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Nürnberger Prozesse Echos des NS-Kriegsverbrecherprozesses

Im November 1945 hat der Nürnberger Prozess gegen die NS-Hauptkriegsverbrecher begonnen. Wir zeichnen 75 Jahre danach mit historischem Material ein Hörbild des Prozesses – und sind mit einer der letzten Zeitzeuginnen in den Gerichtssaal zurückgekehrt.

Von: Christian Schiele und Thibaud Schremser

Stand: 20.11.2020 | Archiv |Bildnachweis

75 Jahre nach Prozessbeginn: Echos des Nürnberger Prozesses gegen die Hauptkriegsverbrecher

In den Nürnberger Prozessen wurden das erste Mal führende Vertreter eines Regimes für Verbrechen gegen die Menschlichkeit persönlich haftbar gemacht. Es war die Geburtsstunde des Völkerstrafrechts.

Zwölf Todesurteile, sieben Haftstrafen, drei Freisprüche

Von November 1945 bis Oktober 1946 meldete sich auch der Rundfunk live aus dem Saal 600 des Nürnberger Justizpalastes. 22 NS-Hauptkriegsverbrecher waren angeklagt. Zwölf von ihnen wurden zum Tode verurteilt, sieben zu Haftstrafen. Drei Angeklagte sprach das Gericht frei.

Urteile des Internationalen Militärtribunals

Bereich: nationalsozialistische Führung

Hermann Göring
Reichsmarschall und Oberbefehlshaber der Luftwaffe

Urteil: Tod durch den Strang

Selbstmord am Vorabend der Hinrichtung

37.000 Tonbandmeter

Die Verhandlung vor dem internationalen Militärtribunal war für das deutsche Volk wegbereitend in der Aufarbeitung seiner Vergangenheit. Auch für die Nachgeborenen ist dieser Prozess eine reichhaltige Quelle, um sich mit der deutschen Vergangenheit zu beschäftigen, nicht zuletzt dank der 37.000 Tonbandmeter, auf denen das Verfahren aufgezeichnet wurde – die journalistische Berichterstattung noch gar nicht eingerechnet.

Zwölf Nachfolgeprozesse

Nach den Urteilssprüchen im Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher ging die Aufarbeitung im Rahmen der Nürnberger Prozesse weiter. In insgesamt zwölf Nachfolgeprozessen, die alle vor US-Militärgerichten stattfanden, mussten sich 177 weitere hochrangige Vertreter des NS-Regimes verantworten.

Eine der letzten Zeitzeuginnen erinnert sich

Irmgard Purlein hat die Nürnberger Prozesse miterlebt. Damals arbeitete sie als Sekretärin für verschiedene Anwälte. 2016 ist sie mit uns in den Schwurgerichtssaal 600 des Nürnberger Justizpalastes zurückgekehrt – und hat sich an die eindrucksvollsten Momente des Prozesses gegen die Hauptkriegsverbrecher erinnert.

Mit der aktiven Bewegung durch den Raum des folgenden 360-Grad-Videos zeigen sich dazu die passenden historischen Bilddokumente.

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360-Grad-Video Nürnberger Prozesse - Eine der letzten Zeitzeuginnen erinnert sich | Bild: Bayerischer Rundfunk (via YouTube)

360-Grad-Video Nürnberger Prozesse - Eine der letzten Zeitzeuginnen erinnert sich







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