Zwölfuhrläuten Möckenlohe in Oberbayern
Verlässt man bei Eichstätt das Tal der Altmühl und begibt sich auf die Hochfläche der südlichen Frankenalb in Richtung Neuburg, gelangt man nach Möckenlohe. Die sehr fruchtbaren Böden dort waren schon steinzeitlich und römisch besiedelt.
Bereits im Jahr 908 findet sich die erste urkundliche Erwähnung des knapp 600 Einwohner zählenden Dorfes.
Einst Wehrkirche
Im alten Ortskern erhebt sich die Kirche Mariä Himmelfahrt hoch über die Häuser. Die aufgeschüttete Plattform, auf der das Gotteshaus steht und die Reste einer mächtigen Friedhofsmauer zeugen von ihrem Ursprung als Wehrkirche. Auch die Schießscharten im Turm erzählen von den Zeiten, als die Kirche nicht nur Zuflucht für den Glauben bedeutete.
Initialen der Dorfburschen an der Empore
Der Innenraum beeindruckt mit einer üppigen barocken Ausstattung. Flankiert von zwei reich gestalteten Seitenaltären zeigt der Hochaltar eine holzgeschnitzte Darstellung der Krönung Mariens. Auch die großflächigen Deckenfresken nehmen Bezug zur Gottesmutter und Kirchenpatronin. Recht außergewöhnlich ist die große Rosenkranzmadonna, die vor dem Chorbogen an der Decke befestigt über den Gläubigen schwebt.
Neben den sakralen Kunstwerken findet sich in der Möckenloher Kirche noch ein besonderes Stück lebendiger Geschichte. Die Brüstung der Empore ist mit einem mächtigen Eichenbrett abgedeckt, das offenbar einmal als Teil eines großen Tores diente. Die Eisenbeschläge sind erhalten und über die ganze Länge haben sich die Dorfburschen verewigt. Zwischen unzähligen Initialen sind auch Jahreszahlen, die bis 1843 zurück reichen, eingeschnitzt.
Laurentius-Glocke aus dem 15. Jahrhundert
Ein besonders altes Stück Geschichte hängt im Glockenstuhl der vor wenigen Jahren grundlegend sanierten Kirche. Die Laurentius-Glocke stammt noch aus dem 15. Jahrhundert. Die anderen Glocken fielen dem letzten Weltkrieg zum Opfer, seit einer Neustiftung 1953 hat das Geläut wieder seine dreistimmige Harmonie.