"Geht zu allen Völkern!"
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"Geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern!", forderte der auferstandene Jesus die Apostel auf (Mt 28,19). Dieser Auftrag legitimierte zwei Jahrtausende christlicher Mission, in deren Verlauf nicht nur das Wort Gottes verkündet wurde, sondern allzu oft auch brutaler Zwang, Habgier und Machtpolitik mitspielten.
Die Missionare als Vermittler der göttlichen Offenbarung standen immer wieder zwischen dem eigenen Anspruch und fremden Interessen und fanden nicht selten ein Ende als Märtyrer. Von Aussendungen der Jünger durch Jesus ist schon im Neuen Testament die Rede. Nach Jesu Tod war es nicht zuletzt der Missionsauftrag, der die Verbreitung des Christentums im Römischen Reich und darüber hinaus bewirkte. Sowohl die überlegene Gedankenwelt überzeugter Christen in der Diaspora als auch gezielte Missionsreisen machten den zunächst als jüdische Sekte angesehenen neuen Glauben binnen kurzem zur römischen Staatsreligion. Mit der Völkerwanderung und später der Entdeckung der Neuen Welt wurde das Christentum bis an die Grenzen der Menschheit getragen.
"Frohe Botschaft" - Nicht immer begierig aufgenommen
Oft musste mit dem Schwert blutig "nachgeholfen" werden, oft überdeckte das Christentum nur notdürftig alte, heidnische Traditionen. Und oft war es die beeindruckende Gestalt überzeugter Christen, die durch ihr Leben und ihren Tod Zeugnis für die neue Lehre ablegten und bis heute als Apostel höchstes Ansehen genießen.