Das Thema "Mach's wie Gott, werde Mensch!"
Die in Jerusalem herrschende Priesterclique hatte ihn beschuldigt, die religiöse und politische Ordnung umstürzen zu wollen, und die römische Besatzungsmacht verurteilte ihn wie erwartet zur Kreuzigung - die Todesstrafe für Aufrührer. Unter seinem Kreuz harrten nur seine Mutter und ein paar tollkühne Weggefährtinnen aus, seine Freunde waren alle davongelaufen. Doch es dauerte nur wenige Tage, und Jeschuas Anhängerschar hatte alle Feigheit verloren.
Eigentlich klingt es völlig verrückt: Warum sollen die Wanderjahre und Predigten und Heilungstaten und das elende Sterben eines unbedeutenden jüdischen Rabbi in einer weltverlorenen Provinz des römischen Imperiums entscheidend für das Schicksal der Menschheit und jedes einzelnen Erdlings gewesen sein? Aber genau das glauben die Christen: Am Verhältnis zum Rabbi Jesus entscheiden sich Lebenssinn und ewiges Heil. In Jesus ist der ferne Gott auf unerhört realistische Weise berührbar geworden. Und dieser Glaube hat sehr praktische Konsequenzen für die Würde des Menschen, für den Respekt vor jedem Leben und für die Zuwendung zu den Schwachen und Ausgegrenzten.
Warum war dieser vor zweitausend Jahren in Palästina als Aufrührer gekreuzigte Jesus so wichtig? Wie konnte aus der kleinen Freundesschar eines gescheiterten Wanderpredigers eine den Globus umspannende Religion mit derzeit zwei Milliarden Anhängern werden? Was hat dieser Jesus Neues in die Welt gebracht? Und was bedeutet es heute, Christ zu sein?