Zwölfuhrläuten Straubing in Niederbayern
Wer einmal das barocke Portal der Friedhofsmauer durchschreitet, eintritt in den uralten Gottesacker und hin wandelt zur Straubinger St. Peters Basilika – und das womöglich unter dem Klang der fünf, in Apolda und Straubing gegossenen Glocken – der wird die Stimmung dieses Ortes nicht mehr vergessen.
Das Grün des überall wuchernden Efeus, die bemoosten Grabmäler, mattschwarze Eisenkreuze unter den Zypressen, Totentänze und Epitaphien, verwitterte Karner, die Sühnekapelle der Agnes Bernauer und endlich das ehrwürdige, nach lombardischer Art gemeißelte Kirchenportal: All dies scheint Dir zu sagen: Bedenke Mensch die Vergänglichkeit – oder wie es im Glockenlied heißt – "dass nichts bestehet, dass alles Irdische verhallt…"
Römische Spuren
Am Kirchhügel von St. Peter – er liegt am Südufer der Donau etwa 15 Fußminuten östlich des heutigen Stadtzentrums – soll ein römisches Kastell, danach eine karolingische Steinkirche gestanden haben, ehe vor etwa 800 Jahren die heutige, dreischiffige Pfeilerbasilika errichtet wurde. Sie gehört zu den größten romanischen Kirchen Südbayerns und blieb ohne tiefgreifende bauliche Veränderungen, so dass der Grundriss mit den drei charakteristischen Apsiden an der Ostseite und den einbezogenen Doppeltürmen im Westen ganz dem romanischen Baugedanken entsprechen.
Romanisches Triumphkreuz
Die Barockisierung des Innenraums Ende des 17. Jahrhunderts hat man in den 1970er Jahren beseitigt und damit den ursprünglichen Raumeindruck zurückgewonnen. Er wird bestimmt durch die beiden, Haupt- und Seitenschiffe trennenden, Arkadenreihen und den quadratischen Sandsteinpfeilern worauf sie ruhen. Von den wenigen, aber eindrucksvollen mittelalterlichen Bildwerken des Gotteshauses ist an erster Stelle das noch zum ursprünglichen Bestand zählende, romanische Triumphkreuz zu nennen. Es hängt im Chor und zählt zu den wertvollsten Kunstwerken nicht nur der Basilika St. Peter sondern ganz Straubings.