Zwölfuhrläuten Regen in Niederbayern
Die Pfarrkirche St. Michael prägt das Stadtbild von Regen. Mit ihrem mächtigen Kirchturm, einem ehemaligen Wehrturm, liegt sie in einer Linie mit dem Turm der Burgruine Weißenstein.
Fast wie Zwillinge weisen beide Türme fast die gleiche Bauform auf und sind wahrscheinlich zur selben Zeit entstanden – um 1100. Damals feierten die Regener noch in einer kleinen Holzkirche Gottesdienst.
Spuren einer bewegten Geschichte erkennbar
Aber je mehr diese wuchs, umso näher rückte der Wehrturm an die Kirche heran. So lange, bis er – mit einem barocken Zwiebeldach versehen - selbst ein Teil der Kirche wurde und genauso dazugehört wie der kleinere Turm von 1270. Zwei Türme, ein Alt- und ein Neubau und eine integrierte Seitenkapelle – an St. Michael kann man gut erkennen, wie eine Kirche über die Jahrhunderte wächst und sich den Moden der Zeit entsprechend verändert.
Die Spuren einer bewegten Geschichte sind auch im Inneren von St. Michael gut nachvollziehbar. Die historischen Gebäudeteile wurden mit dem späteren Anbau architektonisch gelungen miteinander verbunden. So ragen die Bruchsteinmauern des alten romanischen Turms in den modern gestalteten Raum hinein.
Zuletzt, 2003, wanderte die Altarinsel aus dem Zentrum der Kirche an die Ostwand des Neubaus und wird seitdem von dem großen Kreuz mit der spätgotischen Christusfigur überragt.
Patron der Soldaten
Im Glockenstuhl hängen sechs Glocken. Mit ihren fast dreieinhalbtausend Kilogramm ist die 1968 bei Perner in Passau gegossene, so genannte Pummerin, die jüngste und die schwerste.
Möge St. Michael in Regen nicht nur auf Kirche und Stadt ein Auge haben, sondern auch auf die Bewohner der nahen Bayerwald-Kaserne. Er ist schließlich der Patron der Soldaten.