Zeit für Bayern Akustische Reisen durch Bayerns Regionen
Sonntag, 17.07.2016
13:05
bis 14:00 Uhr
- Als Podcast verfügbar
BR Heimat
Isetta, Goggo, Spatz und Kabinenroller
Die Anfänge der bayerischen Autoindustrie
Von Thomas Muggenthaler
Frankenwein, Musik und Militär
Die vielen Gesichter Hammelburgs<strong>
</strong>Von Anke Gundelach
<em>Als Podcast verfügbar</em>
Wiederholung von 12.05 Uhr, Bayern 2
Isetta, Goggo, Spatz und Kabinenroller
Die Anfänge der bayerischen Autoindustrie
Von Thomas Muggenthaler
"Man wird schon durchgebeutelt", sagt Christa Geisler aus Irlbach bei Regensburg über ihre Fahrten im Messerschmitt-Kabinenroller. Josef und Christa Geisler besitzen gleich zwei dieser Oldtimer. Josef Geisler hat sie quasi selbst gebaut. Er begann 1953 eine Lehre bei Messerschmitt in Regensburg, als dort die Kabinenroller vom Band liefen. Die Firma hatte Flugzeuge für den 2. Weltkrieg produziert. Nach 1945 wurde aus der Kanzel der Me-109 kurzerhand ein Kleinwagen konzipiert. Ein feuerroter Messerschmitt-Kabinenroller soll auch im neuen Museum für Bayerische Geschichte in Regensburg stehen, das 2018 eröffnet wird.
Der Messerschmitt-Kabinenroller steht wie die Isetta von BMW, das Goggomobil, das Hans Glas in Dingolfing gebaut hat oder der Spatz, der im oberbayerischen Tranreut hergestellt und später von der Victoria 250 abgelöst wurde, für die Kleinstwagen, die nach dem Krieg den Grundstein der bayerischen Autoindustrie gelegt haben.
Thomas Muggenthaler erinnert an die Zeit der bayerischen Kleinstwagen und lässt passionierte Fans dieser heutigen Kultautos zu Wort kommen, so wie Hans Geisler. Der war mit seinem Kabinenroller schon in Cannes und Nizza, "wo sonst nur die Reichen hinfahren."
<strong>Frankenwein, Musik und Militär - Die vielen Gesichter Hammelburgs
</strong>von Anke Gundelach
Im Jahr 716 wird Hammelburg erstmals urkundlich erwähnt. 1.300 Jahre später wird das in der Stadt heuer groß gefeiert. Beinahe noch wichtiger für sämtliche Feste in der kleinen Stadt an der Fränkischen Saale ist allerdings eine Urkunde aus dem Jahr 777. Damals schenkte Karl der Große Hammelburg mit all seinen Besitztümern - darunter auch Weinberge - dem Kloster Fulda. Es ist die erste urkundliche Erwähnung des Weinbaus in Franken und macht Hammelburg damit zur ältesten Weinstadt Frankens. Reich ist die Stadt allerdings nicht. Es gibt auch keine großen Industriebetriebe. Größter Arbeitgeber am Ort ist seit langer Zeit die Bundeswehr. Unter anderem sind hier das Ausbildungszentrum Infanterie und das Vereinte Nationen (VN) Ausbildungszentrum der Bundeswehr angesiedelt. Soldaten aus aller Welt werden in Hammelburg auf Einsätze in Krisengebieten vorbereitet. Viele Soldaten, die in jungen Jahren als Fremde kamen, wurden in der Stadt heimisch, blieben und prägten das gesellschaftliche Leben mit. Genauso wie die Musik: 1980 wurde die Bayerische Musikakademie Hammelburg gegründet. Deutschlands erste Landesmusikakademie wurde seither stetig erweitert und ist noch heute Motor für innovative musikalische Projekte und mehr Qualität in der Ausbildung.
Frankenwein, Musik und Militär - das macht also Hammelburg aus, allerdings nur von außen betrachtet. Für ihr Feature in der "Zeit für Bayern" hat Anke Gundelach auch mit den Einheimischen gesprochen. Für sie ist Hammelburg eher ein großes Dorf, an dem sie das Kleine, Überschaubare und Persönliche oder einfach "die Leut" lieben, die die Stadt mit Charme und Leben erfüllen.
Akustische Reisen durch Bayerns Regionen
Zeit für Bayern zeigt das Land im Herzen Europas in seiner ganzen Vielfalt. Eine unterhaltsame Heimatkunde für alle, ob alteingesessen oder neuzugezogen, ob aus Kempten oder Köln, Nürnberg oder Neapel, Berlin, Bagdad oder Berchtesgaden. Denn Heimat ist da, wo man sich kennt und auskennt. Zeit für Bayern bietet die Gelegenheit, die Landstriche und die Menschen Altbayerns, Frankens und Schwabens näher kennen zu lernen und neu zu erfahren - bayerisches Leben und bayerisches Lebensgefühl abseits aller Klischees.
"Zeit für Bayern" ... sollte jeder haben!