Almwirtschaft am Kotzen bei Lenggries Auf der Alm, da gibt's koa Hüttn
Wie so viele Alm- und Sennhütten wurde auch die Kotzenalm hoch über Lenggries Anfang der 1960er Jahre aufgegeben. Heute zeugen nur noch verwitterte Mauerreste und eine verrostete Milchkanne von ihrer Existenz. Schade meint der Enkel des letzten Kotzenalmbauern. Er möchte die Hütte wieder aufbauen. Von Andreas Pehl.
Für Anton Gerg sind die Erinnerungen an die großväterliche Alm ein Stück Kindheit und ein Stück Heimat.
Seine Pläne, am Kotzen-Niederleger (1390m) eine neue Alm zu errichten, finden zwar Unterstützung beim Almwirtschaftlichen Verein Oberbayern, kollidieren aber mit dem Naturschutzgesetz. Noch ist das letzte Wort nicht gesprochen.
In seinem Hörbild über die Almwirtschaft auf dem Kotzen lässt Andreas Pehl die vergangenen Zeiten nochmal aufleben. Anton Gerg und zwei ehemalige Hirtabuam erzählen über das Leben auf der Kotzenalm. Sie kennen auch die Geschichten, als dort der Prinzregent einst zur Jagd ritt und Reichspräsident Hindenburg regelmäßig bei der alten Sennerin einkehrte. Den literarischen Rahmen bilden Buchzitate von Ludwig Ganghofer, der im "Jäger von Fall" auch die Gegend rund um den Kotzen beschreibt.
"Wer von Lenggries an der Isar aufwärts wandert, der hat voraus zwei gute Stunden zu marschieren, um die erste Haltstation zu erreichen. Eng eingezwängt zwischen ragende Berge und bespült von den kalten Wassern der Isar und Dürrach, die hier zusammenfließen, liegt dieser schöne Fleck Erde in stillem Frieden."
Aus Ganghofers Jäger.
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Karte: Kotzen im Karwendel