Von Erst-, Zweit- und Drittbeziehungen
Soziale und politische Bildung | MS, Gy |
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Die Ehe ist ein uraltes Konzept, mindestens 20.000 Jahre alt, schätzen Anthropologen. Sie diente damals schon zur Sicherung sozialer Strukturen. Heute ist in den meisten Kulturen dieser Welt die Polygamie der Normalfall.
Liebe, Status und Geld
Liebe kann der Grund für eine Beziehung sein oder auch nicht. In Westeuropa und den USA - so Studien - bevorzugen gutverdienende Frauen Männer, die einen Mehrwert bieten: mehr Geld verdienen, einen höheren Status haben und 20 Zentimeter größer sind als sie selbst. Für Männer gilt: je höher der Status, desto jünger die Frau.
Die Monogamie
Die Einehe erfüllt ihren Zweck vor allem in der Aufzucht des Nachwuchses, sagen Biologen. In einer monogamen Beziehung könne man schneller und wesentlich mehr Nachwuchs aufziehen als in einer polygamen.
Das Sakrament der Ehe
Die Kirche stützte die Monogamie und die Unauflöslichkeit der Ehe. Ab dem 10. Jahrhundert wurde es üblich, bei einer Eheschließung den kirchlichen Segen einzuholen. 1215 beschloss das Vierte Laterankonzil, dass nur noch Priester Trauungen vornehmen dürfen. Wer ohne den kirchlichen Segen lebte, konnte bestraft, zum Beispiel "des Gebietes verwiesen werden".
Die Polygamie
Die Polygamie - ein Mann, viele Frauen - ist in 95 Prozent der Gesellschaften der Normalfall. Christen- und Judentum schließen die Mehrfachehe aus. Dabei wurde weder im Alten- noch im Neuen Testament die Monogamie zur Pflicht erhoben.
Die Leviratsehe
oder 'Schwager-Ehe', beschreibt schon das Alte Testament: Wenn ein Mann ohne Kinder stirbt, dann soll sein Bruder die Witwe zur Frau nehmen und mit ihr die "Schwagerehe" schließen. Der erste Sohn, den sie gebiert, soll den Namen des verstorbenen Bruders tragen, damit sein Name erhalten bleibe.
Die Polyandrie
oder 'Vielmännerei': eine Frau wählt mehrere Männer. Das gibt es in Teilen Indiens, in Tibet, Bhutan, im Kongo und im nördlichen Niger. Die Frauen suchen sich meist Brüder aus, um das Erbe der Familie zusammen zu halten.