Zwölfuhrläuten Marienberg bei Burghausen in Oberbayern
Die Mariahimmelfahrtskirche Marienberg gilt als Juwel des Rokoko. Allein schon ihre Lage auf einem Hochplateau an dem linken Salzachufer - von der Friedhofsmauer schwenkt der Blick über die Dächer und Türme der Festung Burghausen bis hinüber zum Watzmann - verleiht dem Mitte des 18. Jahrhunderts erbauten Gotteshaus einen herausgehobenen Rang.
Dazu kommt die kunstgeschichtliche Bedeutung. Sie hat der Wallfahrtskirche den Beinamen "Perle des Salzachtals" eingetragen. Der Trostberger Maurermeister Franz Alois Mayr schuf sie Mitte des 18. Jahrhunderts als Zentralbau mit einem griechischen Kreuz als Grundriss und zwei Türmen als östlichen Abschluss. Das westseitige Hauptportal erreicht der Besucher über eine 53- stufige Treppe, die das Rosenkranzgebet versinnbildlicht und König Ludwig dem Ersten, der den Marienberger Bauern half, ihre Kirche vor dem Abriss zu retten, als Vorbild für den Aufgang zur Walhalla gedient haben soll.
Symmetrische Seitenaltäre
In Inneren wölbt sich über vier symmetrisch angeordnete Seitenaltäre ein Kuppelfresko, das mit seiner Farbstimmigkeit sofort die Aufmerksamkeit des Betrachters an sich zieht. Gemeinsam mit dem prachtvollen Hochaltar, den Emporen, der Orgel, der reich geschnitzten Kanzel und dem durch die Rundbogenfenster flutenden Licht verdeutlicht es das Anliegen des Bauherren: die Huldigung der Gottesmutter. Als Rosenkranzkönigin steht sie im Zentrum des Hochaltares.
Kostbare Rokokoschöpfungen
Es war ja auch die vieltausendköpfige Rosenkranzbruderschaft, die den Raitenhaslacher Abt Emanuel Mayr zu einem so kostspieligen Neubau bewog und wohl überwiegend auch die Mittel bereitstellte. Die jahrelangen Restaurierungsarbeiten sind so gut wie abgeschlossen. Damit darf sich die Pfarrei Raitenhaslach wieder des außergewöhnlichen Privilegs erfreuen, gleich in zwei der kostbarsten Rokokoschöpfungen Bayerns Gottesdienst zu feiern: in der ehemaligen Klosterkirche St. Georg und in Marienberg.