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Zwölfuhrläuten Reit im Winkl in Oberbayern

Nahe dem Dreiländereck Bayern, Salzburg und Tirol, vor der Gebirgskulisse des Wilden- und Zahmen Kaisers, liegt im Süden des Landkreises Traunstein der weitbekannte Chiemgauer Urlaubs- und Wintersportort Reit im Winkl. Der Name geht auf eine Rodung zurück.

Von: Michael Mannhardt

Stand: 19.05.2013 | Archiv

Zwölfuhrläuten: Reit im Winkl in Oberbayern

Ein "Otto de Rute" wird in einer Schenkungsurkunde 1160 genannt. 1393 erhielt der Ort an Stelle einer Kapelle eine Kirche. Bis zur Säkularisation 1803 gehörte man seelsorglich zu Kössen und Kirchdorf in Tirol und damit zum ehemaligen Bistum Chiemsee.

Ursprünglich Jugenstil-Kirche

In der Dorfmitte erhebt sich das Wahrzeichen der heute knapp zweieinhalbtausend Einwohner zählenden Gemeinde: die katholische Pfarrkirche St. Pankratius.
Der ansprechende gelb-weiße Bau wurde vor 100 Jahren nach den Plänen der Münchner Architekten Johann Elsner, Vater und Sohn, als Ersatz für den baufälligen Vorgänger aus dem 18. Jahrhundert errichtet. Man schuf ein Gotteshaus in barocken Formen, das auch Jugendstilelemente aufnimmt und sich harmonisch in das Bergdorf einfügt. Das Innere wurde 1969 und 1985 mit barocken Figuren und zeitgenössischen Elementen erneuert. Nur die Stuckaturen geben noch einen Eindruck vom ursprünglichen Jugendstil, der den Raum bestimmte.

Glocken läuten "Westminstermotiv"

Aus dem feingliedrigen Turm mit Zwiebel und Laterne erklingt ein mächtiges Geläute aus sechs Glocken. Die zweitgrößte läutete noch in der Vorgängerkirche. Fünf neue Glocken kamen 1948/1950 als Ersatz für die im Zweiten Weltkrieg geraubten und stammen aus der Erdinger Glockengießerei. Gemeinsam ergeben sie das "Westminstermotiv" in den Tönen b-es-f-g-b-c. Nicht nur bei den "Reit im Winklern" steht das Geläut hoch im Kurs, auch Sachverständige rühmen seine Klangschönheit.


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