Geschichte der Steuern Steuern in der Antike und im Mittelalter
Die ersten Belege über staatliche Abgaben findet man im 3. Jahrtausend vor Christi. Und zwar in Ägypten. Schreiber verwalteten hier neben den Einnahmen aus der Erntesteuer auch den Nilzoll. Diese Abgabe variierte in ihrer Höhe und orientierte sich am Wasserstand des Flusses. Denn je höher der Wasserstand, desto großflächiger fielen die alljährlichen Überschwemmungen aus, die fruchtbaren Schlamm auf die Felder führten. Und je fruchtbarer die Felder, desto größer die Ernte. Damit richtete sich die Höhe der Abgabe nach dem Erntereichtum eines Jahres. Aber auch in den städtischen Hochkulturen in Mesopotamien gab es zur selben Zeit eine Vielzahl an Abgaben, so zum Beispiel auf die private Viehhaltung und auf Fischfang.
Das expandierende Römische Reich
Auch in der Antike waren Kriege und Eroberungen kostspielig. Diese Ausgaben versuchte man durch Einnahmen aus den eroberten Gebieten auszugleichen. Besonders erfolgreich darin waren die Römer, die seit dem 3. Jahrhundert vor Christus ihren Herrschaftsbereich kontinuierlich ausweiteten. Die Kosten dafür wurden in den neuerworbenen Provinzen eingetrieben. Das System war so erfolgreich, dass römische Bürger im Jahre 167 vor Christus keine direkten Steuern mehr zahlen mussten. In den Provinzen hingegen gab es unzählige Steuerarten, von denen die Kopf- und die Grundsteuer die wichtigsten waren.
Der Zehnt
Im Mittelalter vorherrschend war die Abgabe des Zehnts, der ab dem 6. Jahrhundert nach Christi in erster Linie von der Kirche beansprucht wurde. Der Zehnt bezeichnete den zehnten Teil und bezog sich im wesentlichen auf die Erträge aus Grundbesitz. Erst später verwandelte sich dieser Naturalzehnt in eine Geldabgabe. Menschen, die keinen Grund und Boden besaßen und daher auch über keine Erträge verfügten, leisteten den Zehnt als sogenannten Frondienst ab. Dies waren Dienste, die durch körperliche Arbeit erbracht wurden und aus Erntearbeiten oder Fuhrdiensten bestehen konnten.