962) | Als eines der Gründungsmitglieder der "Société psychoanalytique de Paris" wirkte die Urenkeln des Bruders von Napoleon Bonaparte als Mäzenin der Psychoanalytischen Bewegung. Sie war eng mit Freud befreundet, übersetzte seine Werke und half bei seiner Flucht. |
Breuer, Josef (1842-1925) | Arzt, Physiologe und Philosoph in Wien, der zahlreiche Mitglieder der Wiener Gesellschaft behandelte. Zusammen mit der Patientin Bertha Pappenheim entwickelt Breuer die "Kathartische Methode". Ihr zufolge kann der Ausdruck einer unterdrückten Emotion, die in der Ursprungssituation ein Krankheitssymptom hervorgerufen hat, dieses Symptom auch wieder verschwinden lassen. Breuer unterstützt Bertha Pappenheim in ihren Bemühungen um Selbstbehauptung gegenüber der Mutter und dem Bruder. Es kursiert die Annahme, dass Breuer in Anlehnung an Schillers Drama "König Ödipus" der Wortschöpfer des Begriffs Psychoanalyse ist. |
Von Brücke, Ernst Wilhelm (1819-1892) | Deutscher Physiologe, von 1849 bis 1890 Professor für Physiologie an der Universität Wien. Von Brücke betont im Gegensatz zur "romantischen Physiologie" die Geltung der organischen Physik und der Physiologie auf dem Boden der exakten Naturwissenschaft. |
Ferenczi, Sandor (1873-1933) | Ungarischer Nervenarzt und Psychoanalytiker, enger Mitarbeiter und langjähriger Freund Freuds. |
Freud, Anna (1895-1982) | Die jüngste Tochter Freuds stand ihrem Vater besonders nah und interessierte sich früh für die Psychoanalyse. Sie war Freuds Assistentin und Sekretärin und machte sich seit den 20er Jahren vor allem als Mitbegründerin der Kinderanalyse einen Namen. |
Jung, Carl Gustav (1875-1961)
Begründer der Analytischen Psychologie. Sigmund Freud begegnet Jung zuerst 1907, zwei Jahre später arbeitet er als Redakteur des "Internationalen Jahrbuchs für psychologische und psychotherapeutische Forschung" und unternimmt eine USA-Reise mit Freud. Zum Bruch kommt es 1912 über C.G. Jungs Buch "Wandlungen und Symbole der Libido". Freuds Kritik richtet sich vor allem gegen Jungs weit gefasste Definition des Unbewussten.
Marcuse, Ludwig (1894-1971) | Philosoph und Schriftsteller, der über Nietzsche promovierte und 1956 eine Freud-Biografie verfasste. |
Roth, Philip (* 1933) | Amerikanischer Schriftsteller. Der Roman "Portnoys Beschwerden" von 1969 beschäftigt sich mit den Prägungen und Strukturen jüdischer Familien. |
Yalom, Irvin (* 1931) | Professor für Psychiatrie in Stanford, Autor von Romanen, die das Verhältnis von Therapeut und Patient zum Inhalt haben (darunter "Und Nietzsche weinte", das sich an Josef Breuers Leben und Werk orientiert). |