Ausgebeutete Meere Essen Sie noch Fisch?
Weltweit sind Fischbestände in den Meeren durch Überfischung gefährdet. Das hat Folgen für das gesamte marine Ökosystem - und für den Menschen. Das Tagesgespräch hat gefragt: Ausgebeutete Meere: Essen Sie noch Fisch?
Der Verzehr von Fisch ist aus gesundheitlichen Gründen sinnvoll. Er liefert viele gesunde Nährstoffe wie Omega-3-Fettsäuren, Eiweiß, Jod, Mineralstoffe und Vitamine. In den letzten Jahrzehnten sind die Fischbestände in den Weltmeeren vor allem durch industrielle, nicht nachhaltige Fischerei allerdings stark strapaziert worden. Wird mehr gefangen, als nachkommen kann, droht Überfischung. Wo vorher ein florierendes Ökosystem war, stehen dann Lebensräume auf dem Spiel. Je geringer die ökologische Vielfalt, umso stärker sinkt die Widerstandskraft der Ozeane.
Die Welternährungsorganisation FAO veröffentlicht regelmäßig Zahlen für den Zustand der Weltfischbestände. Laut dem 2024 erschienenen SOFIA-Bericht befinden sich knapp 38 Prozent der marinen genutzten Bereiche in einem kritischen Zustand, sind also überfischt, kollabiert oder erholen sich gerade und können dementsprechend nicht nachhaltig genutzt werden.
Stärkere Eingriffe notwendig
Problematisch sind auch zerstörerische Fangmethoden wie Grundschleppnetze und illegale Fischerei. Oft wird der sinnlose Tod anderer Meerestiere wie Delfine oder Schildkröten, die als Beifang in den Netzen landen, in Kauf genommen. Weil Wildfische zunehmend gefährdet sind, wird ein großer Teil des weltweiten Fischkonsums mittlerweile durch Aquakulturen gedeckt. Dabei werden neben Fisch auch andere Wassertiere wie Shrimps, Garnelen oder Muscheln gezielt auf Farmen gezüchtet. Allerdings birgt auch dieser Ansatz Risiken, sowohl für die Tiere als auch für die empfindlichen Ökosysteme an Binnen- und Küstengewässern.
Zum Artikel: Fische schützen - worauf sollte man achten?
Wissenschaftliche Erkenntnisse für einen entsprechenden Umgang mit der Situation gibt es. Wissenschaftler und Umweltverbände fordern schon länger konkrete Maßnahmen wie eine nachhaltige Fischerei, das Ausweiten von Meeresschutzzonen oder auch mehr Kontrollen und härtere Strafen. Auch braucht es verstärkt Einsatz und Unterstützung vonseiten der Politik und der Industrie.
Was sagen Sie?
Essen Sie Fisch? Achten Sie darauf, was Sie kaufen? Was braucht es Ihrer Meinung nach für den ganzheitlichen Schutz der Ozeane? Sollte es härtere Regeln für die Meeresfischerei geben?
Das Tagesgespräch auf Bayern 2 und ARD alpha hat gefragt: Ausgebeute Meere: Essen Sie noch Fisch?
Zu Gast bei Moderatorin Christine Krueger war Dr. Christopher Zimmermann vom Thünen Institut, Projektleiter “Fischbestände online”.
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