Zwölfuhrläuten Peterskirchen in Oberbayern
Nördlich des Chiemsees liegt vor der Alpenkette Peterskirchen im Landkreis Traunstein. In dem Dorf leben rund 550 Einwohnern, es gehört heute zur Gemeinde Tacherting. Das sanfte Hügelland dieser malerischen Gegend entstand in der letzten Eiszeit.
Das Tal der Mörn, dem Bach, der Peterskirchen in einer Schleife umfließt, wurde vom abfließenden Gletscherwasser geformt. Die Geschichte Peterskirchens ist eng mit dem Kloster St. Peter im gut 50 Kilometer entfernten Salzburg verbunden. Kunigunde, die Witwe Kaiser Heinrich II., schenkte dem Kloster 1024 das Gebiet des Königsforstes Haid, zu dem auch Peterskirchen gehörte.
Spätgotisches Schmuckstück
Im Jahr 1050 findet sich die erste urkundliche Erwähnung des Orts. Eine eigenständige Pfarrei wurde schon 1270 errichtet; sie besteht noch heute im Pfarrverband mit Tacherting. In der Dorfmitte erhebt sich stolz die Pfarrkirche St. Peter und Paul. Das einschiffige hohe Gotteshaus mit Doppelempore entstand im ausgehenden 15. Jahrhundert. Zwei Reliefs des spätgotischen Flügelaltars erinnern daran und zeigen die heiligen Kirchenpatrone Petrus im Tempel sowie die Bekehrung des Paulus.
Geist der Erbauungszeit neu belebt
1885 wurde der Chorraum mit seinem schönen Kreuzrippengewölbe um 15 Meter verlängert und erhielt zwei seitliche Anbauten. Die zwischenzeitlich barocke Ausstattung hat man damals durch eine qualitätvolle neugotische Einrichtung ersetzt, um den Geist der Erbauungszeit wieder spürbar zu machen. Die Wandbemalung aus dem 19. Jahrhundert trug dazu bei und soll bei der bevorstehenden Kirchenrenovierung teilweise freigelegt werden.
Lebendiges Dorfleben
Peterskirchen hat sich bei der Dorferneuerung einen attraktiven Ortsmittelpunkt geschaffen und wird mit dem Haus der Vereine im alten Kirchenwirtshaus das Dorfleben lebendig halten. Gemeinschaftlich wurden 2008 auch drei neue Glocken erworben, die mit der alten von 1780 im schönen Vierklang ertönen.