Bayern 2 - Zeit für Bayern


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Feuer weitergeben Gespräche über das Wesen der Tradition

"Tradition ist nicht das Halten der Asche, sondern das Weitergeben der Flamme" - ein berühmtes Zitat, geprägt von Thomas Morus (1478-1535).

Von: Gerald Huber

Stand: 21.12.2023 | Archiv

Feuer weitergeben: Vom Wesen der Tradition

Der Satz wurde später unter anderem auch Benjamin Franklin, Gustav Mahler oder Papst Johannes XXIII. zugeschrieben. Doch entgegen seiner ursprünglichen Intention erfreut sich der Satz von der Weitergabe des Feuers heute besonderer Beliebtheit bei der wachsenden Zahl jener Leute, die Tradition, Geschichte, überhaupt die Vergangenheit nicht so recht schätzen und sich dafür viel von der Zukunft, den modernen Zeiten erwarten. Wir wollen in dem Zeit-für-Bayern-Feature zu Weihnachten, dem Traditionsfest schlechthin, ein Gespräch inszenieren über Wesen und Wichtigkeit der Tradition und eine Lanze brechen für, die Weitergabe des Bewährten.

"Des san diese Zuckerringerl und Geleeringerl, als ich ein Kind war, sind die bei uns am Christbaum ghängt. Des hats ja nets ganze Jahr gebn, sondern nur Weihnachten oder wenn irgendein Festtag war, dann hat man eben außer der Reih mal eine Tafel Schokolad kriegt oder außer der Reih was Süßes kriegt. Und drum san die an Christbaum ghängt wordn und zwar für jedes Kind, was es mag. Also ich war die Geleeringerl und mei Schwester, die hat Milchschoklad mögen und mei Bruder hat Marzipan mögen und der Vater hat die Fondan, also die süßen Ringerl ghabt und mei Mutti, woaß i net. Die glab i, die hat alls gessn."

Monika Wohlgemuth, Tradition und Brauchtum e.V., Landshut

Aber nicht nur in der Familie, im Privaten und in der Psychologie spielt Tradition eine große Rolle, sondern auch bei der Armee, der Denkmalpflege oder etwa in der Natur…

"Zum ganz überwiegenden Teil werden Dinge weitergegeben in die nächste Generation. Aber immer mit kleinen Veränderungen. Also: Diese Weitergabe ist nie hundertprozentig, nicht. Wir schaun ja auch unseren Eltern nur ähnlich, aber nicht gleich. Das heißt, und das ist eigentlich das Typische für Tradition, der Kern wird bewahrt, aber trotzdem erfolgt natürlich automatisch damit immer eine Modifikation, eine Veränderung, eine Anpassung. Also der Stillstand wäre auch der Tod der Tradition."

Prof. Dr. Gerhard Haszprunar, Lt. Zoologische Staatssammlung München

Eine ganz besondere Zeit für Bayern - ganz besonders präsentiert in einem "Zwiegespräch" zwischen "Ilse Hasi" (Ilse Neubauer) und "Gscheithaferl" (Gerald Huber).


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